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Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche

Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche

Titel: Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Eingreifens des glatzköpfigen,
sympathischen Inders, hatten sie die bisher auf sie zukommenden
Schwierigkeiten gemeistert.
    Rani Mahay wollte alles daransetzen, die prekäre Situation,
in der sie sich doch nach wie vor befanden, zu verbessern.
    Sein Ziel war es, eine Möglichkeit zu finden, dieses Schiff
und seine Besatzung zum Auftauchen zu zwingen, und sie alle dorthin
zu bringen, woher sie gekommen waren.
    Conchita Funchal, jung, hübsch und schwarzhaarig, wirkte sehr
ernst, aber gefaßt. Capitano Montez, der bisher in Mahay den
Widersacher und Mörder von Professor Bert Merthus vor sich zu
haben glaubte, war in der Zwischenzeit eines Besseren belehrt worden.
Dieser Mann war keineswegs sein Feind. Es waren andere. Mit deren
Anwesenheit auf der Erde mußte man sich – zunächst
jedenfalls – abfinden…
    Die drei Menschen erreichten das Ende des langen, metallenen
Korridors.
    Rani Mahay verhielt im Schritt.
    Er wollte seinen beiden Begleitern etwas zuflüstern, als er
im Ansatz des Sprechens innehielt.
    Schritte!
    Da war jemand…
    Rani begegnete den ängstlichen Blicken seiner beiden
Begleiter. Sie schienen aus den Aufregungen überhaupt nicht
herauszukommen.
    Der Inder preßte sich mit dem Rücken fest an die glatte
Metallwand und harrte der Dinge, die da kommen sollten.
    Sie kamen in der Gestalt eines Ursen, dessen nackte, mit
Schwimmhäuten versehene Füße auf den glatten Boden
klatschten. Der Fremde aus einer anders dimensionierten Welt war so
groß wie ein Mensch. Sein schuppiger Körper glänzte
gräulich-grün. Der Fischkopf auf dem kurzen, gedrungenen
Hals war geradeaus gerichtet. Starr und kalt glitzerten die
hervortretenden Fischaugen.
    Der Urse trug kein Kleidungsstück auf der Haut und tarnte
sich auch nicht mehr als Mensch. Das hatten sie hier im Innern des
Tauchbootes nicht nötig.
    Für den Fremden aus der anderen Welt kam die Gefahr wie der
Blitz aus heiterem Himmel.
    Er rechnete nicht mit dem Angriff. Rani Mahay warf sich nach vorn.
Die Tatsache, daß dieser Urse offensichtlich allein den
Korridor passierte, veranlaßte den Inder das Ruder in die Hand
zu nehmen.
    Rani schlang seinen linken Arm um den schuppigen Hals und
preßte seine Rechte gleichzeitig auf das sich öffnende
Fischmaul.
    Er erstickte den Aufschrei des Überfallenen im Keim.
    »Mach’ keinen Unsinn«, raunte der Inder dem Ursen
zu. »Es wird dir nichts geschehen, wenn du vernünftig
bist.
    Ich zögere aber keinen Augenblick dich auf der Stelle zu
töten, wenn du uns Schwierigkeiten machst.«
    Die Linke, mit der er den Hals des Ursen umklammert hielt,
rutschte in die Tiefe, in Gürtelhöhe des dämonischen
Widersachers. Der trug einen etwa vier Zentimeter breiten, aus
elfenbeinfarbenem Geflecht bestehenden Gürtel, in dem mehrere
Messer eingehängt waren.
    Eines davon riß Rani Mahay blitzschnell heraus und
drückte die Spitze genau zwischen die Schulterblätter des
anderen. Der Urse schien unter dieser Bewegung steif zu werden, als
ob jegliches Leben aus seinem Körper weiche.
    Er empfand Angst…
    »Keinen Laut«, zischte der Inder. Er dirigierte den
Feind in den Korridor, wo Conchita Funchal und Capitano Montez
atemlos standen. »Beim geringsten Geräusch ist’s
aus…«
    Rani Mahays Stimme klang entschlossen und eiskalt.
    Er mußte konsequent sein. Ihr aller Leben stand auf dem
Spiel. Die Ursen würden keine Gnade kennen, wenn sie ihnen
erneut in die Hände fielen. Nach wie vor waren sie im
eigentlichen Sinn Gefangene der Unheimlichen und hielten sich hier an
Bord eines Schiffes auf, von dem sie nicht wußten, wohin es sie
brachte. Daß sie eine relative Bewegungsfreiheit im Innern des
Tauchbootes besaßen war ein geringer Vorteil, den es auszubauen
galt.
    Er löste auch die anderen vier dolchartigen Waffen aus dem
geflochtenen Gürtel, reichte je eine an Montez und Conchita
weiter und steckte die beiden anderen in seinen eigenen
Gürtel.
    Mit einem Blick hatte Rani Mahay sich vergewissert, daß der
breite Gang jenseits des Korridors, aus dem sie gekommen waren, einer
von vielen Knotenpunkten war, von dem aus man andere Etagen und
Gänge des Tauchbootes erreichen konnte.
    Nach dem nicht ganz planmäßig verlaufenen Spiel schien
es an Bord einige Verwirrungen und Ratlosigkeit zu geben. Nur diesem
Umstand – dies fühlte Rani instinktiv – war es
offensichtlich zu verdanken, daß sie bisher mit heiler Haut
davonkamen.
    Die Begegnung mit diesem einzelnen Ursen konnte ein entscheidender
Schritt für ihr Weiterkommen

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