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Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen

Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen

Titel: Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Gewisse Hilfsmittel
standen ihm zur Verfügung, und er konnte unbestreitbar auch den
einen oder anderen Erfolg verbuchen. Aber zufrieden war er nicht.
    Marlos, die unsichtbare Insel, die ihm von seinen Freunden aus der
Vergangenheit zum Geschenk gemacht worden war, war nun unerwartet zur
größten Hilfe und zur Zufluchtsstätte für ihn
geworden.
    Nach dem finanziellen Zusammenbruch der Hellmarkschen Pharmawerke,
der von Dämonen über hörige Mitmenschen gesteuert
worden war, mußte er auf die Freiheit verzichten, auf die er
stets zurückgreifen konnte, um seine Mission auch ausführen
zu können.
    Er besaß nichts mehr in der sichtbaren Welt. Was einst sein
Eigentum gewesen war – gehörte nun Fremden, die
ordnungsgemäße Verträge besaßen und die doch
kein Recht auf diesen Besitz hatten.
    Aber eines konnte ihm niemand nehmen: Marlos. Auf keiner Karte der
Welt war diese Insel verzeichnet, die zwischen Hawaii und den
Galapagos mitten im Ozean lag. Niemand konnte diese Insel sehen. Sie
war nicht durch Radar zu orten, sie war nicht vom Flugzeug aus
wahrnehmbar, selbst wenn man in geringer Höhe darüber
hinwegflog, und auch von See her war sie nicht zu registrieren.
Marlos lag wie unter einer Tarnkuppel. Sie war tabu für jede Art
Dämon und Geist. Hier konnten sie sich nicht einnisten.
    Marlos war ein Paradies, auf dem mehr als drei Millionen Menschen
bequem leben konnten. Aber derzeit hielten sich ganze vier Personen
dort auf: Björn Hellmark, seine schöne Freundin Carminia
Brado, Rani Mahay, der Koloß von Bhutan, und Pepe, ein Junge
aus den Urwäldern Yucatans, der über eine Reihe
parapsychologischer Talente verfügte.
    Auf Marlos benötigten sie kein Geld. Auf der Insel wuchsen
Obst und Gemüse, es gab Kaninchen, und in stillen Buchten, wo
noch klar und sauber das Wasser funkelte, tummelten sich Fische. Man
brauchte nur ins Wasser zu greifen, und schon hatte man einen in der
Hand.
    Bevor er dazu gezwungen wurde, ständig auf Marlos zu leben,
hatte er gemeinsam mit den Freunden dafür gesorgt, daß
Menschen autark auf der Insel leben konnten, ohne jegliche Versorgung
von außerhalb. Hellmark war darüber unterrichtet worden,
daß Marlos mal eine große Bedeutung für ihn haben
würde. In erster Linie aber dachte er daran, diese Insel
für jene Menschen vorzubereiten, die irgendwann mal zu ihm
stoßen sollten, die gleichen Sinns waren und die in einer Zeit
heftiger Bedrängnis von jener Welt fliehen mußten, die
Molochos sich zum Schlachtfeld auserkoren hatte.
    So hatte er nach und nach nicht nur Unterkünfte errichtet,
die einfach, bequem und sauber waren und in die man sich nur
zurückziehen würde, wenn man schlafen wollte oder wenn es
regnete. Und das war das einzig Normale, was es auf der Insel gab. Wo
etwas wachsen sollte, mußte es regnen. Auf Marlos herrschte
ewiger Frühling. Die Nacht, die wie zu einem Symbol des
Schattenreichs geworden war, existierte hier einfach nicht. Das
Licht, unter dem Marlos in ewigem Gleichmaß lag, glich dem der
Sonne, aber es war nicht die Sonne, die über Hawaii und den
Galapagos schien.
    Das war noch eines der vielen ungelösten Rätsel, die er
auch nicht verstand.
    Nach und nach waren nach Marlos Rinder und Hühner geschafft
worden, Ziegen und Pferde. Es gab Fleisch, Milch und Eier. Für
Transporte waren Pferde vorhanden, die sich in freier Wildbahn
vermehren konnten. Und wenn einst hier Menschen lebten, brauchte man
diese nützlichen Tiere nur einzufangen und konnte mit ihnen
jeden Punkt der großen Insel erreichen.
    Es war an alles gedacht. Marlos war bereit, aber es sah ganz so
aus, als ob die Insel ihrer auserwählten Rolle nicht mehr
gerecht werden würde.
    Die Verbindung zur Außenwelt war für Hellmark
abgerissen. Bisher war es ihm nur möglich gewesen, von einem
bestimmten Punkt seines Kellers des Bungalows in Genf mit dem Spiegel
der Kiuna Macgullyghosh die Insel zu erreichen. Nachdem Haus, Garten
und fast alles an privatem Eigentum in den Besitz des amerikanischen
Konzerns übergegangen waren, hatte er den Spiegel mit einem
letzten Flug seiner privaten Maschine nach Marlos gebracht. Hier
hieß es nun, neue Fixpunkte zu suchen, um Marlos nach Bedarf
wieder verlassen und die sichtbare Welt, in der die Dämonen
Molochos’ weiter aktiv waren, jederzeit erreichen zu
können. Doch das sichere Marlos erwies sich auch hier als eine
paradiesische Festung. Ein Leben im Paradies war nur dann etwas, wenn
alle daran teilhaben konnten.
    Björn fühlte sich unwohl bei dem

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