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Macabros 048: Die Parasitengruft

Macabros 048: Die Parasitengruft

Titel: Macabros 048: Die Parasitengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Kopf.
    Holesh überlegte, ob er Fandricks Verletzungen
rückgängig machen sollte oder nicht. Er entschloß
sich für das Letztere. Die Einlieferung eines von einer Sekunde
zur anderen gesundeten Fandricks würde eine Kette von Fragen
nach sich ziehen.
    Holesh betrat mit Shirley das Haus, und die laute Musik fiel sie
an. Die meisten Anwesenden hatten den Zwischenfall nicht mitbekommen,
und die Stimmung war nach wie vor gut.
    Holesh führte Shirley Canders auf eine Polsterbank in einer
stillen Ecke, von der aus sie dem lustigen Treiben zuschauen konnte,
und suchte selbst Lanos’ Arbeitszimmer auf, nachdem er diesen
gebeten hatte, ein kurzes Telefongespräch führen zu
dürfen.
    Im Keller der Shaws hatte sich seine Fähigkeit zum ersten Mal
unter den unheimlichen Einflüssen gezeigt.
    Es zog ihn dorthin. Er wußte selbst nicht wieso, doch er
wurde das Gefühl nicht los, daß er dort einiges gerade
rücken könnte, was aus dem Gleichgewicht geraten war.
    Die Kräfte waren wie ein magnetischer Strom in ihn
übergegangen. Unruhe und Angst erfüllten ihn, aber
eigenartigerweise konnte er sich auch eines gewissen Stolzes und
Triumphgefühls nicht erwehren.
    Er besaß faustisches Wissen und faustische Fähigkeiten.
Ein alter Menschheitstraum war für ihn wahr geworden. Aber das
konnte er niemand anvertrauen, damit mußte er selbst erst
fertig werden.
    Er rief Mrs. Peggy Shaw an. Die Frau des Farmers hatte er
anläßlich einer Mission dort kennengelernt und war mit dem
Geheimnis der Shaw-Farm und der dort ansässigen Familie in
Berührung gekommen.
    Peggy Shaw schlief noch nicht und war überrascht, daß
Frank Holesh sich zu fortgeschrittener Stunde meldete. Er
erklärte ihr das damit, daß es einige eilige Dinge gab,
die keinen Aufschub vertrugen.
    Peggy Shaw war eingeweiht, daß die seltsamen Ereignisse, die
die letzten Jahre ihres Lebens entscheidend beeinflußt hatten,
unbedingt aufgeklärt werden mußten, um Unheil abzuwenden,
über dessen Umfang man sich noch kein rechtes Bild machen
konnte.
    Peggy Shaw hatte nichts dagegen, daß Holesh in dieser Nacht
unbedingt den geheimnisumwitterten Keller aufsuchte, um dort
angeblich ein Experiment durchzuführen.
    Frank bedankte sich und versprach, umgehend abzufahren.
    Eine zweistündige Fahrzeit mußte er einkalkulieren.
    Er wäre verpflichtet gewesen, sein Vorhaben mit dem Chef der
Parapsychologischen Forschungsgruppe abzustimmen, mit dem er
zusammenarbeitete. Er tat es aber nicht.
     
    *
     
    Unruhig drehte er den Kopf auf die Seite.
    Björn Hellmark atmete einen verführerischen,
verlockenden Duft und empfand es angenehm, nach den Strapazen der
letzten Zeit auf einem weichen Kissen zu liegen.
    Er befand sich in einem Zustand zwischen Wachsein und
Träumen, und es kam ihm so vor, all das Zurückliegende
wäre gar keine Wirklichkeit gewesen.
    Lanak – war sicher ein Traum. Diese Welt, wo Riesenameisen
herrschten, die ursprünglich Menschen gewesen waren, existierte
doch gar nicht.
    Die Flucht durch den Stollen – die Begegnung mit dem
veränderten Dr. Henry Herold – das Wiedersehen mit Camilla
Davies und Alan Kennan – der Weg über die wankende, tief
hängende Brücke über den rauschenden, gurgelnden
Fluß, in dem er anfangs sogar Molochos selbst vermutete –
das alles war Teil eines phantastischen Traums, der endlich zu Ende
ging.
    Er wähnte sich auf Marlos. Der Duft, das war ein Parfüm.
Carminias Parfüm! Das, was er für ein weiches Kissen hielt,
war Carminias Schoß, in den er seinen Kopf gebettet hatte.
    Zu Hause! Endlich zu Hause. Wie sehr sehnte er sich nach Ruhe und
Zärtlichkeit.
    Oder war das wiederum ein neuer Traum, der sich dem anderen
anschloß? Spielte Molochos mit seinen Gefühlen ein
entsetzliches Spiel, um ihn von der tiefsten Enttäuschung in
höchste Gefilde der Hoffnung zu schleudern?
    Er empfing Zärtlichkeit.
    Das war kein Traum.
    Zarte, duftende Hände fuhren ihm über den Kopf, strichen
seine Haare aus der Stirn und berührten seine Wangen.
    Björn lächelte. Er streckte seine Hand aus, ohne die
Augen zu öffnen. Er tastete nach dem Menschen, dem er so nahe
war, suchte die Hand, die ihn streichelte, berührte sie und
legte die seine darauf.
    Schlanke, zarte Finger. Sie hatten Ähnlichkeit mit Carminias
Fingern. Aber nur Ähnlichkeit. Es waren nicht Carminias
Finger!
    »Bleib hier«, wisperte da eine dunkle, leise, weibliche
Stimme. »Hier bei mir, dann hat die Einsamkeit ein Ende.
Für dich – und für mich! Ich habe die Macht, dich

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