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Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan

Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan

Titel: Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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denen ich als Freund gegenübertrat, haben erkannt,
daß ich sie hinterging. Ich habe sie in ihrer Ehre verletzt und
mußte die Konsequenz tragen. Sie haben mich zusammengeschlagen
wie einen tollwütigen Hund. Ich lag stundenlang bewußtlos.
Das Zimmermädchen hat mich gefunden. Meine Einlieferung hier ins
Hospital wurde unerläßlich. Die Polizei nahm Recherchen
auf. Dies führte dazu, daß man sich ein falsches Bild
machte – offensichtlich auch deshalb, weil das Personal Angaben
machen konnte über die Besucher, die in der letzten Zeit so
häufig im ›San Christoban‹ auftauchten. Und diese
Besucher waren niemand anders als Björn, Carminia und Sie, Rani.
Es waren Finsterlinge, die sich das Aussehen der Freunde zulegten, um
sie in Verdacht zu bringen. Das ist die Vorgeschichte. Ich muß
mich beeilen… entschuldigen Sie… Ich fühl’ mich
auf einmal so furchtbar schwach…«
    »Ich werde den Arzt rufen.«
    »Nein. Das hat keinen Sinn. Die beste Medizin der Welt
könnte mir nicht helfen. Mein Körper ist das Spiegelbild
meiner Seele. Die müßte gesunden. Aber ich bin schon zu
tief in die verschlungenen Pfade der schwarzen Magie eingedrungen,
als daß es noch ein Zurück für mich
gäbe.«
    »Es ist nie zu spät. Immer ist der Zeitpunkt für
einen Neuanfang gekommen.«
    Um die schmalen, blutleeren Lippen des Wissenschaftlers spielte
ein flüchtiges Lächeln. »Das ist richtig – und
doch auch wieder nicht. Ich habe begonnen, den Kampf gegen mein
eigenes Ich aufzunehmen. Alles aber kostet seinen Preis in dieser
Welt. Wer mal die Geister gerufen hat, kriegt sie nicht mehr los
– aus welchem Grund, ob leichtfertig, ob aus guter Gesinnung
oder böser Absicht, es immer auch geschehen sein mag…
Nehmen Sie das Amulett an sich! Ich habe es versehen mit
Abwehrgemmen, so daß keiner, der in irgendeiner Weise Molochos
zugerechnet werden muß, Erkenntnisse sammeln kann über die
Botschaften, die auf dem Amulett gegeben sind. Sie und Björn
werden bestimmt manches damit anfangen können. Ich selbst…
werde euch wohl als Helfer nicht mehr viel geben können…
ich habe meine Funde gut versteckt. So gut, daß sie es trotz
aller Schläge nicht mehr aus mir herausbringen konnten. Jetzt
haben sie gedroht, mich zu ermorden. Aber das werden sie nicht
wahrmachen – weil ich ihnen als Toter überhaupt nichts mehr
wert bin. Und in dieser Hinsicht habe ich sie überlistet…
Ich habe die magischen Kräfte so eingesetzt, daß ich nicht
automatisch zum Handlanger der anderen wurde… hören Sie mir
gut zu, Rani, es eilt!«
    Es war erschreckend, wie kraftlos die Stimme des Professors
plötzlich klang. Es schien, als hätte er seine ganze Kraft
aufgespart, um im geeigneten Moment noch all das loszuwerden, was er
unbedingt mitteilen mußte.
    »Professor, ich…«
    »Sprechen Sie nicht, Rani! Hören Sie mir zu,
bitte…« Seine Stimme klang nur noch wie ein Hauch.
»Eine Gruppe von Menschenfeinden, vereint mit jenen, die sie
unterstützen, hält sich hier in Marbella auf. Ich habe es
herausgefunden. Ich glaube… so geschickt zu Werke gegangen zu
sein… daß die anderen… nicht ahnen, daß
ich… etwas davon weiß. Es sollen Menschen entführt
werden. Ich weiß nicht, weshalb… Aber ich habe
entdeckt… daß auch die Botschaften, eingekerbt in das alte
Gestein, von maßlosen, nie geklärten Entführungen
sprachen… im Zusammenhang mit Kh’or Shan… Sie
können mehr herausfinden… Sie müssen ’mehr
herausfinden, wenn Sie zum Hafen gehen. Bei Einbruch der
Dunkelheit…«
    Rani Mahay richtete seinen Blick bei diesen Worten
unwillkürlich zum Fenster. Die Stunde, von der Professor Merthus
sprach, war gar nicht mehr so fern. Über den Dächern der
Stadt schimmerte das Licht der rötlichen, untergehenden Sonne.
In einer Stunde würde es dämmrig werden…
    »Es ist… ein größeres Schifferboot… mit
Namen Esmeralda… Nach Einbruch der Dunkelheit… treffen sie
sich dort… und nehmen Sie endlich – um Himmelswillen –
das Amulett, das dem Oceanus’ so sehr gleicht… Auch ein
fischgesichtiger Herrscher spielt eine Rolle im Geschehen um das
geheimnisvolle Kh’or Shan… Ob er jedoch identisch ist mit
Oceanus oder…«
    Da war es aus.
    Merthus’ Kopf fiel zur Seite, schlaff und kraftlos wie bei
einer Marionette, an der man die Fäden gekappt hatte.
    Der Wissenschaftler rührte sich nicht mehr. Er war tot.
     
    *
     
    »Hallo, Senor Mahay?« ertönte es von draußen.
Gleichzeitig klopfte Capitano Montez an. »Ihre Zeit geht

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