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Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche

Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche

Titel: Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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seines
›Trägers‹ herabgeschleudert zu werden.
    Mit seinen überdimensionalen, hervorquellenden und runden
Augen beobachtete das kleine Geschöpf alle die Dinge, die um es
herum vorgingen.
    Mit schreckgeweiteten Augen starrte die junge Spanierein über
die Reling. Ein dicker, schmatzender Brei klatschte gegen die
Schiffswand. In der Luft und auf dem Meer herrschte ein
gespenstisches, rot glühendes Licht.
    Ein schaurig-schöner Anblick!
    Ein Ruck ging durch das Kriegsschiff, als ob es sich wie ein
erwachendes Ungeheuer schütteln würde.
    Conchita rutschte ab, als der Schiffsleib sich weiter auf die
Seite neigte.
    Mahay konnte nicht schnell genug nach der Gefährdeten
greifen. Er verlor selbst den Boden unter den Füßen.
    Conchita warf schreiend die Arme empor.
    Sie versuchte noch, einen Halt zu finden, griff aber ins
Leere.
    Neue Lavaschollen drückten von unten her gegen das Schiff,
drangen ein in die Risse und ließen den Bug der VICTORY zu zwei
Hälften werden.
    Risse verbreiteten sich. Spannung entstand, die sich in dem
knirschend aufreißenden Metall entlud.
    Die Reling barst auseinander. An mehreren Stellen gleichzeitig
brach der schützende Rand nach außen.
    Mehrere Menschen wurden ins Meer und den Lavastrom
gespült.
    Die Schreie der Sterbenden mischten sich mit dem Rauschen und
Dröhnen in der Luft.
    Auch Conchita Funchal flog durch einen solchen Spalt!
    Dabei hatte sie Glück im Unglück.
    Ihr Kleid fing sich in einem verwinkelten, verbogenen Eisen. Daran
blieb sie hängen. Schreiend schwebte sie über dem
schäumenden, mit Glut vermischten Wasser.
    Rani Mahay und Capitano Montez war es gelungen, sich an der nach
außen brechenden Reling festzuklammern. Sie sahen die
verzweifelten Anstrengungen Conchitas, wieder hinter die
schützende Reling zu kommen.
    Durch ihre heftigen Bewegungen wurde der Riß in ihrem Kleid
noch größer. Ihr eigenes Körpergewicht zog sie in die
Tiefe.
    Da stieß Rani Mahay sich ab, ohne Rücksicht auf sein
eigenes Leben.
    Mit gewaltigem Sprung überwand er die in der Reling
entstandene ›Schlucht‹ und erreichte die andere Seite. Sich
mit der einen Hand am Eisen festhaltend, reichte er mit der anderen
so weit nach außen, daß die Spanierin seine Finger
greifen konnte.
    Die wild schaukelnde und schlingernde Bewegung des Schiffes war
nicht dazu angetan, diese Rettungsaktion schnell zu erledigen.
    Fünf Minuten brauchte Mahay, ehe er Conchita so weit nach
vorn ziehen konnte, daß sie wieder festen Boden unter ihren
Füßen fand. Fünf Minuten, die ihnen beiden vorkamen
wie eine Ewigkeit.
    Auf der VICTORY war nach dem ersten Schreck wieder diszipliniertes
Verhalten eingekehrt. Es stellte sich heraus, daß die
gewaltigen Lavaschollen das Kriegsschiff nicht völlig
eingekreist hatten, sondern nach einer Seite hin -Richtung Westen
– in Bewegung geraten waren.
    Es zeigte sich, daß das, was die Männer in vielen
Übungsstunden gelernt hatten, nun in der Gefahr zum Tragen kam.
Durch Disziplin und Überlegung wurden viele Leben gerettet.
    Die ersten Rettungsboote wurden herabgelassen. Von der Heckseite
her war dies ohne weiteres möglich.
    Die Aktionen wurden koordiniert.
    Innerhalb weniger Minuten befanden sich schon zehn Rettungsboote
im Wasser, schwirrten fünf Helikopter in der Luft, und die
Männer, die Überblick gewonnen hatten, taten ihr
Möglichstes.
    Conchita und Capitano Montez wurden in eines der Rettungsboote
gehievt.
    Rani Mahay stieg über eine Strickleiter in einen Helikopter,
von denen jeder rund 30 Mann Besatzung aufnehmen konnte.
    Aus luftiger Höhe sahen die Bilder noch furchterregender
aus.
    Da lag die zerbrochene VICTORY zwischen gischtigem Wasser,
glutflüssige Lavaschollen vernichteten Geräte und private
Utensilien der Soldaten, die bis auf den letzten Platz gefüllten
Rettungsboote entfernten sich rasch vom Ort des Grauens.
Erschöpft, mit Schwimmwesten versehen, nickten die Männer
in den Booten und starrten mit leeren Augen in die gespenstische
Nacht.
    Aus der Höhe nahm Rani Mahay die drei riesigen Vulkankegel
wahr, die wie Pilze aus dem aufgewühlten Wasser brachen, eine
riesige Flutwelle verursachten und flammenden Widerschein in den
Himmel schickten.
    Von Bord des Helikopters aus, der über den Kratern kreiste,
hatte man einen vortrefflichen Blick in das Innere der Vulkane.
    Der Inder glaubte seinen Augen nicht trauen zu dürfen.
    Nur für den Bruchteil weniger Sekunden nahm er in dem roten,
brodelnden Brei aufsteigende Säulen, Mauern, Wände

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