Macabros 057: Dämonenpest
fortwährend
beschattet, so daß Sie sicher sein können, daß wir
über jede Aktion auf dem laufenden sind. Ihnen dürfte dies
bestimmt ein gewisses Gefühl von Sicherheit verleihen.«
Ana Fedderson stimmte der Maßnahme des Colonels zu, da sie
diese für die vernünftigste Regelung hielt, die getroffen
werden konnte.
Sie benutzte gleich die Gelegenheit, um sich nach Joes Befinden zu
erkundigen. Seit man ihr gesagt hatte, daß er verletzt im
Militär-Krankenhaus liege, hatte sie nichts mehr über den
Zustand ihres Mannes gehört.
Der Colonel schwieg eine Weile, ehe er behutsam auf die noch junge
Frau einredete. So schonend wie möglich versuchte er ihr zu
erklären, daß Joe Fedderson noch immer in tiefer
Bewußtlosigkeit lag, aus der er bisher noch nicht aufgewacht
war.
Ob er überhaupt noch mal gesund würde, ließ er
sogar dahingestellt…
Die Frau nickte schweigend, während sie sich Mühe gab,
daß ihre Stimme nicht versagte.
Niedergeschlagen bedankte sie sich bei dem Colonel und beendete
das Gespräch.
Versteinert wie eine Statue saß sie da und ließ den
Hörer auf die Gabel fallen.
In Ana Fedderson brach eine Welt zusammen, denn sie war sich
dessen sicher, daß Joe nicht mehr lange lebte.
Geraume Zeit saß sie da, unfähig, einen klaren Gedanken
zu fassen.
Nach und nach aber besann sie sich ihrer Aufgabe und sah mit
erwartungsvoller Spannung der Zusammenkunft mit Morell entgegen.
*
Als Ana Fedderson am nächsten Tag ihren Wagen bestieg,
bemerkte sie nicht den unauffälligen Verfolger, der so lange
geparkt hatte, bis die Frau des Piloten anfuhr.
Danach setzte sich auch dieses Gefährt in Bewegung und folgte
Ana Fedderson so, daß die beiden Männer im Fond hofften,
nicht entdeckt zu werden. Doch das erwies sich als Trugschluß.
Der Frau fiel nämlich nach einiger Zeit auf, daß ein Auto
ihre Spur in eindeutiger Absicht benützte.
Sie mußte ein wenig schmunzeln. Das war also die
unauffällig scheinende Bewachung der CIA, die ihr der Colonel am
Tag vorher zugesichert hatte.
Den Männern war die Aufgabe zugefallen, Morell und sie zu
beschatten.
Als habe sie diese Tatsache gar nicht bemerkt, fuhr Ana Fedderson
weiter zu Frank Morells Wohnung.
Was würde sie dort erwarten?
*
Die Agenten vom Geheimdienst saßen ruhig in ihrem Wagen. In
ihren Augen mutete das Ganze wie ein Routineauftrag an.
Da dem Fall nichts Ungewöhnliches anzuhaften schien,
wähnten sie sich manchmal in Sicherheit und
vernachlässigten darüber ihre Aufmerksamkeit.
Inzwischen hatte Ana Fedderson ihren Wagen verlassen und
verschwand im Haus, nachdem ihr die Tür geöffnet worden
war.
Auch die beiden CIA-Männer hatten einen für ihre Zwecke
passenden Parkplatz gefunden. Der Fahrer schaltete den Motor aus und
zündete sich dabei die nächste Zigarette an.
Sie saßen wieder eine Weile schweigend da und ließen
den Hauseingang nicht aus den Augen. Beide waren ahnungslos und
konnten nicht wissen, was ihnen in wenigen Augenblicken
bevorstand.
Das Grauen befand sich hinter ihrem Rücken und wartete nur
auf die günstigste Gelegenheit. Jetzt war sie gekommen!
*
Mit lautem Krachen brach der Rücksitz auf. Die Köpfe der
beiden Männer flogen herum.
Was sie sahen, war so ungewöhnlich und seltsam, daß sie
es mit einer gewissen Faszination betrachteten, anstatt an ihre
Flucht zu denken.
Der Sitz war wie von einer gewaltigen Macht zerrissen worden. Im
Innern davon befand sich ein flaches Wesen, das daraus
hervorquoll.
Es schien aus Plasma zu bestehen, denn anders ließ sich
seine Elastizität und Flexibilität nicht erklären, es
blähte sich indessen auf und wurde immer größer.
Geschickt nutzte es den Überraschungsmoment, und schon bald
schien seine Körpermasse den ganzen Raum auszufüllen.
Die beiden Geheimdienstler wollten sich gerade aus dem Wagen
stürzen. In diesem Moment erfolgte der erste körperliche
Kontakt zu dem Plasmawesen.
Gellend schrien die Agenten auf. Die Stellen, wo sie von dem
seltsamen Wesen berührt worden waren, schmerzten höllisch.
Es war, als habe man sie dort mit einem heißen Eisen
berührt.
Rote Punkte bildeten sich auf der Haut, die immer intensiver zu
leuchten begannen und dann Flüssigkeitstropfen absonderten. Doch
nicht nur an jenen Körperteilen, wo sie von dem Plasmawesen
berührt worden waren, zeigten sich diese Tröpfchen, sondern
sie breiteten sich mit rasender Schnelligkeit auf dem ganzen
Körper aus. Kurz darauf sahen die Männer aus, als
wären sie gerade
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