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Macabros 070: Eissturmland des Drachenkönigs

Macabros 070: Eissturmland des Drachenkönigs

Titel: Macabros 070: Eissturmland des Drachenkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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und die Schnur daran war nicht minder dünn.
    Mit einer kurzen, ruckartigen Bewegung packte der
Drachenkönig die riesige Peitsche und ließ sie durch die
Luft schnellen, daß es einen lauten Knall gab, der so heftig
war, daß der Klang in den Ohren der beiden Menschen
schmerzte.
    Das schien das Signal zu sein.
    Ohne besondere Vorsicht wurden Janine und Pierre herabgelassen und
kamen, durch die Peitschenschnüre umwickelt, auf dem eiskalten
Untergrund an.
    Da waren andere, die sich nun um die beiden Menschen
kümmerten.
    Die grau-weißen Gestalten, die offensichtlich nicht imstande
waren, Worte zu formen, sondern sich nur mit niederen Lauten und
Gesten verständigten, lösten sich aus dem schattigen
Hintergrund und liefen auf sie zu.
    Wie Gepäckstücke wurden Janine und Pierre über den
Boden geschleift, hinüber zu den Füßen des
Herrschers, wo man sie achtlos liegen ließ.
    Diese gewaltigen Füße waren so groß, daß
sie ohne besondere Anstrengung einen nach dem anderen von ihnen
hätten zertreten können wie einen Wurm, der sich am Boden
wand.
    Fünfzig oder gar sechzig der Bewohner dieser unterirdischen
Eishöhlen, kamen nun aus dem Hintergrund, warfen sich auf die
Knie, beugten sich mit ausgestreckten Armen nach vorn, berührten
mit deren Köpfen die geschliffenen, farbigen Eisquader, die den
See umrahmten, und stießen fauchend und dumpf seltsam klingende
Laute aus, als würden sie irgend was oder irgendwen
beschwören.
    Dies war ganz offensichtlich ein religiöses Ritual.
    Die Halle war ein Ort, an dem Opfer gebracht wurden.
    Der Drachenkönig war ein Monstrum besonderer Art.
    Kaum, daß seine Untertanen das Ritual am Rand des Sees
beendet hatten, wurden aus dem unüberschaubaren, düsteren
Hintergrund der Halle die Opfer herbeigetrieben.
    Peitschen knallten durch die Luft, und dann liefen junge
Männer und Frauen, die eine weitaus größere
Menschenähnlichkeit aufwiesen als die Wesen, die offensichtlich
hier das große Sagen hatten, auf den See zu.
    Eine andere Möglichkeit gab es für sie nicht.
    Von allen Seiten wurden sie wie Herdenvieh zusammengetrieben, und
es waren mindestens ebenso viele wie jene, die das Ritual begonnen
hatten.
    Die wichen zurück, und die anderen kamen wimmernd und
schluchzend heran.
    Sie waren bis auf wenige Fellstücke, die sie um Lenden oder
Brust hängen hatten, nackt.
    Junge, athletische Männer, junge, schöne Frauen mit
langem Haar, das bis weit zur Hüfte reichte.
    Die Opfer waren an den Händen gefesselt und an den Beinen,
die ihnen gerade so viel Bewegungsmöglichkeit gaben, um aus
eigener Kraft an den Ort ihrer Hinrichtung zu gehen.
    Sie wurden aufgefordert, sich in die Mulden zu legen.
    Das eisige Wasser aus dem großen Loch inmitten der
Eisschicht spülte an die Füße der Gefangenen.
    Einer von ihnen setzte alles auf eine Karte.
    Blitzschnell stieß er sich ab, schwang herum und hatte im
gleichen Augenblick beide Hände frei. Er mußte seine
Fesseln schon vorher unbemerkt gelockert haben und ging nun zum
Angriff über.
    In seiner Hand blitzte etwas auf, das aussah wie ein geschliffenes
Messer. Damit machte er sich über den ihm am nächsten
stehenden Gegner her.
    Mit einem Aufschrei stürzte er sich auf ihn und stach zu.
    Doch er kam nicht mal dazu, mit der Spitze seines Dolches die Haut
seines verhaßten Feindes zu ritzen.
    Der Riese reagierte erstaunlich schnell.
    Wie durch Zauberei hielt er abermals seine gewaltige Peitsche in
der Hand, die dicke Schnur sauste durch die Luft und traf voll.
    Der tapfere Kämpfer, der es gewagt hatte, sich dem Ritual zu
widersetzen, ging zu Boden. Für ihn gab es keine Hilfe mehr. Der
junge Mensch wurde auf der Stelle erschlagen.
    Zwei Untertanen des Drachenkönigs schleiften den Toten weg.
Er eignete sich offensichtlich nicht mehr als Opfer.
    Halb bewußtlos auf dem Boden liegend wurden Janine Franchise
und Pierre Chanel Zeuge der unheimlichen Vorfälle.
    Durch den Zwischenfall hatten einige der gefangenen Sklaven, die
von diesen primitiven Tiermenschen offensichtlich die intelligentere
Spezies war, Mut bekommen und ließen sich von dem
plötzlichen Überfall ihres Artgenossen mitreißen.
    Sie warfen sich kurzerhand gegen die klobigen Gestalten, obwohl
ihr Angriff von vornherein zum Scheitern verurteilt sein
mußte.
    Sie hatten überhaupt keine Chance, ohne Waffen, dazu noch an
Händen und Füßen gefesselt, etwas gegen ihre Peiniger
auszurichten.
    Sie wurden mit kurzen Hieben zu Boden geprügelt und in die
Mulde geschoben.
    Dann

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