Macabros 057: Dämonenpest
aus einer Sauna gekommen, wo ihnen mit extrem
hohen Temperaturen zugesetzt worden war.
Beide Männer schwitzten eine klebrige Flüssigkeit aus
und schienen dabei einiges auszustehen.
Allmählich wurden ihre Konturen nämlich undeutlich und
verflüssigten sich.
Übrig blieben nur zwei Wasserlachen, die sich auf dem Boden
des Autos sammelten. Nichts erinnerte daran, daß dies zuvor
noch zwei Menschen gewesen waren.
Das Plasmawesen wurde nun wieder kleiner und verkroch sich in dem
aufgebrochenem Rücksitz. Da es sich beliebig verändern
konnte, so daß es ihm sogar möglich gewesen wäre,
durch eine Türritze zu kriechen, bereitete ihm dieser Vorgang
keine Schwierigkeit.
Nichts ließ darauf schließen – abgesehen von den
zerrissenen Sitzen im hinteren Teil des Pkw –, daß sich
hier etwas Ungewöhnliches ereignet hatte.
Dennoch war es so, denn zum ersten Mal war die Dämonenpest
übertragen worden…
*
Als es bei Frank Morell zur vereinbarten Zeit klingelte,
wußte er sofort, daß es sich nur um Ana Fedderson handeln
konnte.
Er öffnete die Tür und sah seine Vermutung
bestätigt. Eine Frau, schätzungsweise 36 Jahre alt mit
brünettem, langem Haar, stand vor ihm.
Aus ihrer Sprache hörte Frank gleich den für Amerikaner
typischen Akzent, obwohl sie sich offenkundig bemühte, dies
nicht durchklingen zu lassen.
Nachdem sie einige belanglose Worte gewechselt hatten, traten sie
in seine Wohnung ein, wo er ihr einen Platz anbot. Dann erkundigte er
sich, ob sie etwas trinken möchte.
»Oh, bitte nichts«, lehnte sie dankend ab.
Frank verzichtete deshalb auch und setzte sich ihr
gegenüber.
»Sie sind sehr pünktlich«, eröffnete er das
Gespräch. »Als wir gestern telefonisch miteinander
sprachen, hatte ich ehrlich gesagt für kurze Zeit das
Gefühl, als ob Sie es sich noch anders überlegt hätten
und hier doch nicht mehr erscheinen würden.«
»Eigentlich war ich noch unschlüssig«, bekannte sie
ebenso offen. »Aber dann entschied ich mich doch dafür, Sie
aufzusuchen.«
Die freie, ungezwungene Art Frank Morells, der ihr auf Anhieb
sympathisch war, machte es ihr leicht zu reden.
Frank stimmte ihr zu. »Ich kann mir gut vorstellen, in
welcher Lage Sie sich momentan befinden. Um so mehr freut es mich,
daß Sie doch noch gekommen sind.«
Sie zögerte ein wenig. Offensichtlich wollte sie etwas sagen,
konnte sich dazu aber nicht so recht durchringen.
Frank Morell nickte ihr aufmunternd zu.
»Herr Morell«, sagte sie dann schließlich doch,
»als Sie mich gestern anriefen, meinten Sie, daß Sie Joe
möglicherweise helfen könnten. Wie aber wollen Sie das
bewerkstelligen?«
»Nun, ich denke mir, daß Sie zunächst mal von
Ihrem Mann berichten, so daß uns vielleicht einige Parallelen
auffallen.«
Sie sah ihn verständnislos an. »Ich kann Ihnen nicht
ganz folgen. Könnten Sie mir das genauer
erklären?«
Frank lehnte sich in seinem Sessel zurück. Dann versuchte er
ihr auseinanderzusetzen, was er mit Übereinstimmung zu anderen,
ähnlich gelagerten Fällen meinte.
»Sehen Sie, Mrs. Fedderson, ich verstehe darunter
beispielsweise das Bermuda-Dreieck, von dem Sie sicher auch schon
gehört haben. Dort verschwinden schon seit Jahrhunderten auf
völlig unerklärliche Weise Schiffe, ohne daß sie
jemals wiedergesehen wurden. Es sind sogar Fälle bekannt, wo
sämtliche Besatzungsmitglieder ihr Schiff verlassen hatten, ohne
daß Spuren auf einen überstürzten Aufbruch
hindeuteten, wie es eventuell bei einer Katastrophe der Fall gewesen
wäre. Führungslos trieben diese Schiffe im Ozean, bis sie
eines Tages gesichtet und geentert wurden.
Auf jeden Fall verschwinden dabei Menschen, und dieser Punkt
stimmt mich doch recht nachdenklich. Denn in jüngster Zeit
begnügen sich diese unheimlichen Mächte nicht nur damit,
Schiffe abhanden kommen zu lassen, sondern zwischen den Bermudas
werden auch Flugzeuge wie vorn Erdboden verschluckt. Jagdflieger,
Transport- und Liefermaschinen, Passagierflugzeuge, Privatmaschinen
und selbst ganze Geschwader befinden sich unter den
Vermißten!
Doch soweit mir bekannt ist, erstrecken sich solche
rätselhaften Vorfälle nicht nur auf das Bermuda-Dreieck.
Auch in anderen Bereichen der Welt ereignet sich Ähnliches. Der
Unterschied besteht lediglich nur darin, daß davon die
Öffentlichkeit weniger erfährt. Dies mag sicher nur in der
Tatsache begründet sein, daß so etwas bei den Bermudas am
häufigsten geschieht und daß sie sich in dieser Hinsicht
einen kaum
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