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Macabros 064: Es erwacht der Ursen-Wahn

Macabros 064: Es erwacht der Ursen-Wahn

Titel: Macabros 064: Es erwacht der Ursen-Wahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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der weitausschwingenden Brücke mündete in ein
goldenes Portal, das sich automatisch vor ihm öffnete, als er
bis auf Reichweite herangekommen war.
    Dann sah er den Palast mit den gewaltigen, prunkvollen
Säulen, die Gewölbedecke und den Thron, der auf einem
Podest stand und von schmalen Flammensäulen umhüllt
wurde.
    Im Innern gab es mehrere kleinere Krater, die wie Augen unheilvoll
glühten.
    Gespenstische Licht- und Schattenbilder reflektierten an der Decke
und den Wänden.
    Als Björn in diesen Saal blickte, überflutete ihn das
Wissen um damals.
    Auch hier hatte er gekämpft. Gegen Feuerbestien. Und sie
empfindlich geschlagen. Damals waren diese Feuergeschöpfe –
Feinde. Heute aber waren die Feuermenschen – Verwandelte. Ein
unheilvoller Geist nützte das Leben Ahnungsloser aus, um sich
selbst Vorteile und Schutz zu schaffen.
    Sequus, der wahre Herr über Kh’or Shan – war
seinerzeit von Kaphoon durch das Zurückholen Loanas an einer
empfindlichen Stelle getroffen worden.
    Die wunderbaren, magischen Kräfte des Schwertes des Toten
Gottes bauten um Sequus eine Barriere auf, die er offensichtlich bis
heute noch nicht völlig wieder niederreißen konnte.
    Was er damals vor mehr als zwanzigtausend Jahren in seinem ersten
Leben erfuhr, wurde nun wieder Bewußtseinsinhalt.
    Der Schöpfer dieses Teils Kh’or Shans war der magische
Geist des Sequus’, den er überlistet hatte!
     
    *
     
    Nun begriff er auch, weshalb Carminia ihn als Loana nicht sofort
hatte töten lassen.
    Sequus war noch nicht wieder so weit… Er, Hellmark, sollte im
Verlies schmachten, bis der Herr über Kh’or Shan im
Vollbesitz seiner Kräfte war und den Triumph über den
Untergang eines Todfeindes voll auskosten konnte.
    Die Krater im Innern des Palastes waren wie Augen, die alles in
sich aufnahmen, und sie waren wie Empfangsgeräte, die alles
wiedergeben konnten.
    Und er begriff auch, weshalb er mit den Fähigkeiten, die ihm
sonst zur Verfügung standen, hier nichts wieder ausrichten
konnte.
    Der Fluch des Sequus, des unheimlichen Königs der Ursen
erfüllte sich über die Jahrtausende hinweg. Ihre
Wiederbegegnung war prophezeit. Die Kräfte von damals, die
Kaphoon zur Verfügung standen, und die Kräfte, die Hellmark
heute besaß, hoben sich auf. Gleiche Pole…
    Als Sequus in der Vergangenheit den kürzeren zog, prophezeite
er Kaphoon, daß der Tag kommen würde, an dem er als Sieger
hervorgehe.
    Hellmark jagte mit weitausholenden Schritten durch den verlassenen
Palast, hinüber zu dem Thron. Dort lagen auf einem
kegelförmigen Säulentisch sein Schwert, der Lederbeutel, in
dem sich das Fläschchen mit dem Trank der Siaris befand, und
jenes bräunliche, zusammengefaltete Etwas, das eine gewisse
Ähnlichkeit mit einem Damenstrumpf hatte. Die
Dämonenmaske…
    Der blonde Mann mit dem markant geschnittenen,
sonnengebräunten Gesicht eilte die sieben Stufen empor. Er griff
nach dem Schwert. Leicht und gekonnt hielt er es in seiner Hand. Er
steckte die Dämonenmaske ein und befestigte den Lederbeutel an
seinem Gürtel.
    Und nun zurück! So schnell wie möglich. Zu Carminia und
Pepe…
    Da bewegte sich lodernder Schein hinter der neben ihm aufragenden
Stützsäule, die oberhalb des Thronsitzes einen verzierten,
aus Stein bestehenden Baldachin stützte.
    Eine Feuerbestie!
    Sie kam direkt auf ihn zu.
    In Hellmarks Hand zuckte es. Das Schwert kam in die Höhe.
    »Nicht!« klang die Bitte aus dem lodernden Mund des
Feuerwersens. »Bekämpfe mich nicht! Ich bin nicht dein
Feind, ich bin dein Freund!«
    Er erkannte die Stimme sofort wieder. Es war die von – Susan
Andrews.
     
    *
     
    »Susan?« entrann es seinen Lippen überrascht.
    Sie ging einen Schritt auf ihn zu. Dann verhielt sie
plötzlich in der Bewegung, als entsinne sie sich, daß sie
ja nicht so war, wie ihr ursprüngliches Erscheinungsbild.
»Ich habe dich sofort wiedererkannt, Björn… Du hast
vor mir nichts zu befürchten. Nicht alle, die so geworden sind,
erfüllen Sequus Willen perfekt. Ich habe mit Mike gesprochen.
Auch er hat mich wiedererkannt. Und da sind noch einige andere, die
erst vor kurzer Zeit hinter den Dimensionsvorhang geraten sind und
sich verändert haben. Die meisten sind in ihrem Herzen die
gleichen geblieben. Auch wenn ihr Äußeres sich
verändert hat. Es gibt viele Formen, wie Materie und Energie
sich äußern können. Doch dieses Erscheinungsbild ist
für Sequus das günstigste. So hat er sich seine
Wächter vorgestellt – und sie hat er

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