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Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche

Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche

Titel: Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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an schweren Ketten an den steinernen Pfahl
geschmiedet.
    Mit dem Gesicht zur Säule hockte sie auf dem scharfkantigen
Sockel.
    Das lange Haar berührte ihre Schultern. Bis auf einen
goldfarbenen Slip war die Fremde nackt.
    Noch etwas Besonderes zeichnete sie aus:
    Der Körper war nicht hautfarben.
    Ihr Leib war lindgrün, und zartviolette Schatten spielten wie
die Reste eines vergehenden Regenbogens auf ihren Armen, Schultern
und Hüften.
    Hatte Sequus – außer ihm – noch einen weiteren
Feind auf diese unheimliche Weise beseitigen wollen?
    Es blieb ihm keine Zeit, sich weitere Gedanken über dieses
Phänomen zu machen.
    Da war etwas anderes, das ihn aufs höchste entsetzte.
    Er spürte eine plötzliche Kälte von seinen Zehen in
seine Beine steigen.
    Das irritierte ihn.
    Die Luft rundum war noch heiß und stickig. Das Gestein unter
ihm konnte doch nicht innerhalb weniger Augenblicke so stark
abkühlen, daß er es nun schon wieder als Kälte
empfand?
    Der Kälte folgte die Gefühllosigkeit, als ob ihm die
Zehen abstürben.
    Kalt und leblos wie Stein – dieser Gedanke ließ ihn
nicht mehr los. Panik erfaßte sein Herz. In diesem Augenblick,
da ein Teil des alten Xantilon mit dem Wiederauftauchen des dritten
Reiters der Apokalypta aus der Asche neu entstanden war, sollte sich
auch sein Schicksal durch magische Gewalt erfüllen.
    Die Dämonen kannten viele Mittel und Wege einen ihnen
unliebsamen Widersacher auszuschalten.
    Jetzt begriff er den Sinn dieses mit magischen Szenen geradezu
überwucherten steinernen Totempfahls. Die Kräfte, die in
jenem Teil Xantilons zu Hause waren, den Molochos und seine
Vertrauten zu ihrer Welt machten, erholten sich…
    Der Film der Ereignisse spulte sich rückwärts ab!
    Der Untergang vor zwanzigtausend Jahren – war der Anfang von
heute.
    Die Falle des Sequus’ war perfekt.
    Hier in dieser wilden, trostlosen Welt hatte er keine Chance
mehr.
    Oder doch?
    Er handelte, ohne lange zu überlegen. Er mußte alles
riskieren. Zu verlieren gab es nichts mehr.
    Hellmark sprang. Hinüber auf den anderen Sockel mit dem
totemartigen Gebilde. Er umklammerte die Säule.
    Die fremde Frau mit der seltsamen Haut wandte den Kopf. Sie hatte
ein ebenmäßiges, wunderschön geschnittenes Gesicht,
eine gerade Nase, sanft geschwungene, sinnliche Lippen. Die Augen
waren groß und mandelförmig.
    Sie blickte Hellmark erschöpft an. »Helfen Sie mir…
bitte…«, zart und matt erklang ihre Stimme. »Die Zeit
drängt… wir haben sonst keine Chance mehr… wir werden
sonst… wie die, deren Bilder wir als Reliefs vor Augen
haben…«
    Eine Waffe dämonischen Geistes! Dämonen machten oft
Fleisch und Blut zu Stein…
    Björn spürte seine Füße schwer und bleiern.
Die Kälte, die in seinen Körper stieg, ließ ihn
frösteln.
    In der nächsten Sekunde konnten auch ihre Körper
versteinern.
    Nur das nicht!
    Er umfaßte mit beiden Händen die geschmiedeten Ketten
und legte seine ganze Kraft in den Versuch, sie auf Anhieb zu
zerreißen. In der Todesangst entwickelte er Kräfte, die er
anders nicht hätte mobilisieren können.
    Die Glieder verbogen sich. Er konnte eines aus dem Verband der
anderen lösen. Rasselnd glitten die Ketten an dem reliefartigen
Pfahl ab. Die Fremde wäre vom Sockel gerutscht, hätte
Hellmark sie nicht aufgefangen.
    »Fliehen! Wir müssen fliehen«, stieß sie
hervor. »Weg von diesem Sockel… mein Körper wird schon
kalt wie Stein.«
    Was für eine Situation!
    Hier auf dem Sockel erwartete sie die Versteinerung, zwei Schritte
weiter glutflüssiges Magma, das von einer hauchdünnen Haut
fest werdender Erde überzogen wurde.
    Doch in dem erkaltenden Lavasee gab es vielleicht doch eine
Chance. In Form jener Brocken, die sich nicht zu Säulen,
Türmen oder Mauern mehr zusammengesetzt hatten.
    Björn riß die kraftlose Frau empor und sprang dann zwei
Schritte weiter. Er landete auf einem massigen, unbehauenen Quader,
der schräg angekippt im Boden lag.
    Selbst unter der Wucht des Aufsprungs gab der Stein nicht nach.
Das konnte nur bedeuten, daß der Untergrund sich inzwischen
weiter verfestigt hatte.
    Erleichtert nahm er wahr, daß das Gefühl der Kälte
und der Taubheit schwand. Es war gerade noch mal gut gegangen.
    Die fremde Frau mit der lindgrünen, violett gefleckten Haut
schlang die Arme um seinen Hals.
    Er spürte das Gewicht der kalten Ketten auf seinen
Schulterblättern und seiner Brust.
    Die geschmiedeten Kettenglieder hingen an breiten, eisernen
Manschetten, die um die

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