Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx

Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx

Titel: Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
mitzuteilen.
Uns entgeht nichts.«
    »Dann wußtet ihr auch, daß ich…«
    L’Thar zog die Wangen nach innen und machte einen spitzen
Mund.
    Diese Geste – soviel hatte Mahay inzwischen schon dazugelernt
– bedeutete Zustimmung, vergleichbar mit menschlichem
Kopfnicken.
    »Ja, das wußten wir. Wir konnten dich beobachten. Da
wir nicht wußten, wer du warst, ließen wir dich in Ruhe
und verfolgten deinen Weg zu uns in das Inselinnere. Angehörige
meines Volkes beobachteten dich auf Schritt und Tritt.«
    Mahays Lippen wurden schmal. »Dann müßt Ihr auch
gesehen haben, wem ich nachfolgte und was mit dem Mädchen auf
der Brücke geschah…«
    »Es tut uns leid. Davon haben wir nichts
registriert.«
    Also waren alle diese Ereignisse nur in seinem eigenen Hirn –
wie in einem Fiebertraum – vorgekommen?
    »Wann und wie bin ich zusammengebrochen?«
    L’Thar nannte einen Zeitpunkt, mit dem er nichts anfangen
konnte. Das Wie wurde ihm plausibel.
    »Du hast plötzlich an deinen Kopf gegriffen, das Gesicht
verzerrt und bist zu Boden gestürzt. Ohne ersichtlichen
Anlaß.«
    Erst jetzt erfuhr er das.
    »Ihr habt euch nur gezeigt, weil ich den Kampf mit der
Ysgar-Schlange erfolgreich beenden konnte?«
    »Ja. Unter allen anderen Umständen wäre dir nicht
mal bewußt geworden, daß Skyx bewohnt ist. Du
hättest unsere Dörfer und Häuser verlassen
vorgefunden.«
    »Was ist mit Aleana? Du nanntest vorhin ihren Namen,
L’Thar?« Rani dachte an seine Begegnung mit der jungen
Fürstentochter. Sie war entmachtet, hätte ihm gern geholfen
und hatte ihn wissen lassen, daß auch sie nur ein Sklave im
eigenen Land war.
    »Sie wird hierher kommen. So ist es abgesprochen.«
    Da verstand Rani überhaupt nichts mehr.
    »Wieso ist ein Kontakt zu Aleana möglich? Ich denke, Ihr
verlaßt die Insel nie.«
    »Das ist richtig. Chhlom ermöglicht dies. Er
erfüllt alles mit Leben, er ist der große Geist, der uns
hütet und schützt und dem nichts entgeht. Mit seiner Hilfe
erhofft Aleana sich eine Veränderung der Lage in Ullnak. Zuvor
aber muß sie kommen und Chhlom selbst gesehen haben. So wissen
wir es durch ihn.«
    Die Neugierde, selbst dieses Wesen zu sehen, das die Skyx
verehrten und dessen Entscheidungen und Hinweisen sie sich
bedenkenlos überließen, wuchs in Mahay. Aber er sagte
nichts. Es war ihm versprochen worden. Und offenbar war die direkte
Begegnung mit Chhlom auch, notwendig. Aber den richtigen Zeitpunkt
wußte nur L’Thar.
    Die Sympathien, die sich diese beiden so grundverschieden
Aussehenden und aus völlig andersgearteten Welten Stammenden
entgegenbrachten, führten dazu, daß L’Thar Mahay Rede
und Antwort stand.
    Die Skyx bauten mit Hilfe des mächtigen Geistes, der hier auf
der Insel des Friedens zu Hause war, eine Art Gegenzauber auf, um
Tamuurs Expansionsstreben einzudämmen. Aleana wußte von
den Skyx. Sie wußte aber auch, daß nur die hellen
Tagesstunden eine Möglichkeit boten, direkten Kontakt zu den
Skyxführern und dem wachsamen Geist Chhlom aufzunehmen.
    Mit Hilfe der Skyx und Chhloms hofften sie, die Situation in
Ullnak zu verändern, Tamuurs magische Gewalt zu brechen und die
Menschen in und um Ullnak wieder der Freiheit zuzuführen. Je
schneller das möglich war, desto besser. Denn mit jedem Tag, der
verging, mit jeder Stunde, schrumpfte das Ullnak-Volk weiter, und die
grausigen Wahnsinnsgärten Tamuurs, des Unmenschlichen, dehnten
sich aus. Hilflos mußte Aleana zusehen, wie ihr Volk
verging.
    Die mutige Fürstentochter bekam die Leiden mit. Das war
Tamuurs Rache, der wollte, daß sie ihn liebte, so wie er war.
Er konnte ihre Liebe erzwingen – das hatte er schon mal getan,
aber dann war etwas eingetreten, was Aleana aus dem vermeintlichen
Paradies riß, in dem sie zu sein glaubte.
    Wenn sie nun bei Tageslicht auf Skyx einen heimlichen Besuch
machte, dann konnte sie hoffen, von Tamuur nicht beobachtet zu
werden. Tamuurs Metier war die Nacht. Nur in der Dunkelheit
fühlte er sich wohl. Das Licht der Sonne bereitete ihm
Schmerzen.
    L’Thar wollte noch etwas sagen. Da verengten sich seine
runden Augen plötzlich.
    »Das Schiff«, murmelte er, »ihr Schiff… ist
soeben am Horizont gesichtet worden. Aleana kommt.«
    Mahay atmete tief durch. Plötzlich erfüllte eine
unerklärliche Hoffnung ihn.
    Vielleicht konnte er sein Scherflein dazu beitragen, die
Bedingungen zu verändern, unter denen die Skyx und vor allem
Aleana immer mehr zu leiden hatten.
    Wenn Aleana mit einem Schiff hierher zur Insel kam, die

Weitere Kostenlose Bücher