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Macabros 067: Arson - Gefangen im Nichts

Macabros 067: Arson - Gefangen im Nichts

Titel: Macabros 067: Arson - Gefangen im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Schmalseite am Ende der Halle
konnte man hinaussehen auf das dunkle, brodelnde Meer, wo sich
schwarze Wolken drohend zusammenballten, als würden sie das
Unheil, das von hier ausgehen sollte, symbolisieren.
    Auf der anderen Seite der Halle stand zwischen bizarr
verschnörkelten Säulen ein gewaltiger, steinerner Thron,
auf dem ein nicht minder bizarres und gewaltiges Wesen saß.
    Es hatte einen menschenähnlichen Körper, kräftige,
muskulöse Arme, die in Händen ausliefen, zwischen denen
sich Schwimmhäute spannten. Auf den mächtigen Schultern
saß ein Fischkopf von solcher Größe, daß der
Anblick Furcht einflößte.
    Es gab eine weitere bemerkenswerte Besonderheit an diesem
Geschöpf. Es hatte – noch Flügel. Bizarre, lederartige
Flügel, wie man sie am ehesten bei einer überdimensionalen
Fledermaus oder einer Echse vermutet hätte.
    Sequus, der König der Ursen, der seine Seele für alle
Zeiten mit der Rha-Ta-N’mys vereint hatte, hatte einen Traum
für sich verwirklicht. Er wollte sich und sein Volk in die Welt
der Sonne führen. Doch der normale Weg der Entwicklung war nicht
gut genug für ihn gewesen. Sequus hatte sich schließlich
der Schwarzen Magie verschrieben, um nicht nur im Wasser zu
herrschen, sondern auch auf dem Land und in der Luft. Mit Hilfe der
Dämonen und seiner schwarzmagischen Künste war er imstande,
unheimliche und bedrohliche Dinge zu bewirken.
    Jahrtausende hatte er vorbereitet und gründlich bedacht, war
immer wieder schwankend gewesen, und eine Zeitlang schien es so, als
ob er doch nicht vollständig in die Abhängigkeit der
Dämonengöttin geraten wäre. Dies war geschehen, als
Kaphoon und Loana ihren Fuß zum ersten Mal auf Kh’or Shan
setzten. Sequus verzog sein breites Fischmaul. Seine Augen glitzerten
wie Eiskristalle und waren auf den Eingeschlossenen in der riesigen
Blase gerichtet.
    »Man darf dich nicht unterschätzen, Björn Hellmark.
Das habe ich schon längst erkannt. Daß du – trotzdem
ich deine Fähigkeiten und dein Können hoch einschätze
– dich auch zu einer Dummheit hinreißen lassen
würdest, habe ich nur vermutet. Für möglich gehalten
hätte ich es nicht. Ich habe eine Falle aufgebaut, und du hast
sie prompt benutzt. Als ich erkannte, daß dein Weg sich
über die Monstertürme hierher führt, war alles andere
nur noch ein Kinderspiel. Ich brauchte dir in den Weg nur jenen Thron
zu stellen, von dem ich wußte, daß er für dich zu
einem entscheidenden Prüfstein geworden ist. Du hast den Thron
gefunden – aber vollenden konntest du das, was du wolltest,
nicht. Dabei konnte dir auch dein Begleiter nicht helfen. Er ist in
diesen Minuten ebenso hilflos wie du – und ich werde dafür
sorgen, daß es so bleibt! Du hättest bleiben sollen, wo du
gewesen bist, Hellmark. Es gelingt Sequus nur einmal zu
überlisten. Das zweite Mal macht er kurzen Prozeß. Du und
dein Freund werden noch heute hingerichtet! Ihr werdet das Licht der
Sonne nicht mehr sehen!«
     
    *
     
    An Sequus’ Drohung gab es nicht zu deuteln.
    Hellmark wußte, daß sie keine Chance mehr hatten.
    Sequus würde sich durch nichts hinhalten oder gar umstimmen
lassen.
    »Ich werde euch alle hinrichten! Alle gemeinsam – bis
auf einen… Du sollst sehen, daß ich meine Drohung wahr
mache. Dann wirst du gemeinsam sterben. Mit der Frau, die du liebst,
mit dem Jungen, der sie begleitet…«
    Björn fuhr zusammen und spürte die Kälte, die durch
seine Adern wie Eiswasser strömte.
    »Das kannst du nicht tun!« schrie er. Mit beiden
Fäusten schlug er gegen die glatten, feuchten Innenwände,
die keinen Millimeter nachgaben. »Laß sie in Ruhe! Schone
ihr Leben! Genügt es denn nicht, daß du uns in deine
Finger bekommen hast?«
    Ein hohles, kaltes Lachen dröhnte durch die Halle.
»Nein, das genügt mir nicht. Alle, die von uns wissen,
werden sterben. Egal, wo immer sie sich zu dieser Stunde aufhalten
– ihre Tage sind gezählt. Du warst der erste, der erkannt
hat, was geschehen wird. Mehr als einmal wurdest du gewarnt, die
Dinge auf sich beruhen zu lassen, die Augen zu
verschließen…«
    »Aber so konnte ich nicht leben!«
    »Du kannst es noch weniger, so wie die Dinge jetzt stehen,
Hellmark. Carminia und Pepe werden sterben, wie du es wirst. Du
selbst wirst sie hierher holen, damit ich die Hinrichtung vollziehen
kann.«
    »Ich weiß nicht, wo sie sich aufhalten.«
    »Dann werde ich es dir sagen. In den Gärten des
Hestus’…«
    »Wenn du das so genau weißt, hast du genügend
Helfer, die du

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