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Macabros 052: Aufstand der Knochenmonster

Macabros 052: Aufstand der Knochenmonster

Titel: Macabros 052: Aufstand der Knochenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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werden.
    Er hätte Ullnak aufsuchen können, aber er hatte es nie
getan.
    Seine Mission und die Sicherheit Aleanas aus Ullnak standen dabei
auf dem Spiel.
    Da konnte er nichts riskieren.
    Erst der entscheidende Schritt selbst würde beweisen, ob
seine Rechnung aufging oder nicht.
    Mit dem Amulett war eine vollkommen neue Situation geschaffen.
    Tamuur fürchtete es. Aleana wußte dies. Sie hatte es
den geheimen Büchern des Magiers entnommen.
    Mit Skelettus an der Spitze jagte er durch die
Nebelvorhänge.
    Noch war es ein Gleiten, ein Schweben…
    Plötzlich ein Ruck – und da hatte das Pferd, das er
ritt, mit einem Mal festen Boden unter den Füßen.
    Die Hufe trommelten auf den Boden, der erzitterte und dröhnte
und Erde spritzte auf.
    Und dann war es nicht mehr nur das Trommeln von vier Hufen –
es war das Hunderter, Tausender von Pferden, die aus dem Nebel kamen,
die die hauchdünne Dimensionswand zerrissen und die
steppenartige Ebene erreichten, die ebenfalls zum Land Antolanien
gehörte, das jedoch im Ruf stand, Geister zu beherbergen.
    Mahay warf den Kopf herum.
    »Hoo, haho!« rief er, und ein breites Lachen lag auf
seinem Gesicht.
    Ein erster Durchbruch, der sich so selbstverständlich
ereignete, daß man ihn einfach hinnahm.
    Die Knochenreiter, die bisher ihre Dimension nur hatten verlassen
können, wenn ein Befehl Tamuurs oder Molochos’ sie dazu
veranlaßte, jagten über das Land, das sie einst
bevölkert und bestellt hatten.
    Grasbüschel flogen durch die Luft. Die Knochenpferde mit den
Skelettreitern stürmten auf die ferne Burg zu.
    Grau und verwaschen war der Tag.
    Hier begann Tamuurs Herrschaftsbereich, und Mahay starrte nach
vorn. Er suchte mit seinen Blicken die Umgebung der Burg ab, um
rechtzeitig dort eine Bewegung zu erkennen.
    Er trieb sein Knochenpferd an.
    Skelettus brüllte Befehle. Das Heer seiner Reiter verteilte
sich, schwärmte aus und bildete eine lang auseinandergezogene
Linie, die sich wie eine lebende Mauer der Stadt Ullnak
entgegenschob.
    Sie kamen rasch näher. Und auf Eile kam es an.
    Das würde Erfolg oder Mißerfolg bedeuten.
    Und die Tatsache, daß sich bisher da vorn nichts zeigte,
bestärkte ihn in seiner Annahme, daß selbst die
Abtrünnigen in den Reihen Skelettus, die sich bisher noch nicht
zu erkennen gegeben hatten, keine Gelegenheit gehabt hatten, mit
Tamuur Kontakt aufzunehmen.
    Auch sie kamen nur durch das zurückeroberte Amulett in den
Genuß dieser Freiheit – die sie auf Grund ihrer
Einstellung und Kurzsichtigkeit jedoch über kurz oder lang aufs
Spiel setzen würden.
    Die Pferde jagten über die Steppe. Dann kamen die hohen
Gräser und Schilfe, die er noch gut in Erinnerung hatte.
    Sie hatten ihm den ersten entscheidenden Schutz geboten vor den
Verfolgern aus Tamuurs Burg.
    Nun kehrte er dorthin zurück.
    Er flog dem düsteren Gemäuer förmlich entgegen.
    Es gab keine Wachen, keine Berittenen, die die unmittelbare
Umgebung der Ullnak-Burg in irgendeiner Weise beobachtet oder
verteidigt hätten.
    Das hatte Tamuur nicht nötig.
    Er brauchte die Soldaten dieses Volkes, um den Widerstand in allen
Teilen der Stadt und den umliegenden Dörfern unter Kontrolle zu
halten.
    Mit einem Aufstand der Knöchernen rechnete er offenbar
nicht.
    Oder – war das Ganze eine Falle? Sollten sie sich sicher
fühlen, um dann um so grausamer zu erwachen?
    Auch das paßte in Tamuurs Denkweise.
    Er mußte wieder an das weißmagische Zentrum denken, an
die Hinweise, die ihm Skelettus alias Ramdh gegeben hatte, als sie
sich allein dort aufhielten.
    Die Helme und Kampfkleidung, die dort scheinbar sinnlos
zurückgelassen worden waren, stammten von Antolaniern, die es
irgendwann in der Vergangenheit schafften, dem magischen Joch dieser
Welt zu entkommen und sich zu befreien.
    Die Knöchernen, mit denen Mahay in der olivbraunen Halle
unter den Totenaugen des Verräters kämpfte, hatten einen
Teil dieser Dinge zurückgeholt. Das bewies, daß es unter
ihnen schon einige gab, die möglicherweise versucht hatten, das
Amulett aus dem See zurückzuholen, um damit Tamuur alle Tore zu
öffnen.
    Aber jetzt öffneten sich andere Tore.
    Rani Mahay konnte es nicht fassen.
    Türme standen offen, Haupttore schwangen zurück.
    Auf einem vorspringenden Turm erblickte er eine helle Gestalt.
    »Aleana?« entfuhr es ihm.
    Die Burg stand offen – Tamuur ahnte nichts davon?
    Es war möglich.
    Der lange Aufenthalt in der Gefangenschaft des Scharlachroten
hatte Mahay gezeigt, daß Tamuur, der Magier,

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