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Macabros 046: Blutsiegel des Molochos

Macabros 046: Blutsiegel des Molochos

Titel: Macabros 046: Blutsiegel des Molochos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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schloß die Wohnungstür ab und flog dann mit Joan
zu dem Bungalow zurück, der für die nächste Zeit sein
Zuhause sein sollte.
    Er bezog sein Zimmer, lag noch lange wach und lauschte in die
Stille. Und es blieb still für den Rest der Nacht. Nichts mehr
ereignete sich.
    War es die Ruhe vor dem Sturm?
     
    *
     
    Der Tag begann zu dämmern.
    Trotz des späten Zubettgehens waren sowohl Joan als auch
Chaster Morgan schon früh auf den Beinen.
    Chas erledigte noch vor dem Frühstück, das von dem
inzwischen eingetroffenen Hausmädchen bereitet wurde, alle
notwendigen Telefongespräche.
    Er setzte sich mit dem Chef der AD-Zentrale in Verbindung und
schenkte ihm reinen Wein ein. Morgan rechnete nicht mit irgendwelchen
Problemen, als er seinem Vorgesetzten sein eigenmächtiges
Vorgehen unterbreitete. Seine Dienstvorschrift räumte ihm als
Angehörigen des Abwehrdienstes große Beweglichkeit und
freie Entscheidungsmöglichkeiten ein, die von den meisten
Inspektoren leider nur allzuwenig benutzt wurden.
    Morgan wurde für zunächst eine Woche von den
Kontrollflügen mit der »Nummer Neun« freigestellt.
Ebenso Frankie Lane, mit dem er zusammenarbeiten sollte.
    »Im Prinzip kommt uns Ihr eigener Vorschlag entgegen,
Morgan«, bekam er zu hören. »Durch Captain Beverly
wurden wir bereits unterrichtet, und ein Nachrichtenspezialist wurde
auf den Fall angesetzt. Von ihm haben wir Ihr Eingreifen erfahren.
Wir hätten sowieso zwei Männer auf den Fall ansetzen
müssen. Da Sie nun schon mal am Ball sind, bleiben Sie dran,
Morgan. Ich bedaure zwar, für diese Zeit auf Ihre
Kontrollflüge mit der ›Nummer Neun‹ verzichten zu
müssen – habe aber die Gewißheit, daß Sie an
anderer Stelle die gleiche gute Arbeit leisten wie hinter dem
Steuerpult.«
    »Danke, Sir.«
    Danach rief Morgan Frankie Lane an. Der Freund war verwundert, als
er Chas auf dem Visiophonschirm erblickte.
    »So früh hast du noch nie angerufen!« Lane sah
frisch und ausgeruht aus, und im Hintergrund auf dem Bild war noch
der reichlich gedeckte Frühstückstisch zu erblicken.
Frankie genoß die erste Mahlzeit des Tages immer besonders
ausgiebig. Was man ihm auch ansah.
    »Ich hab’ noch eine Viertelstunde zu tun, Chas.
Halt’ mich nicht auf, wenn es nicht unbedingt notwendig ist! Die
Rösteier verlieren ihren Duft, wenn sie nicht heiß
gegessen werden.«
    Rösteier waren eine Eigenschöpfung Frankie Lanes. Im
Erfinden kleiner lukullischer Köstlichkeiten war er
überhaupt groß. Ursprünglich – so jedenfalls
wußte Chas es von ihm – hatte er Koch auf einem
Linienkreuzer zwischen Erde und Mars werden wollen. Die Kochkunst und
die Weltraumfahrt hatten ihn stets gleichermaßen fasziniert.
Daß er schließlich beim AD landete – damit war ein
Teil seines Wunsches erfüllt. Aber dort konnte er nicht kochen.
So zeigte er seine beachtenswerten Künste und stellte seine
Erfindungsgabe immer im privaten Bereich unter Beweis. Als Hobbykoch
war er inzwischen Mitarbeiter einiger beliebter Funk- und
Televisionsprogramme geworden, die fremdartige, ungewöhnliche
und neue Rezepte verbreiteten.
    Frankie entwickelte nicht nur neue Ideen und fand stets neue
Geschmackskompositionen – er bemühte sich auch, altes
Rezeptgut aufzustöbern, das in den Jahrhunderten davor den
Menschen als Gaumenfreunde diente. Er spielte mit dem Gedanken, ein
zweibändiges Werk herauszubringen, in dem er alte und neue
Rezepte gegenüberstellte.
    »Ich wollte dir nur mitteilen, daß du dich nachher
nicht zu beeilen brauchst, Frankie. Dein zweites Frühstück
brauchst du nicht in der ›Nummer Neun‹ einzunehmen, sondern
das kannst du hier bei Miss Cassner genausogut erledigen.«
    »Chas! Ist etwas Besonderes gewesen in der letzten
Nacht?«
    »Ich habe bei Joan geschlafen.«
    »Chas!« Frankie Lane bekam Augen so groß wie
Untertassen.
    »Ich sagte nicht ›mit‹, Frankie, sondern
›bei‹. Man beachte den feinen Unterschied! Er macht alles
aus. Der Dienst im All fällt für die nächsten Tage
flach. Ich werde dir alles erzählen, wenn du hier bist. Damit
deine Rösteier sich nicht unterkühlen!«
    »Die haben Zeit, Chas.« Frankie konnte seine Neugierde
nicht bezähmen. »Sag mir, was du mir sagen mußt, was
sich ereignet hat.«
    Chas Morgan tat ihm den Gefallen.
    Das dauerte fast zehn Minuten.
    »Das ist alles?« wunderte Frankie sich. »Das
hättest du mir auch nachher erzählen können…
verdammt, die Rösteier! Die habe ich ganz vergessen. Die Dinger
sind bestimmt inzwischen so kalt wie

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