Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe

Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe

Titel: Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
vermutlichen Fahrweg der
Mörder angegeben hatte.
    Björn ließ Macabros entstehen.
    Zusammen verschwanden sie am anderen Ende der Straße. Er
blickte sich um.
    Und da meinte er, seinen Augen nicht trauen zu können: da, an
der nächsten Straßenkreuzung stand der Chrysler mit
laufendem Motor und abgeblendeten Scheinwerfern.
    Der Wagen war leer. Drei Häuser weiter sah man Schatten und
Bewegung in einem Garten und hörte Hilferufe…
     
    *
     
    Jim rief.
    Der junge Guuf lief den Plattenweg nach hinten und sprang die
schmalen Stufen hoch, die auf die Terrasse führten.
    Drei seiner Rassegenossen jagten hinter ihm her.
    Es war erstaunlich, woher dieser Verletzte die Kraft nahm, den
Vorsprung zu halten. Todesangst und Ratlosigkeit aber mobilisierten
Kräfte in ihm, zu denen nur jemand fähig ist, der keine
andere Möglichkeit mehr sieht.
    Er erreichte die Terrasse.
    Von hier führten Treppen nach unten in einen Vorraum vor dem
Keller.
    Dort brannten bunte Lampions, von dort erschollen fröhliche
Stimmen. Gläser klirrten und beschwingte Musik erklang…
    Jim taumelte die Stufen nach unten.
    Wie Schatten die anderen hinter ihm her. Die Tür zum
Partykeller stand weit offen.
    Dort waren die Freunde Cynthia Moreens – dort war Cynthia
selbst.
    Jim schrie. Sein Schrei ließ die Köpfe der
Partygäste herumwirbeln. Die Frauen sprangen auf –
außer Cynthia. Die schraubte sich in die Höhe wie in
Trance, als sie das Wesen im Türrahmen erblickte.
    Sie bekam nicht mit, daß in der allgemeinen Verwirrung und
dem Geschrei Gläser und Flaschen und Stühle
umstürzten. Sie hatte nur Augen für das Wesen im
Türrahmen.
    »Helft mir! Sie sind hinter mir her. Sie wollen mich auf die
andere Seite holen! Dort will ich nicht hin!« In höchster
Erregung sprudelte es aus seinem Mund. »Ich gehöre
hierher… zu dir… Mutter. Hilf mir! Hilf mir!«
    Er stürzte in den Raum. Ein Stuhl flog zur Seite.
    Dann ging es Schlag auf Schlag.
    Die Guuf stürzten in den Raum und warfen sich auf Männer
und Frauen. Im Nu war ein wildes Handgemenge im Gang.
    Jim taumelte an der Wand entlang, und Cynthia Moreen stand da wie
erstarrt und war unfähig, auch nur ein Wort über die Lippen
zu bringen.
    Die anderen schrien und liefen durcheinander. Stühle wurden
emporgerissen und zerschmetterten auf den Köpfen derer, die man
sich als Ziel genommen hatte. Die kampferprobten und eiskalt
handelnden Guuf tobten wie ein Orkan, zerstörten und
töteten.
    Vor Cynthia Moreens geistigem Auge tauchte die gar nicht so weit
zurückliegende Vergangenheit wieder auf.
    Der Kampf der Kugelköpfe… ihre Entführung… die
Anwesenheit in einer Welt, die sie stets in ihren Alptraum verbannt
hatte…
    Ein Guuf sprang auf den Tisch. Sein Schwert wirbelte herum. Es
durchbohrte Jack, der keine Gelegenheit mehr hatte, rechtzeitig aus
der Gefahrenzone zu fliehen.
    Der Unheimliche mit dem runden Kopf und dem Echsenkamm, dem
dunkelblauen, pelzigen Lendenschurz, sprang auf Cynthia Moreen
zu.
    Jim sah das. Er stieß sich von der Wand ab und nahm keine
Rücksicht auf seine Schmerzen und seine Verletzung. Er
fürchtete, durch die Verletzung zu sterben. Er hatte nicht nur
Hilfe hier erwartet, sondern vor allem nur eine Hoffnung sich
erfüllen wollen: noch mal die Frau zu sehen, von der er immer
geträumt hatte und von der ihm bekannt geworden war, daß
es sich um seine Mutter handelte.
    Sie wurde bedroht. Sie durfte nicht sterben.
    Alle seine Kräfte zusammennehmend, riß er einen Stuhl
empor und donnerte ihn mit aller Kraft dem Angreifer in den
Rücken, als der – das Schwert zückend – auf die
bleiche und erstarrte Cynthia Moreen zusprang.
    Der Stuhl knallte dem Angreifer zwischen die Schulterblätter,
ließ ihn ruckartig herumwirbeln und gleichzeitig in die Knie
gehen.
    Jim hielt noch ein Stuhlbein in der Hand. Das knallte er dem Guuf
mitten ins Gesicht. Es gab ein Geräusch, als ob trockene,
pergamentartige Haut über einem Hohlraum platzen würde.
    Es gab ein fauchendes Knallgeräusch.
    Der Getroffene riß die Arme hoch, sein Kopf sackte
zurück in den fleischigen Nacken. Das Schwert rutschte ihm aus
der Hand und landete auf dem Tisch. Der Guuf selbst torkelte und fing
sich aber nochmals. Die Ohnmacht, die ihn für einen
Sekundenbruchteil umfangen hielt, schüttelte er ab wie einen
kalten Wasserguß.
    Jim bückte sich, um nach dem Schwert zu greifen. Da tauchte
einer der Guuf auf und machte der Auseinandersetzung ein Ende. Jim
erhielt einen Schlag gegen den Hinterkopf, daß er

Weitere Kostenlose Bücher