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Macabros 052: Aufstand der Knochenmonster

Macabros 052: Aufstand der Knochenmonster

Titel: Macabros 052: Aufstand der Knochenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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über
furchtbare Kräfte verfügte, die jedoch in der Hauptsache
nach Einbruch der Dunkelheit ausübbar waren. Bei Tag tauchte der
Scharlachrote nicht auf, bei Tag überließ er der Frau, von
der er hoffte, daß sie den Thron der Macht mit ihm teilte, die
Burg.
    Aleana mußte es gelungen sein, das Vertrauen des
Scharlachroten weiter zu erringen. Der mußte noch völlig
ahnungslos sein.
    Aber ahnungslos blieben jetzt die Wachen und Soldaten nicht mehr,
die von ihr dazu veranlaßt worden waren, die Tore zu
öffnen.
    Nun begriffen sie, daß hier etwas auf sie zukam, was nicht
in das normale Bild der Zauberburg paßte.
    Angriff! Das bedeutete Kampf…
    Und diese Stunde der Entscheidung war die große Stunde der
tapferen Fürstentochter Aleana.
     
    *
     
    Die schöne Frau stand bleich und mit wehenden Haaren auf der
obersten Stufe der breiten Treppe, die in die Halle führte,
welche direkt auf den mittleren Innenhof der Zauberburg
mündete.
    »Freunde!« rief sie lautstark und machte damit jene
kampfbesessenen Männer mobil, die aus Ullnak stammten und unter
dem Befehl Tamuurs standen. »Dies ist die Stunde, auf die wir
gewartet haben! Öffnet alle Tore, richtet eure Lanzen und
Schwerter, richtet Pfeil und Bogen nicht gegen die, welche da kommen,
Tamuur zu stürzen. Auch wir wollen Tamuur stürzen und nicht
mehr länger unter seinem Joch leben. Das ist kein Leben –
das ist die Hölle. Aber wir erleben erst ihren Anfang. Es wird
schlimmer werden, wenn Tamuur seinen Herrschaftsbereich weiter
ausdehnen kann. Jetzt ist die Stunde der Abrechnung gekommen, jetzt
haben wir eine Chance… eine, die möglicherweise nicht
wiederkommt! Ich bin Aleana, die rechtmäßige Herrscherin
über die Stadt und das Land Ullnak! Tamuur ist ein Despot. Er
wird uns alle vernichten!«
    Verwirrung…
    Die Kämpfer aus Ullnak wußten nicht, was sie tun
sollten.
    Und die Dinge entwickelten sich zwischenzeitlich nach ihrer
eigenen Gesetzmäßigkeit.
    Von überall strömten die Angreifer aus dem Knochenreich
Antolanien in das Innere der Burg. Es kam zu Kampfhandlungen.
    Schwerter klirrten. Pfeile schwirrten durch die Luft. Im Nu
herrschte Kampfgetümmel und ein solches Durcheinander, daß
man Freund und Feind nicht mehr voneinander unterscheiden konnte.
    Aleana brüllte ihre Anordnungen. Ihre helle Stimme vermochte
aber jetzt den Kampfeslärm nicht mehr zu durchdringen.
    Was sie von hier oben auf der Treppengalerie aus sah, ließ
ihr das Blut in den Adern gefrieren.
    Da kämpften Männer aus Ullnak gegen Männer aus
Ullnak. Es gab Vernünftige, die die Chance erkannten, die
Fesseln des Magiers abzustreifen. Andere wiederum fielen die eigenen
Kameraden an, weil sie einfach nicht an eine Veränderung
glaubten, weil sie fürchteten, daß nach einem Auftauchen
Tamuurs alles nur noch viel schlimmer werden und er furchtbare Rache
für den Verrat nehmen könnte. Zwischen Furcht und Vernunft,
zwischen Recht und Pflicht hin und her gerissen fielen die Verwirrten
über sich her.
    Die Knochenmenschen aus Antolanien waren schnell in der
Übermacht.
    Aber auch da tat sich etwas, was niemand in dieser Form erwartet
hatte. Niemand – außer Rani Mahay und Fürst
Skelettus.
    Der Inder jagte mit Riesenschritten die breiten Treppen nach oben
auf die Galerie, von der aus Aleana vergebens Zurufe machte, wo sie
wild gestikulierte.
    Wie hatte sie diese Stunde herbeigesehnt!
    Seit Rani Mahays Flucht hatte sie ihre Doppelrolle mit einer
Perfektion gespielt, wie das nur jemand fertig brachte, der etwas
Großes im Schild führte und von seiner Mission
überzeugt war.
    Und das war sie!
    Sie sah eine Chance für ihre Welt und ergriff die Chance beim
Schopf.
    Aber nicht alles ging glatt.
    Die Männer, die Fürst Skelettus aus Antolanien
mitgebracht hatte, waren in ihren Auffassungen offensichtlich ebenso
gespalten wie die Ullnak-Leute.
    Skelette kreisten andere ein, schlugen blitzschnell und ohne
Warnung mit ihren gewaltigen Schwertern andere nieder.
    Knochenmenschen töteten Knochenmenschen!
     
    *
     
    Der ersten Überraschung folgte das Entsetzen.
    Skelettus’ Kopf flog herum.
    »Dalp? Berater Dalp?« entrann es seinen fahlen
Knochenlippen. Er konnte es nicht fassen.
    Dalp tötete hinterlistig mit zwei schnellen Schlägen
Merap und Rulf, die an seiner Seite kämpften. Die Männer
stürzten ohne einen Laut von sich zu geben.
    Dalp rief ein scharfes, zischendes Wort. Im nächsten Moment
teilten sich seine Anhänger und töteten Skelettus’
Mitstreiter aus dem Hinterhalt,

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