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Macabros 040: Tal der tausend Foltern

Macabros 040: Tal der tausend Foltern

Titel: Macabros 040: Tal der tausend Foltern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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wenn diejenigen,
denen er seine Verbannung verdankt, längst nicht mehr
existieren? Wir leben doch – wie er behauptet – in unserer
Zeit.«
    Lee Brown sprach ruhig und faßte bei den letzten Worten
seinen Begleiter fest ins Auge.
    »Das ist merkwürdig, ja«, stimmte Loredge ihm
zu.
    »Er führt etwas anderes im Schild. Aber das genau eben
sagt er uns nicht. Er will zurück in die Welt. Und wenn er dort
ist – was geschieht dann? Wir gehen zum Schein auf seine
Forderungen ein. Um uns selbst zu retten, müssen wir das sogar
tun. Aber gleichzeitig müssen wir auch eine Möglichkeit
finden, die Rückkehr nach oben zu sichern.«
    »Wie willst du das bewerkstelligen?«
    »Das weiß ich selbst noch nicht. Ich werde spontan eine
Lösung finden müssen. Ich war schon einmal hier. Ich habe
zahlreiche Kammern der Pyramide betreten und ihren Aufbau
studiert.
    Ich kenne Somschedds Grabkammer und die Zugänge nach dort.
Ich habe diese Wege vor Jahrtausenden studieren können. Als ich
durch den Privatgelehrten jedoch auf die Kammer mit der Zeitmaschine
aufmerksam gemacht wurde, waren die Wege in die Grabkammer noch
unbekannt. Wir fanden sie nicht, sie waren besonders schlau und
trickreich gesichert. Wir müssen zunächst mal den Ausgang
von hier aus finden… und dann…«
    Er wollte noch etwas hinzufügen, unterließ es aber dann
doch.
    »Was ist dann?« hakte Loredge nach.
    »Ich behalte es absichtlich für mich. Für den Fall,
daß etwas schiefgehen sollte, ist es besser, nur einer wird
bestraft.«
    Eine ganze Zeitlang war dann mit ihm kein Wort mehr zu wechseln.
Er lief unruhig in der Kammer auf und ab, nahm schließlich eine
Fackel aus der Halterung und ging vor einer Wand weiter hinten in die
Hocke, um mit dem Finger in den jahrtausendealten Staub eine
Zeichnung zu machen.
    Er malte eine Pyramide auf, zeichnete in das Zentrum des Kegels
die Grabkammer darunter die Zelle, die über eine Treppe zu
erreichen war, die zu einem komplizierten Treppen- und Gangsystem
gehörte. Wer sich hier nicht genau auskannte ging
zwangsläufig in die Irre. Die Pyramide hatte auch
jahrtausendelang jedem Einbruchversuch widerstanden.
    Lee Brown hatte dieses Labyrinth sorgfältig in den Sand
geschrieben und betrachtete sein Werk nachdenklich.
    Dann setzte er seinen Finger seitlich des Pyramidengrundrisses an
und strichelte eine Treppe hin.
    ’Hier muß die Treppe liegen, die direkt in die
Grabkammer führt’, dachte er, behielt aber seinen Gedanken
für sich.
    Lee Brown verließ die Kammer und leuchtete mit der Fackel
die Wände ab. Er fuhr mit der Rechten über die glatten,
dicht verfugten Quadern, schüttelte den Kopf und passierte den
zweiten Durchlaß, den es in der Kammer gab.
    Es folgte ein schmaler, etwas nach oben führender Stollen,
der so eng war, daß keine zwei Personen nebeneinander hergehen
konnten.
    Unter Browns sachkundiger Führung erreichten sie
verhältnismäßig schnell eine Kammer, von der aus ein
weiterer Stollen in die Höhe führte.
    »Wir müßten uns jetzt genau über der
Grabkammer Somschedds befinden«, bemerkte Lee Brown.
    Hier war schon seit Ewigkeiten niemand mehr gewesen. Ein
unberührter Staubteppich bedeckte den steinernen Boden.
    Hin und wieder tauchte ein lautloser Schatten in der Nähe der
beiden Engländer auf, Vogelmenschen, die aus respektabler
Entfernung das Tun der beiden Eindringlinge belauerten.
    Lee Brown klopfte die fest zusammengefügten Quadern ab.
    »Hier muß es irgendwo einen Ausgang geben. Ich erinnere
mich genau daran.« Brown zählte die Schritte an der Wand
ab, fand dann eine Fuge zwischen zwei dicht zusammengefügten
Quadern. Es gelang ihm einen Finger darunterzuschieben.
    Ein dumpfes Knirschen erscholl. Wie von Geisterhand bewegt schoben
sich der oberste und der unterste Quader auseinander, so daß
ein Durchschlupf entstand, den gerade, ein Mensch mit einiger
Mühe passieren konnte.
    Dahinter lag ein Gang.
    Dort brannten keine Fackeln.
    Die erste Barriere war gefallen.
    Die beiden Wissenschaftler krochen hintereinander durch das Loch
in einen niedrigen Stollen, der nur kriechend passiert werden
konnte.
    Die Luft war stickig und sauerstoffarm. Im Nu gerieten Lee Brown
und sein Begleiter in Schweiß.
    Loredge blieb nach den ersten drei Metern liegen. Vor seinen Augen
tanzten flimmernde Punkte und Kreise. Sein Atem flog.
    »Das schaffen wir nie«, stieß er hervor.
»Sauerstoff… hier fehlt Sauerstoff…«
    »Er ist vorhanden. Nicht ausreichend aber… wir kommen
damit aus, wenn wir

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