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Macabros 040: Tal der tausend Foltern

Macabros 040: Tal der tausend Foltern

Titel: Macabros 040: Tal der tausend Foltern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Es vernichtete nur die, die aus einem finsteren Reich die
Freiheit und die Weiterentwicklung menschlichen Lebens
unterdrücken und verhindern wollten.
    So setzte er sich mit Händen und Füßen zur Wehr,
um die Plagegeister abzuschütteln.
    Im wahrsten Sinn des Wortes hatte er alle Hände voll zu tun.
Wenn er drei oder vier Stück wie lästige Insekten verjagt
hatte, hingen schon mehrere neue an ihm.
    Den Gnomen schien es Freude zu bereiten, sich mit dem Eindringling
zu befassen. Das also verstanden sie unter ›Spiel‹. Aber
nach dem Spiel sollte der Tod kommen. Auch daran mußte er
denken.
    Björn hatte längst das Schwert fallen lassen, um beide
Hände frei zu haben. Die Waffe hemmte ihn jetzt nur.
    Aus dem glosenden Grün des Gespensterwaldes tauchten immer
mehr der seltsamen Wesen auf.
    Unwillkürlich mußte Björn an das denken, was Ka-To
ihm auf dem Weg nach hier berichtet hatte. Angehörige seines
Volkes und besonders die schönsten Frauen aus Ullnak wären
hierher entführt worden und nie wieder zurückgekehrt.
    Die meisten, die Björn angriffen, waren weibliche Wesen, doch
sie waren häßlich und mißgestaltet, als hätte
ein Wahnsinniger ihre Gene verändert.
    Während er kämpfte und verzweifelt nach einem Ausweg aus
diesem Dilemma suchte, warf er einen Blick in die Höhe, wo
Danielle de Barteaulieé zwischen den bindegewebsartigen Fasern
hing und heftig hin und her schaukelte.
    Er sah, daß die bleichen Stränge wie Fangarme sich um
die Französin geschlungen hatten. Danielle versuchte, mit ihren
Hexenkräften gegen die lebensbedrohenden Pflanzen
anzukämpfen, was ihr jedoch nicht gelang.
    Ihre Hexenkünste gingen nicht in die Tiefe. Hier
stießen, sie auf Kräfte, die den ihren weit überlegen
waren.
    Er mußte ihr zu Hilfe eilen und sie aus den klebrigen
Fäden befreien, die sie immer dichter umschlangen.
    Danielle erlahmte, sie wurde schwächer, ihr Gesicht war
totenbleich, als würde jegliches Blut ihren Adern entzogen und
in die abertausend Zellen überwechseln, die sie umfingen.
    Was für die Ungeheuer ein Spiel war, war in Wirklichkeit ein
Kampf mit dem Tod.
    Ihre Körper, die ungerufen hier eingedrungen waren, sollten
eingegliedert werden in eine private Hölle, die ein kranker
Geist sich ausgedacht hatte.
    Danielles Lebenskraft sollte in das bizarre Gewächs
eingesogen werden. Das hatte man auch mit Björn vor. Erst
würde er geschwächt werden, so daß er nicht mehr
imstande war, sich zur Wehr zu setzen. Dann hatte man leichtes Spiel
mit ihm. Obwohl mit Phantasie begabt, konnte er sich jedoch nicht
vorstellen, was am Ende aus ihm werden würde.
    Ein geistloser Gnom? Ein ausgedörrtes Etwas? Ein Mittelding
zwischen Pflanze und Mensch? Auf jeden Fall nur der Auswuchs eines
Gewächses, das sich immerfort weitere Glieder verschaffen
wollte.
    Hellmark konzentrierte sich auf Macabros.
    Wie ein Geist aus dem Nichts, so entwickelte sich sein
Doppelkörper in dem Geäst über Danielle. Macabros
hielt das Schwert des Toten Gottes in der Hand. Hart und
erbarmungslos hieb er auf die elastischen Fangarme ein durchtrennte
sie mit einem Schlag. Klebrige, weiße Flüssigkeit tropfte
zäh aus den Schnittstellen, lief über Danielles
Körper. Das riesenhafte Gewächs seufzte wie ein Mensch, der
unter Schmerzen litt.
    Es gelang Hellmarks Doppelkörper, mehrere Stränge zu
durchtrennen und weitere zu lösen, die Hals und Kopf der
Französin bereits überwuchert hatten. Er erschrak, als er
sah, wie sich ihre Haut unter den flachen Strängen
verändert hatte. Das Gesicht Danielles wirkte aufgedunsen und
schwammig, war weiß wie eine Kalkwand. Ihre Augen loderten in
einem Feuer, als würden sich sämtliche Flammen der
Hölle darin spiegeln.
    Die junge Französin war halb wahnsinnig vor Schmerzen.
    Mit matten Bewegungen versuchte sie sich vollends aus dem Gewebe
herauszuschälen. Ganz gelang ihr das nicht. Das
Riesengewächs war stärker als sie, stärker als
Macabros. Zu lange schon hatten die ätzenden Säfte auf ihre
Haut eingewirkt. Danielle de Barteaulieé war bereits zu einem
Teil des wuchernden Gewächses geworden.
    Er wußte nicht, ob es für sie noch eine Hilfe gab und
wenn, welchen Sinn diese Hilfe für sie haben mochte, wenn es
für sie doch keine Chance mehr gab, dieses Tal des Grauens zu
verlassen.
    Er durchschlug die Fasern und kappte die zuckenden Enden.
    Danielle war frei. Sie fiel aus der Umklammerung in die Tiefe, war
schon zu schwach, zu apathisch, um noch schreien zu können.
    Macabros tauchte

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