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Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe

Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe

Titel: Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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aufgetischt.
    Die Suppe kam.
    »Na, dann laß’ es dir schmecken«, sagte Al
Nafuur ruhig in Hellmarks Bewußtsein.
    »Danke, willst du mal versuchen?«
    »Alter Witzbold! Über diese primitiven Bedürfnisse
sind wir zum Glück hinaus.«
    »Ich möchte diese primitiven Bedürfnisse noch recht
lange genießen, alter Freund. Du ahnst ja nicht, wie gut Fasan,
eine Schildkröten- oder Haifischflossensuppe schmeckt. – Du
bist zu bedauern. Frauen kennt ihr auch nicht mehr…«
    »Du irrst. Es sind sehr viele hier.«
    »Rein platonisch ist euer Verhältnis zueinander. Da
drüben fehlt die Erotik…«
    »Sie ist unwichtig. Wir ergänzen uns geistig prachtvoll
und erkennen Dinge, die wir zuvor nicht mal ahnten.«
    »Das mag auch seine Reize haben, alles zu seiner Zeit. Wenn
ich nur an Carminia denke, dann finde ich es prächtig, so
primitiv zu sein…«
    »Darüber wollten wir nicht sprechen, mein Freund. Es
gibt Dinge, über die kann man mit dir einfach nicht reden«,
beschwerte der Unsichtbare sich, und Hellmark grinste
stillvergnügt in sich hinein. Wenn Al Nafuur über Dinge
sprach, über die er eigentlich nicht sprechen wollte, dann nahm
seine Stimme einen Unterton an, der etwas Schulmeisterliches an sich
hatte. »Es geht um die Guuf…«
    »Was weißt du über sie? Ist das Ganze hier ein
Witz oder…«
    »Wenn es nur ein Witz wäre, würde ich meine
Kräfte schonen.«
    Das hörte sich wieder sehr ernst an. Hellmark hatte schon
mehr als einmal erkannt, daß die Kontaktgespräche zwischen
ihm und Nafuur den unsichtbaren Freund viel Kraft kosteten. Manchmal
brachen diese Gespräche ohne besondere Vorwarnung einfach ab. Al
erklärte er manchmal damit, daß gewisse
»Störungen von außerhalb« dafür
verantwortlich zu machen seien. Molochos und seine Schergen
versuchten – nicht ohne Erfolg – Einfluß auf diesen
Kontakt zu nehmen.
    Das mochte ein Grund sein. Aber die gesamte geistige Kraft, die Al
Nafuur über ungeheure Entfernungen hinwegschleuderte, zehrte an
der Substanz. Davon war Björn überzeugt. Er selbst merkte
nach diesen telepathischen Dialogen keine Ermüdung, keinen
Kräfteverschleiß. Das bestärkte ihn in der Annahme,
daß Al Nafuur ihn sogar noch mit seinen Kräften
stützte.
    »Worum geht es, Al?«
    »Die Guuf sind tatsächlich eingedrungen. Sie haben den
Weg aus der Vergangenheit gefunden, um einen der ihren
zurückzuholen und zu strafen. Das ist Garcos Sohn. Er wurde von
einer Menschenfrau in dieser, deiner Welt geboren, aber diese Frau
weiß nichts davon.«
    Der Bewußtseinsinhalt, den Al Nafuur zu diesem Komplex
hatte, wurde Hellmarks Bewußtseinsinhalt:
    Die Entführung jener Cynthia Moreen, die sich nach ihrer
Rückkehr hier in diese Welt dem Arzt Dr. Longfield anvertraute,
der sie hinterging…
    Die Guuf wußten von der Geburt. Durch die Dämonen?
Durch Molochos, der seinerzeit noch nicht so hoch auf den Stufen der
Macht des Finsternisreiches gestanden hatte, aber in der Zwischenzeit
lernte, seine eigene Vergangenheit aus der Gegenwart heraus zu
beeinflussen.
    »Garco und seine Häscher haben eine Notbrücke
geschlagen. Die ist ganze achtundvierzig Stunden lang wirksam. Dann
verlöscht die Kraft des durch Molochos’ Bewußtsein
projizierten Spiegels in der Vergangenheit Xantilons, und er kann ihn
an dieser Stelle nicht nochmal entstehen lassen. Noch bis in die
Morgenstunden des nächsten Tages funktioniert der Übergang.
Bis dahin müssen sie Garcos Sohn haben.«
    Die Einflüsse waren schon wieder etwas schwächer. Was
war los?
    »Garcos Sohn – ist hier in Memphis?«
    »Ja – und es kommen noch andere. Die, die Longfield in
ihrer Gewalt als Pfand halten. Sie wissen, wo er ist.«
    »Wo ist er?«
    »Er versteckt sich in der Stadt… ich habe keinen Kontakt
zu ihm… ich bin kein Guuf, Freund… aber die anderen werden
ihn spüren, auch wenn sie noch weit weg von ihm sind… du
mußt ihn vor den anderen finden. Er sieht aus wie ein Guuf,
aber er denkt nicht so, er hat nichts mit denen zu tun, die dort mit
Haophylkontromtetcoilak das Reich der Schatten wiedererstehen lassen
wollen. Der Guuf der Menschenmutter wird sich erinnern an wichtige
Dinge, die Xantilon, die Guuf und ihre Herkunft selbst und die vor
allem auch Haophylkontromtetcoilak betreffen… das will auch
Molochos verhindern. Verhindere die Vernichtung des
Garco-Sohnes… in deinem eigenen Interesse… finde ich…
nimm’ ihn mit nach Marlos… sein Äußeres darf
dich nicht schrecken… er ist nicht schlecht… er ist

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