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Macabros 057: Dämonenpest

Macabros 057: Dämonenpest

Titel: Macabros 057: Dämonenpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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manchmal schreiend und
schweißgebadet auf, als fürchte er sich vor
etwas.«
    Sie stockte kurz, Frank schien es dabei so, als würde sie
alles, was sich damals ereignet hatte, noch mal durchleben.
    »Mit flüsternder, kaum wahrnehmbarer Stimme
erzählte er von unheimlichen, furchteinflößenden
Dingen, die sich auf dem Meeresgrund befanden.«
    »Haben Sie ihn daraufhin angesprochen, Mrs.
Fedderson?«
    »Ja«, meinte sie dann zögernd. »Aber es war
seltsam. Auch an das, was er während des Schlafes redete, schien
er jegliche Erinnerung verloren zu haben. Er fühlte sich nur
morgens, wenn er wieder aufwachte, unerklärlich
müde.«
    »Können Sie sich noch an Einzelheiten von dem, was er
sagte, erinnern? Könnten Sie es beschreiben?«
    »Sehr gut sogar. Denn das, wovon er berichtete, war so
ungewöhnlich, daß es sich mir leicht einprägte. Wenn
man darüber nachdenkt, könnte man fast meinen, daß er
von einer anderen Welt sprach.
    Es gibt dort unheimliche Städte, die mit bizarren
Zyklopenbauten angefüllt sind. Ein merkwürdiges,
gedämpftes Licht herrscht, eine Art von Dämmerschein, der
drohend wirkt. Diese Städte wären auch von Leben
erfüllt, was zwischen den fremdartigen Türmen und Gassen zu
finden war. Der größte Teil der Bevölkerung besteht
aus Wesen, die einen massigen, von Schuppen bedeckten Körper
haben, der nach unten hin kegelförmig wird und in breiten
Füßen endet. Diese Geschöpfe, die dem Alptraum eines
Verrückten entsprungen zu sein scheinen, bewegen sich in einem
typischen Watschelgang. Joe nannte sie mal Taahks, ein komischer
Name…
    Das Besondere an ihnen war, daß sie ihre Körperstruktur
verformen konnten, so daß es ihnen möglich war,
überall hinzukommen, ohne daß es ihnen größere
Schwierigkeiten bereitet hätte.
    Diese Taahks gehorchen einem Herrscherpaar, Pulmirol und Szunta.
Immer wenn die beiden Wesen für die Taahks Aufträge hatten,
versammelten sie sich auf einem großen Platz, der sich genau in
der Mitte dieser Städte befand. Dort erteilten sie dann ihre
Befehle, und die Taahks, die das Volk von Pulmirol und Szunta sind,
kommen diesen Instruktionen willig nach, gleich, was immer es auch
sein mochte, das ihnen befohlen wurde.
    Manchmal feiern diese düsteren Gestalten auch Feste, in deren
Mittelpunkt meist eine Teufelei steht. Angeblich sollen auch
Menschenopfer zugunsten einer Dämonengöttin geopfert
werden, deren Tod der Höhepunkt des Festes darstellt. Das ist
alles, was ich über Joes Träume weiß.«
    Als sie endete, kehrte Frank nur langsam in die Realität
zurück. Der Bericht der Frau hatte ihn so fasziniert, daß
er sich kurz in jene Städte versetzt glaubte.
    Gleichzeitig wurde ihm dabei auch klar, daß diese Orte
Ausgangspunkte für eine Bedrohung werden konnten.
    »Konnten Sie später eine Veränderung in dem
Verhalten ihres Mannes feststellen?« Für Morell war diese
Frage wichtig, denn daran ließ sich ableiten, ob Joe Fedderson
von den Wesen, die er im Schlaf beschrieben hatte, auch
beeinflußt worden war.
    »Nach jenem Flug über das Bermuda-Dreieck hat er sich
verändert, das stimmt. Er wurde sensitiver und beschäftigte
sich auch ein wenig mit Magie.
    Er war auch der Meinung, daß es auf dem Meeresgrund
versunkene Städte und Erdteile gibt, die eines Tages wieder
auftauchen. Dafür würden die heutigen Kontinente in den
Fluten versinken. Wenn auf diesen Punkt die Sprache kam, dann wurde
er fast schon fanatisch. So sammelte er auch Beweise für seine
These. Er hielt zum Beispiel die Naturkatastrophen, die sich seit
einiger Zeit ereignen, als deutliches Indiz und Bestätigung
für seine Vermutung. Er glaubte auch daran, daß die
Erdbeben, Überschwemmungen und Wirbelstürme noch
stärker werden würden, bis einmal, in nicht allzu ferner
Zukunft, der Zeitpunkt gekommen sei.
    Alle seine Beweise hatte er in einem Tagebuch niedergelegt, das er
seitdem begonnen hatte. Diese Aufzeichnungen versteckte er
sorgfältig, so daß noch nicht mal ich darin Einblick
nehmen konnte.
    Ich habe mir schon oft den Kopf darüber zerbrochen, warum er
so geworden war, aber ich bin nie zu einem schlüssigen Ergebnis
gekommen.
    Möglicherweise mochten das alles nur Wahnvorstellungen sein,
obgleich er sonst vollkommen normal wirkte.
    Es kann aber auch sein, daß er Dinge ahnte, von denen jeder
andere Mensch nichts wußte. Dafür würde eigentlich
sprechen, daß er sensibler geworden war und sich immer mehr in
sich zurückzog.«
    Frank nickte. Mit Ähnlichem hatte er gerechnet.

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