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Macabros 064: Es erwacht der Ursen-Wahn

Macabros 064: Es erwacht der Ursen-Wahn

Titel: Macabros 064: Es erwacht der Ursen-Wahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Fragen offen. Da bestanden
Erinnerungslücken.
    Wie hatte er damals den Rückweg nach Xantilon gefunden? Auf
welche Weise nur war er hier weggekommen von dem Tempel der
Glückseligkeit? Wo hatte er Loanas Leiche
zurückgelassen?
    Fragen über Fragen – und keine Antworten…
    Während er Carminia in den Armen hielt, blickte er sich um.
In dieser prunkvollen, phantastischen Umgebung kamen ihm die Dinge
vertraut und doch so fremd vor.
    Er erinnerte sich daran, daß er in dieser Halle
gekämpft hatte. Mit Feuerbestien – und mit Ursen…
    Da verengten sich seine Augen, als er die Freskenbänder
unterhalb der Decke sah, die Kampfszenen darstellten.
    Wer immer die Fresken gemalt und die Szenen in Stein
gemeißelt hatte, mußte genau wissen, was sich hier vor
Jahrtausenden ereignete. Es schien, als ob er Zeuge gewesen
wäre.
    Die Reliefbilder und Fresken stellten ein Heer von Ursen dar, die
mit Speeren, Pfeil und Bogen und primitiven Handfeuerwaffen
ausgerüstet waren. Sie waren in aggressiver Stellung, in Farbe
und Stein verewigt.
    Die anheimelnde, schützende Atmosphäre, die Hellmark bei
seinem Eintreffen unten im Tempel vorgefunden hatte, wirkte mit einem
Mal verändert.
    Wieso hatten sie nicht sofort die Bilder und Reliefs
wahrgenommen?
    Unruhe erfüllte ihn.
    Die ganze Zeit über waren sie auf der Flucht gewesen vor den
Feuerbestien aus Kh’or Shan. Auch damals waren sie schon seine
Feinde. Doch alles wies darauf hin, daß das Volk der
Feuerbestien ein künstlich geschaffenes Volk war, dem Willen
eines grausamen Magiers unterstellt.
    Sequus!
    Unwillkürlich mußte er an den König der
fischgesichtigen Ursen denken. Auf irgendeine erschreckende Weise war
er einem Feind ähnlich, der durch Rani Mahay sein Ende gefunden
hatte: Tamuur, der Scharlachrote.
    Tamuur war imstande gewesen, jede Art von Leben nach seiner
Vorstellung zu formen und zu verändern. Diese züngelnden
Feuergestalten, mit denen sie es bisher zu tun gehabt hatten,
könnten direkt Kinder seiner magischen Phantasie sein.
    Hellmarks Augen begannen zu tränen. Was war nur los mit
ihm?
    Je länger er auf die Bilder und Reliefs starrte, desto
verschwommener wurden sie. Er schloß einmal heftig die Augen,
preßte sie fest zusammen und öffnete sie dann wieder.
    Da war alles wieder so, wie er es zuvor wahrgenommen hatte. Die
Wände bestanden aus purem Gold, und die Bilder stellten Szenen
aus einem paradiesischen Garten dar. Da waren keine bewaffneten Ursen
zu sehen, keine Feinde…
    Wieso wurde er gerade hier – an diesem Ort – dauernd an
die Ursen erinnert.?
    Er zermarterte sich das Gehirn. Aber da war eine Barriere, die er
nicht niederreißen konnte, so sehr er sich auch
bemühte.
    Er blickte sich suchend um. Hier mußte es einen Ausweg
geben. Aber er konnte nirgends einen Durchlaß, keinen Gang und
keine Tür entdecken.
    »Kannst du dich an irgend etwas entsinnen, Schoko?«
fragte er leise.
    Sie blickte ihn groß an.
    Er war seltsam verwirrt. Das irritierte ihn. Und die Ursen wollten
ihm nicht aus dem Sinn gehen…
    Er löste sich von Carminia Brado. Er nahm Pepes Hand und
drückte sie in die Rechte der Brasilianerin.
    »Ihr beide bleibt jetzt zusammen. Hier, vor diesem
Altar.« Mit diesen Worten streifte er Velenas Armreif vorsichtig
von seinem Armgelenk. Er reichte ihn Carminia. »Dies ist zu
eurem Schutz. Etwas ist mir nicht ganz geheuer. Ich muß
herausfinden, was es ist. Wenn irgend jemand hier auftauchen sollte,
der es nicht gut mit euch meint – ihr habt den Armreif! Auf ihn
könnt ihr euch verlassen! Eine kurze Drehung genügt, und
ihr werdet beide nicht mehr sichtbar sein. Hier, innerhalb des
Tempels, könnt ihr euch dann bewegen, wohin ihr wollt. Ich hab
nur die einzige Bitte – verlaßt ihn nicht, ehe ich wieder
zurück bin. Damit wir uns nicht verlieren. Ich muß in den
Thronsaal, um dort das zu holen, was mir gehört…«
    Damit meinte er die Dämonenmaske, den Trank der Siaris und
das Schwert des Toten Gottes.
    In ummittelbarer Nähe des Thrones, von dem aus Carminia Brado
vor kurzer Zeit noch als Herrscherin Loana fungiert hatte, würde
er die Dinge finden.
    »Paß’ auf, Björn«, sagte die
dunkelhaarige Frau aufgeregt. »Am besten dürfte es sein,
wir kommen mit dir.«
    Hellmark schüttelte heftig den Kopf. »Das kommt
überhaupt nicht in Frage. Hier seid ihr sicher. Ich weiß
es ganz genau…«
    Er lauschte dem Klang seiner eigenen Worte. Woher wußte er,
daß Pepe und Carminia hier sicher waren? Führte er das
darauf zurück,

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