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Macabros 067: Arson - Gefangen im Nichts

Macabros 067: Arson - Gefangen im Nichts

Titel: Macabros 067: Arson - Gefangen im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Fallschachtes, was im nächsten
Moment auch für sie nicht mehr wahrnehmbar war.
    Wie von Zauberhand wurde der abgeklappte, in der Luft über
ihnen hängende Thron wieder nach oben gedrückt. Er
verschloß hermetisch die Öffnung, durch die sie gefallen
waren, während ihr Sturz in den schwarzen Abgrund
weiterging…
     
    *
     
    Sie schluckte und merkte nicht, wie ihre Hände sich zu
Fäusten formten und die Fingernägel tief in ihre
Handinnenflächen eingruben.
    »Arnd!?« hauchte sie. »Bist du es – wirklich?
Aber wie… kommst du denn… jetzt… hierher?«
    Sie musterte ihn aus großen Augen, während er zwei
Schritte näher trat. Er lächelte sie freundlich und
besonnen an. »Aber natürlich bin ich’s, Liebling.
Erkennst du mich denn nicht mehr?«
    Marika Olin starrte ihren Gatten an. Das energische Kinn, die
gerade Nase… die immer freundlich lächelnden Lippen, um die
es manchmal verräterisch zuckte… ja, das war Arnd, wie er
atmete und lebte.
    »Aber Arnd… du kannst doch nicht hier sein! Gerade eben
noch war die Polizei im Haus und hat mir von dem schrecklichen
Unfall… berichtet. Wieso kann ich dich jetzt sehen? Wo hast du
die ganze Zeit über gesteckt? Was soll dieses seltsame
Spiel?«
    »Es ist kein Spiel, Marika, es ist ernst! Ich bin gekommen,
um dir alles zu erklären, soweit ich in der Lage dazu bin, es
mit meinen Worten und meinem Verständnis mitzuteilen.«
    Ihre Augen vereinigten sich, und über ihrer Nasenwurzel
entstand eine steile Falte. »Arnd – was hat das alles zu
bedeuten? Ich verstehe nicht, was du mir sagen willst…«
    »Ich kann nicht lange bleiben. Meine Zeit ist begrenzt. Eines
jedoch darfst du versichert sein: ich bin nicht tot, ich
lebe!«
    Ihre Lippen zitterten. Sie sah ihren Mann vor sich, hörte
seine Stimme, und ihr Schädel dröhnte, als hätte
jemand darin einen Gong angeschlagen.
    »Ich verlier’ den Verstand… das alles war zu viel
für mich…« Sie murmelte leise und schnell vor sich
hin. Die Worte sprudelten über ihre Lippen, und sie machte
plötzlich einen gehetzten, nervösen Eindruck.
    »Marika, Liebes… du brauchst keine Angst zu haben. Weder
vor dem, was man dir mitgeteilt hat, noch über die Tatsache,
daß ich so und nicht anders hierher kommen kann. Sei ganz
ruhig, Marika!« Er sprach ruhig und freundlich.
    »Das ist einfacher gesagt… als getan! Arnd, wie kannst
du zu mir sprechen? Wieso kann ich dich sehen, obwohl du doch tot
bist?«
    Marika Olin begann zu schluchzen. Sie konnte nicht verhindern,
daß erneut Tränen ihre Augen benetzten.
    »Gerade das möchte ich versuchen, dir zu erklären,
Liebes. Das mit dem Unfall stimmt! Doch ich wurde nicht verletzt. Im
Augenblick der höchsten Gefahr gelang es mir, mich aus der
normalen Welt hinauszukatapultieren…«
    »Was heißt das, Arnd?«
    »Ich weiß nicht, ob mir dabei jemand geholfen hat, oder
ob ich es aus eigener Kraft geschafft habe. Unsere Welt ist nicht so
nahtlos eingerichtet, wie wir es alle glauben. Die dritte Dimension
ist nicht die einzige, wie du weißt. Sie ist für uns die
einzig wahrnehmbare, in der wir leben. Öffnungen zur vierten und
weiteren Dimensionen bestehen überall, sie sind wie Löcher
und Spalten in einer scheinbar glatt und fugenlos vollendeten
Fläche oder einem fein gesponnenen Stoff. In einen solchen Spalt
muß ich wohl gerutscht sein. Ich bin in einer anderen Welt,
Marika.«
    »Arnd!« entrann es ihr.
    »Das ist kein Grund zum Traurigsein! Schlimmer wäre es,
wenn die Betonplatte meinen Körper zerschmettert hätte. Das
aber wurde verhindert. Nun muß ich nur noch einen Weg finden,
von dort wieder wegzukommen, wohin ich geraten bin…«
    »Aber du bist doch da… dann bleib doch… einfach
hier…«
    Er schüttelte bedächtig den Kopf. »Leider ist das
nicht so einfach. Ich kann mich minutenweise hierher
zurückversetzen – aber damit ist keinem von uns geholfen.
Ich muß wieder gehen, Marika! Doch ich werde wiederkommen. Das
verspreche ich dir fest. Ich wollte nur, daß du weißt, es
gibt mich wirklich noch. Und beerdigen können sie mich nicht. Es
ist ja keine Leiche da… ich bin einfach verschwunden, doch
minutenweise oder gar stundenweise werde ich zurückkommen, um
bei dir zu sein…«
    Da streckte sie die Hände nach ihm aus. Mechanisch reagierte
er und hob auch die seinen, um ihre Handflächen zu
berühren.
    Ihr Blick fiel auf seine rechte Hand.
    Ein leiser Aufschrei entfuhr der jungen Schwedin. »Arnd. Was
hast du denn mit deiner Hand gemacht? Dir fehlen

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