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Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche

Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche

Titel: Macabros 037: Unter der Dämonenpeitsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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griff nach seinem Sektglas und
leerte es.
    »Sind Sie zum ersten Mal hier?« wollte Macabros
wissen.
    »In Las Vegas – oder hier in ›The Puppet’s
House‹?«
    »Wenn es einen Unterschied macht, fangen Sie mit Las Vegas
an.«
    »Ich komme jedes Jahr hierher. Mister…«
    »Björn Hellmark«, sagte er schnell.
    »Frank Long«, sagte der Aschblonde mit dem breiten
Gesicht und dem Stiernacken. »Ich kratze das ganze Jahr jeden
Cent zusammen, um mir dann hier eine Woche zu gönnen. Die
aufregendste Stadt der Welt – das ist Las Vegas! Hier dreht sich
das Leben nur um zwei Dinge: um Geld und schöne Frauen. Wenn man
Geld hat, kann man noch mehr machen. Man kann es aber auch
verlieren.«
    »Und dann ist’s aus mit den schönen
Frauen…«
    »Oh no, Mister Hellmark… so ist das nicht! Das zeigt,
daß Sie noch niemals hier gewesen sind. Ich habe doch recht,
daß Sie noch nie…«
    Macabros nickte. »Mein erster Abend heute…«
    »Mein zehnter in Las Vegas – mein erster hier im
Puppet’s House. Ich wechsle gern das Terrain, verstehen
Sie?«
    »Mhm…«
    »Das mit den Mädchen ist anders. Wenn die Moneten alle
sind, wird man erst recht interessant. Für manche. Die wollen
erleben, wie ein Mann ist, der alles aufs Spiel gesetzt – und
alles verloren hat. Das sind nicht die schlechtesten
Liebhaber…« Er grinste breit. Die Art, wie er
erzählte, machte ihn Macabros gleich sympathisch.
    An ihren Tisch kam eine textilarm gekleidete Schönheit,
stellte wortlos ein Glas und einen Sektkübel hin und kassierte
gleich den Betrag. Dabei beugte sie sich – scheinbar
zufällig – etwas über die Tischplatte. Macabros konnte
in den raffinierten Ausschnitt der ohnehin nicht viel verbergenden
Bluse sehen, und aus dunklen Augen traf ihn ein vielsagender
Blick.
    »Wie war’s mit uns beiden?« flüsterte sie ihm
zu.
    »Nachher vielleicht. Ich bin noch dabei mich zu
akklimatisieren.«
    Die Gazellenhafte tauchte in der Dämmerung des großen
Vorführraums unter.
    Das Gespräch zwischen Frank Long und ihm wurde zunächst
nicht weitergeführt.
    Auf der Bühne kündigte sich neues Treiben an, und Longs
Augen wurden groß.
    Erst jetzt entdeckte Macabros, daß sein Tischnachbar einen
kleinen Zettel neben seinem Glas liegen hatte, auf dem er sich
Nummern und Namen notiert hatte. Hinter jedem Namen befanden sich
kleinere oder größere Kreuze. Long war sich offenbar noch
im unklaren darüber, wen er diese Nacht vorzog. Das verwirrende
Angebot machte ihm die Wahl zur Qual.
    Drei wunderschöne Frauen traten auf. Wenn man die
Kostüme sah, wollte man nicht glauben, was die Stimme über
die verborgen angebrachten Lautsprecher leise mitzuteilen
wußte: daß diese hauchdünnen, winzigen
Kleidungsstücke, mit Perlen und Pailletten bestückt,
hunderttausend Dollar verschlungen hatten.
    Eine der drei Frauen hatte eine etwas getönte Haut. Ihr
langes, schwarzes Haar war zu einem dicken Pferdeschwanz an der einen
Kopfseite gekämmt. Sie trug wie die anderen eine winzige
Krone.
    Die drei tanzten mit einer Hingabe, daß man förmlich
spürte, wie die Spannung im Saal sich verstärkte. Es war,
als ob sie sich elektrisch auflade.
    Frank Long schluckte.
    Er wollte etwas sagen, aber nur seine Lippen bewegten sich.
Macabros entging nicht, daß sich auf der Stirn des
kräftigen Burschen und auf seiner Oberlippe dichte
Schweißperlen bildeten.
    »Was ist los mit Ihnen?« fragte Hellmarks
Zweitkörper. »Ist Ihnen nicht gut?«
    Long schüttelte nur den Kopf und gab einen dumpfen Laut von
sich, der wie leises, gequältes Stöhnen klang. »Das
Mädchen… ganz rechts«, sagte er dann leise.
»Sehen Sie sie, Björn?« Er konnte das
›Ö‹ nicht aussprechen.
    »Die mit der etwas dunkleren Haut, die große?«
    Er nickte, fuhr sich über die Augen, als sähe er
plötzlich nicht mehr recht. »Ja…«
    »Ich müßte schon blind sein, würde ich sie
nicht sehen. Was ist mit ihr, Frank?«
    Macabros ließ die Tänzerin nicht aus den Augen. Aus
sonnengelben Federbüschen schälte sich die Figur, schlanke,
mit Goldreifen und Goldketten beringte Arme reckten sich in die
Höhe, aufgerichtet und verlockend standen die Körper da,
und die hauchdünne Hülle spannte sich über den
durchtrainierten Leibern und konnte so gut wie nichts verbergen.
    »Das ist Leila and her two Sisters«, sagte Long mit
schwerer Stimme. »So steht es im Programm…« er schien
plötzlich vergessen zu haben, daß er halblaut vor sich
hinsprach, daß sein Nebenmann jedes Wort verstehen

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