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Macabros 052: Aufstand der Knochenmonster

Macabros 052: Aufstand der Knochenmonster

Titel: Macabros 052: Aufstand der Knochenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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standen.
    Tamuur floh nicht nur mit Aleana – er nahm seine
geheimnisvolle Bibliothek mit, in der möglicherweise auch das
Rätsel seiner Existenz und seiner Vernichtung zu finden war.
    Die riesige Wolke, die sie umschloß, jenes magische,
pulsierende Gebilde, erschien in einem fahlen, schwingenden Licht,
das kreisrund war und in das hinein die schwarze Wolke wie eine
antrieblose Rakete aus dem All stürzte.
    Ein riesiger, grinsender Totenschädel stand mitten im Raum
wie eine Vision, die im nächsten Moment wie eine Seifenblase
zerplatzte.
    Tamuur, die schwarze Wolke, Aleana und die geheimnisvolle
Bibliothek waren verschwunden.
    Leere gähnte den Inder an, der benommen und verwirrt dastand
und das Gefühl hatte, in einen sternlosen Kosmos zu blicken.
    Er spürte die eisige Kälte des Weltalls. Sie wehte ihn
an wie ein Hauch.
    Dann schloß sich das Loch.
    Rani Mahay war allein inmitten der Halle der Finsternis, die ihn
an einen gespenstischen Wald erinnerte.
     
    *
     
    Die Ruhe, die ihn umgab, wurde durch einen triumphalen Aufschrei
aus tausend Kehlen gleichzeitig unterbrochen.
    Rani stürzte durch das Dunkel und verirrte sich zwischen den
Säulenstämmen. Es verging geraume Zeit, ehe er die Tür
fand, durch die er vorhin gekommen war.
    Er riß sie auf und stürzte auf die Galerie.
    Der Kampf war bis auf wenige Ausnahmen beendet.
    Ein Großteil der Männer aus Ullnak und Antolanien hatte
die Waffen weggeworfen und lag sich in den Armen.
    Und da gab es – überall in der Halle – keinen
Knochenmenschen mehr!
    Die aus Antolanien gekommen waren, besaßen wieder ihre alte
Gestalt, waren wieder Fleisch und Blut.
    Triumph und Freude kannten kein Ende, und auch die letzten
Besessenen begriffen schließlich, daß die Zeiten sich
gewandelt hatten und ein Umsturz erfolgt war, wie niemand ihn zu
erwarten gehofft hatte.
    Fürst Skelettus, nun wieder Fürst Ramdh, kam aus dem
Thronsaal.
    Er brachte die Aufklärung, die viele hier ahnten.
    Die legendäre Gemeinsamkeit der beiden Völker wurde den
meisten bewußt.
    »Die Propheten hatten in den alten Schriften davon
gesprochen«, begann Fürst Ramdh seine Mitteilung.
»Niemand mehr glaubte an die Weissagung. Wenn es gelang, Tamuur
aus einem Herrschaftsbereich zu verdrängen, wenn Ullnak und
Antolanien sich wieder begegneten, konnte es zu einem neuen Beginn
kommen. Im Thronsaal der alten Fürsten von Ullnak gab es,
eingelassen in den steinernen Kopf einer Drachenechse, eine
Schriftrolle, auf der das Amulett derer von Ramdh aus Antolanien
erwähnt wird. Aleana sprach von einem Gegenstück. Es gibt
kein Gegenstück. Es gab nur eine Abbildung des Amuletts, das auf
rätselhafte Weise nach Antolanien gelangte.«
    Sie hörten alle zu.
    Ramdh unterbrach sich, als er Mahay oben auf der Galerie
auftauchen sah.
    Hunderte von Augen richteten sich auf den Inder.
    »Tamuur hat diese Welt verlassen. Wir haben einen Sieg
errungen. Aber einen Sieg, der zu teuer erkauft wurde. Tamuur hat
Aleana mitgenommen, Ullnak ist ohne seine Fürstentochter«,
sagte er ruhig.
    Der neue Anfang zwischen den Völkern war mit einem Schatten
bedeckt.
    Tamuur hatte eine Niederlage erlitten – und doch nicht. Die
Hinterlist des Magiers konnte an der Vereinigung zwischen Ullnak und
Antolanien nichts ändern, die Voraussetzung war für einen
Neubeginn, wie Aleana es aus den geheimnisvollen Texten Tamuurs
entnommen hatte.
    Und sie konnte nichts ändern an der Umwandlung der
Knochenmenschen in Geschöpfe aus Fleisch und Blut.
    Diese Umwandlung sah Mahay nun auch mit ganz anderen Augen und
manche Dinge, die zuvor noch Fragen aufwarfen, wurden durch dieses
Ereignis für ihn nun schlüssig beantwortet.
    Die Antolanier waren nie ihrer wahren Gestalt beraubt worden! Nur
so war verständlich, daß sie als Knochenmenschen durch den
Hieb eines Schwertes, durch den Stich einer Lanze hatten getötet
werden können.
    Ihr Fleisch – war unsichtbar gewesen!
    Das Licht des Totenkopfmondes war vergleichbar mit den
Röntgenstrahlen der Erde.
    Dieses Totenkopfmondlicht hatte Dauerwirkung.
    Es funktionierte nicht im weißmagischen Zentrum – und
deshalb war sowohl Fürst Ramdh sichtbar geworden als auch der
Tote, der oben von der Spiraltreppe stürzte.
    Rani Mahay ließ seinen Blick über die zahllosen
Gesichter gehen, die ihm zugewandt waren:
    »Ein neuer Anfang muß gemacht werden«, murmelte
er. »Ein Anfang in Freiheit! Und wir werden alle Kräfte zu
diesem Zweck zusammenfassen müssen, um diese Freiheit nicht
wieder zu

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