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Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan

Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan

Titel: Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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gegen die Dämonen!
    »Kh’or Shan – ich muß nach Kh’or
Shan…«, wisperte Carminia erregt. Sie konnte den Blick
nicht lösen von dem Feuerschein in der Ferne des Horizonts.
    Die Vision war vorüber. Nicht vorbei aber war die Stimmung,
in die die Brasilianerin geraten war.
    Etwas lockte und drängte sie. Ihr eigener Wille? Eine
Erkenntnis, von er sie bisher nicht gewußt hatte, daß sie
überhaupt existierte.
    Die engen Gassen, die großen Plätze mit den
Totempfählen, der Eingang des Menschenkopf-Tempels… das
alles war ihr nicht fremd, sondern vertraut.
    Sie starrte in die Ferne. Hinüber zu dem wie ein Fanal
leuchtender Kh’or Shan.
    Sie mußte hin…
    Sie gab dem Verlangen und dem Locken nach.
    Sie verschwand wie ein Spuk in dem Augenblick aus der Bucht, als
Pepe und sein Freund Jim gemeinsam – jeder die Hand um die
Schultern des anderen gelegt – hinter einer Düne
auftauchten.
    »Carminia!« rief Pepe laut mit heller Stimme. »Wir
vertragen uns schon wieder, du brauchst dir nicht länger Sorgen
zu machen und…« Abrupt unterbrach der Junge sich.
    Die Brasilianerin verschwand vor ihren Augen.
     
    *
     
    Pepe begann sofort zu laufen.
    »Carminia?« fragte er verwirrt. Sensibel registrierte er
gleichzeitig etwas Unwirkliches, Unheilvolles in der Nähe von
Marlos.
    Es kam aus der Ferne, es kam – aus Kh’or Shan…
    »Was ist los?« fragte Jim nicht minder verwirrt.
    Pepe zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht… aber
etwas stimmt hier nicht… Carminia verhält sich so
merkwürdig. Findest du nicht auch?«
    »Vielleicht hat sie ein Zeichen erhalten. Von
Björn«, sagte Jim leicht dahin. Er schien sich weniger
Gedanken zu machen als Pepe, der schon längere Zeit auf der
Insel weilte und mit Carminias Wesen und Charakter besser vertraut
war.
    Der schwarzhaarige Mexikanerjunge schüttelte den Kopf.
»Nein, das ist es nicht. Da ist etwas faul. Sie würde
niemals einfach nur so weggehen, ohne Bescheid zu sagen… Ich hab
ein ganz komisches Gefühl…« Pepe sah sehr konzentriert
und ernsthaft aus. Es schien, als ob er in sich lausche.
    Was hier geschah, unterschied sich so sehr von allem, was er
bisher erfahren hatte, daß es ihn erschreckte.
    »Ich werd sie fragen. Hier, nimm!« Mit diesen Worten
drückte er dem verdutzten Jim seine Gitarre in die
Hände.
    »Aber du kannst doch nicht…«, protestierte der
Kugelkopf, ohne jedoch seine Ausführungen zu Ende zu
bringen.
    Pepe konnte. Lange genug hielt er sich auf Marlos auf, um
erfüllt zu sein von den geheimnisvollen Kräften, die sich
auf jeden schließlich auswirkten, der eine bestimmte Dauer hier
verbracht hatte.
    Pepe verschwand. Von einem Atemzug zum anderen. Jim konnte den
Freund weder zurückhalten, noch ihm folgen. Seine
Fähigkeit, durch reine Willenskraft Marlos verlassen zu
können, war noch nicht voll entwickelt.
    Das neu aufgetauchte Eiland, das unter so spektakulären
Umständen in der Weite des Ozeans aufgetaucht war, sorgte
für allerhand Aufregung…
     
    *
     
    Carminia Brado kam in der dunstigen Bucht an.
    Sie blickte sich nicht mal richtig um.
    Die Nebelwand steuerte sie sofort an, denn sie wußte genau,
daß dahinter jener Ort lag, den sie als Vision erlebt
hatte.
    »Carminia! Carminia!« zweimal wurde laut und deutlich
ihr Name gerufen. »So bleib doch stehen! Warum läufst du
denn weiter?«
    Der Mexikanerjunge stand am Strand. Er war in der gleichen Bucht
angekommen wie sie. Doch Carminia tat so, als ginge sie das alles
nichts an.
    Pepe spurtete los. Ganze zwanzig Meter trennten ihn von der
Brasilianerin, als die in den wallenden Nebelvorhang eintauchte.
    Wie ein Schemen zeichnete sich ihre Körperumrisse im Nebel
ab. Sie ging immer gerade aus und schien in Hypnose irgendwelchen
Bildern zu folgen, irgendwelchen Stimmen, die nur sie sah, nur sie
hörte…
    Da tauchte Pepe neben ihr auf.
    Der Junge faßte sie am Arm. »Carminia«, wisperte
er gleich. »Was ist denn los mit dir? Warum läufst du vor
mir davon?«
    Sie ging einfach weiter und wandte nicht mal den Blick.
    Pepe ließ nicht locker. Er umklammerte sie mit beiden
Händen. »Bleib doch stehen! Wohin willst du denn
nur?«
    Da verhielt sie im Schritt. »Geh zurück«, sagte sie
kühl und sachlich. Ihr Blick war noch immer nach vorn gerichtet,
als sähe sie etwas ganz Bestimmtes. »Das ist nichts
für dich hier.«
    »Und für dich ist es auch nichts«, reagierte Pepe.
»Das spür ich. Du gehörst nicht hierher. Wenn
Björn es sähe, er wäre entsetzt. Laß uns
zurückgehen…

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