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Macabros 052: Aufstand der Knochenmonster

Macabros 052: Aufstand der Knochenmonster

Titel: Macabros 052: Aufstand der Knochenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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freuen, so unerwartet Besuch von zwei
so hübschen Kolleginnen zu erhalten.«
    Die alte Dame schlurfte ihnen voran.
    Ein handtuchschmaler Korridor folgte. Die Tapete an der Wand hatte
es nötig, mal erneuert zu werden. Die Decke war vergilbt wie der
Lampenschirm. Man sah der Wohnung auf den ersten Blick an, daß
hier gerade das Notwendigste an Hausarbeit gemacht wurde.
    Mrs. Donelly blieb an der Tür zum Wohnzimmer stehen.
    »James, Besuch für dich«, sagte sie und ließ
die beiden Besucherinnen an sich vorübergehen.
    James Donelly saß wie angegeben am Tisch.
    Anka und Tina hielten den Atem an.
    Sie sahen Donelly beide als Skelett!
     
    *
     
    Aber das war noch nicht alles.
    Donelly hatte schon Besuch.
    Bei ihm am Tisch saß eine Frau.
    Grauhaarig, strenge Hochfrisur, die das kantige, fahle Gesicht mit
den matten, dunklen Augen noch härter erscheinen
ließen.
    Anka Sörgensens Herz überschlug sich.
    »Sie… hier?« war alles, was sie wie ein Hauch
über ihre Lippen brachte.
    Das war die unheimliche Frau, die seit der Begegnung im Park des
Krankenhauses ihr Leben und ihr Sterben bestimmte.
    Die Frau aus Oslo – war hier in London, war ihr gefolgt wie
ein Schatten!
     
    *
     
    Aber es kam noch schlimmer.
    Die Frau erhob sich. Ein düsteres, bedrohliches Lächeln
lag um ihre schmalen Lippen.
    Anka wollte sich sofort herumwerfen, um zu fliehen.
    Jetzt ahnte sie die Zusammenhänge, und ihr war klar,
daß sie ahnungslos in eine Falle gegangen waren.
    Aber da gab es keinen Fluchtweg mehr.
    Die Tür hinter ihr – war verschlossen! Nein, es war
überhaupt keine Tür mehr vorhanden. Die Wände ringsum
bildeten einen Wall. Es gab auch kein Fenster mehr.
    Sofort kamen ihr die Ereignisse von gestern abend in den Sinn.
    Die schaukelnden Bilder, der abbröckelnde Verputz –
alles nur eine Halluzination!
    Sie lief daraufhin einfach auf die Stelle zu, wo sich eben noch
die Tür befunden, wo eben noch James Donellys Mutter gestanden
hatte.
    Sie rannte voll gegen die Wand.
    »Aber Kindchen«, sagte da die Graugesichtige, »tss,
tss, was machen Sie denn? Wollen Sie sich den Kopf
einrennen?«
    »Ich will raus, ich will raus hier!«
    Anka fing an zu toben und trommelte gegen die Wände.
    Tina faßte sie am Arm.
    »Sie können nicht ’raus, beide nicht. Nur, wenn wir
das wollten. Und wir wollen doch nicht, Garp, nicht wahr?«
    »Garp?« flüsterte Anka. Wer war Garp? Der
Knöcherne am Tisch erhob sich ebenfalls.
    James Donelly war Garp!
    »Nein, wir wollen nicht«, sagte der mit dumpfer,
unheimlicher Stimme. »Wir haben schließlich darauf
gewartet, daß das geschieht, was sich nun ereignet. Nicht jeden
Tag bekommt man es so einfach gemacht, Maletta.«
    »Was wollt ihr eigentlich von uns?« schrie Tina Marino
da los. »Warum sehe ich Sie als Gerippe, warum nicht als Mensch?
Wieso haltet Ihr uns hier fest, wer gibt euch das recht dazu
und…«
    »Langsam, immer langsam. Wir haben doch Zeit, Kindchen«,
sagte die fahle Frau, die Garp mit dem Namen Malett angeredet hatte.
»Bevor Ihr sterben werdet, habt Ihr natürlich ein Recht
darauf, zu erfahren, warum Ihr sterben
müßt…«
    »Sterben?« echote Tina.
    »Ja. Ihr seid eine Gefahr…«
    »Gefahr? Aber wir haben doch nichts getan,
wir…«
    »Manchmal braucht man nichts zu tun, um eine Gefahr zu
sein«, fuhr die Graue unbeirrt fort. »Ihr habt ein
Talent… eine Fähigkeit… eine Kraft. Und dieser Kraft
werdet Ihr euch von Tag zu Tag bewußter. Darin liegt die Gefahr
für uns, die wir nicht von dieser Welt sind. Garp kommt aus
einem Land, das man Antolanien nennt und in der Welt Maghon zu finden
ist. Garp ist ein treuer Diener Molochos’ und Rha-Ta-N’mys,
der Göttin der Dämonen. Ich stamme aus einer anderen Welt
und kann die Grenzen, die dieser Welt zeitlich und räumlich
gesetzt sind, aus diesem Grund jederzeit für mich aufheben. Und
etwas Ähnliches könnt praktisch ihr. Zusammengenommen
verstärken sich eure Kräfte noch. Ihr seid nicht nur in der
Lage, unsere Anwesenheit hier zu erkennen: weil Ihr Augen habt, die
mehr sehen…Ihr seid auch fähig, nach
›drüben‹ zu gehen… und das ist schlimm. Ihr
könnt Botschaften übermitteln, spionieren und Erkenntnisse
sammeln, die den Plänen Rha-Ta-N’mys und Molochos’ auf
dieser Welt abträglich sind.«
    »Rha-Ta-N’my? Molochos?« fragte Anka schwach.
    »Rha-Ta-N’my ist die Mutter der Geister, ein
Geschöpf aus der Tiefe des Grauens, Molochos ist der Mensch, der
sie anrief und zu ihrem Fürsten ernannt wurde. Ihnen

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