Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche
war es in der Tat!
Rani Mahay unterbrach den Freund mit keiner einzigen Frage, als
der von seinen Abenteuern berichtete. Auch Hellmark schwieg, als er
von Rani erfuhr, was sich in der Zwischenzeit alles ereignet hatte,
nachdem er in Marbella auftauchte…
Professor Merthus tot! Ein Opfer seiner eigenen
Unzulänglichkeit und der Dämonen.
Mit dem Wiedererscheinen Kh’or Shans hatte sich viel
verändert. Mit dem eines Teils der Insel Xantilon würde
noch mehr über die Weltbühne gehen …
Hier auf Marlos trafen sie nur Jim, den Guuf an.
Camilla Davies und Alan Kennan hielten sich irgendwo in der Welt
auf, um nach Gleichgesinnten zu suchen.
Björn fuhr sich durch die Haare. Er blickte weit über
das Meer. In der Ferne sah er die winzigen Silhouetten der Schiffe,
die dort einen Konvoi bildeten.
Hellmark legte den Arm um Jim. »Unser Besuch ist nur eine
Episode. Wir müssen noch mal weg und dich allein
zurücklassen. Ich tue es nicht gern. Aber jemand muß da
sein, wenn Camilla und Alan kommen, um sie von dem zu unterrichten,
was du eben durch uns erfahren hast.«
»Und was hast du vor, Björn?« wollte der junge
Kugelkopf wissen.
»Da sind Carminia und Pepe, die muß ich zuerst und so
schnell wie möglich aus ihrem Versteck holen. In der Tempelhalle
des Sequus’ ist mein Schwert zurückgeblieben, und dann ist
ja noch der Thron mit den restlichen vier Siegeln, die nicht
erbrochen werden dürfen. Rani und ich werden gemeinsam den
Versuch unternehmen, Sequus den Thron zu stehlen und zu verhindern,
daß alle sieben Reiter der Apokalypta ihren Todesritt beginnen
können.«
Er atmete tief durch und fuhr dann fort. »Das Auftauchen
Xantilons hat nun zur Folge, daß auch die Welt Stellung nehmen
muß. Diese riesige Insel, zu der sich offensichtlich der Konvoi
hinbewegt, ist für alle sichtbar geworden. Ob das ein Vorteil
oder ein Nachteil für uns ist – wird erst die nahe Zukunft
zeigen…«
*
»Vorteil oder Nachteil?« echote Whiss auf Rani Mahays
Schulter. Der Kleine schüttelte den Schildkrötenkopf und
spreizte seine buntschillernden Flügel. »Der eine findet
eine Frau…« spielte er mit seiner hellen Stimme auf eine
diesbezügliche Bemerkung Hellmarks an, der von Soomyana
gesprochen hatte. »Der andere einen Vogel… so hat jeder
etwas, worüber er sich freuen kann…«
Der Koloß von Bhutan hob erstaunt die Augenbrauen. Er hatte
es geahnt. In dem kleinen, rabengroßen Kerl steckte mehr, als
der erste Eindruck vermuten ließ. Er lernte schnell. Jetzt
hatte er schon selbständige Gedanken entwickelt und Wörter
gebraucht, die nicht mehr nur reine ›Tonbandaufnahme‹
wiedergaben.
Die Freunde lächelten.
Den wahren Sinn, den wahren Ernst der Dinge jedoch, der hinter
allem steckte, den konnte Whiss noch nicht begreifen…
ENDE
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