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Macabros 059: Die menschenfressenden Schatten

Macabros 059: Die menschenfressenden Schatten

Titel: Macabros 059: Die menschenfressenden Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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bis auf die laufenden Maschinen, empfing
sie.
    Die Mienen der Männer wurden von Minute zu Minute ernster und
schienen zu versteinern.
    Die Beamten nahmen sich jede Kabine vor.
    Nirgendwo fanden sie einen Menschen. Die »Carat« war zu
einem Geisterschiff geworden…
     
    *
     
    Innerhalb der nächsten Minuten wurden aufgeregte
Gespräche zwischen der Küstenstation und den im Einsatz
befindlichen Männern auf den Booten und dem Wasserflugzeug
geführt.
    Das Bermuda-Dreieck hatte mal wieder seine Sensation. Hier in
diesem Teil der Welt war es schon zu vielen rätselhaften
Vorfällen gekommen.
    Menschen verschwanden von einem Schiff, das keinerlei
Beschädigung aufwies.
    Doch zum ersten Mal seit den geheimnisvollen Beobachtungen und
Vorgängen im Teufelsdreieck war eine genauere Schilderung
erfolgt, die das andere, was man bisher wußte,
ergänzte.
    Schatten hatten angegriffen… Wo kamen diese Schatten her, und
was wollten sie?
    Die Männer hielten Ausschau nach eventuell Überlebenden
dieser gespenstischen Katastrophe.
    Das Wasserflugzeug zog seine Kreise, so tief es ging, die
Scheinwerfer der beiden Boote der Coast-Guard leuchteten die
Wasseroberfläche ab.
    Die Boote zogen immer weitere Kreise, in der Hoffnung, vielleicht
doch noch auf Überlebende zu stoßen. Vielleicht waren
einige Passagiere der »Carat« in Panik über Bord
gesprungen und hatten in ihrer Verzweiflung versucht, die Küste
zu erreichen. Die Lichter der Küste waren in dieser klaren Nacht
gut zu sehen. Und sie wirkten so nahe…
    Der Aufwand lohnte sich.
    Bei Boje neun entdeckten die Suchenden eine Gestalt, die sich dort
völlig erschöpft festklammerte und nicht mehr imstande war
weiterzuschwimmen. Und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis die
Kräfte völlig versagten und die Frau, die sie dort fanden,
sich auch nicht mehr an der Boje halten konnte.
    Bei der Geretteten handelte es sich um die junge Jugoslawin, die,
wie sich später herausstellte, offenbar die einzige war, die dem
Angriff der Schatten entkam.
    Noch an Bord eines der Rettungsboote wurde sie behandelt. Sie war
so erschöpft, daß sie kaum imstande war, zu sprechen. Auf
dem schnellsten Weg brachte man sie zum Festland und ins nächste
Hospital, wo sich sofort Ärzte um sie kümmerten.
    Ein Beamter der Coast-Guard hielt sich von Stund’ an
ebenfalls dort auf, um mit Joana zu sprechen, falls sie zu sich kam
und dazu in der Lage war.
    Unbedingt wollte man wissen, was sich auf der Jacht im einzelnen
abgespielt hatte.
     
    *
     
    Björn Hellmark kam zuerst zu sich.
    Er war sofort auf Abwehr eingestellt, weil ihm augenblicklich
wieder in den Sinn kam, was passiert war.
    Aber seine Reaktion war nicht notwendig.
    Ein vertrautes Gesicht!
    Frank Morell. Der Mann mit den Dyktenkräften hatte ihn an
einen Baum gebettet. Aus den Augenwinkeln nahm Björn wahr,
daß sich in diesen Sekunden auch Oceanus wieder zu regen
begann.
    Wie ein Luftkissen schwamm er rücklings im Wasser und schlug
kurz nach Hellmarks Wiedererwachen ebenfalls die Augen auf.
    Björn erkannte sofort, daß die Luft und die
Atmosphäre um sie herum sich auf rätselhafte Weise
gereinigt hatten.
    Der Druck und die Beklemmung waren gewichen.
    »Wie lange…?« wollte Björn wissen. Waren
Stunden vergangen, seitdem er nicht bei Bewußtsein gewesen war?
Es kam ihm jedenfalls so vor.
    »Drei, vier Minuten«, erfuhr er durch Mirakel.
»Gerade so lange wie es gedauert hat, die Geister aus diesem
Wald zu verscheuchen.«
    Morell ergänzte praktisch das, was Oceanus und Hellmark
zuletzt noch mitbekommen hatten.
    »Es war ein großer Auszug der Schatten, die hier
lauerten«, murmelte Björn sich erhebend. Er blickte
aufmerksam in die Runde.
    »Die Atmosphäre scheint gereinigt«, warf Mirakel
ein. »Das Gefühl, daß man beobachtet und belauert
wird, ist verschwunden.«
    »Mysterion hat sich nicht nochmal gezeigt?«
    »Nein.«
    »Ob er der Initiator ist, der…«
    »Nein«, ertönte es da aus dem Wasser, in dem
Oceanus sich drehte und mit einer rührenden menschlichen Geste
mechanisch seine mit Schwimmhäuten bewachsene Hand über den
schmerzenden Fischkopf führte. »Nicht der
Seelenfänger, von dem du gesprochen hast, Mirakel, steckt
dahinter. Wir selbst haben den Bann gelöst und die Schatten
befreit.« Das Vorkommnis schien dazu geführt zu haben,
daß Mogk Duul sich an Dinge erinnerte, die so weit
zurücklagen, daß er sie vergessen hatte. Vielleicht war
auch sein Erinnerungsvermögen durch äußere
dämonische Einflüsse

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