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Macabros 075: Ustur - In den Ketten des Unheimlichen

Macabros 075: Ustur - In den Ketten des Unheimlichen

Titel: Macabros 075: Ustur - In den Ketten des Unheimlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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stören.«
    »Haben Sie etwas gefunden? Weiß man etwas über
meinen Bruder?« Marga Koster wußte nicht so recht, was sie
von dieser Situation halten sollte.
    Konnte es sein, daß jener rätselhafte
Dämonenfürst, von dem Camilla Davies und Björn
Hellmark sprachen, in der Lage war, in einer derart perfekten Maske
aufzutreten?
    Die unheimlichen Begegnungen, die Björn in der Zwischenzeit
mit Molochos auf dieser Erde gehabt hatte, ließen diesen
Schluß zu.
    Marga Koster bemühte sich, so normal wie möglich zu
reagieren und sich nichts anmerken zu lassen von ihrer
Nachdenklichkeit. Das war nicht einfach.
    »Mein Gespräch mit Ihnen wird etwas länger
dauern«, sagte der Beamte, der sich mit dem Namen Webert
vorgestellt hatte.
    »Für unsere Arbeit ist es wichtig, daß wir noch
einige Dinge zur Sprache bringen, die wir vorhin nur kurz
angeschnitten haben…«
    Marga Koster bat den Mann ins Zimmer. So war es mit Björn
Hellmark abgesprochen.
    Der sympathische Deutsche hielt sich im selben Moment ebenfalls im
gleichen Zimmer auf. Der lange, bis zum Boden reichende Vorhang, der
das Fenster und die Nische daneben überdeckte, bot Björn
genügend Schutz, um von hier aus unbemerkt zu beobachten.
    Hauptwachtmeister Webert, ein Mann von kräftigem Wuchs,
dichtem Haar, war Mitte Vierzig. Seine Gesichtshaut war leicht
gebräunt, was den Schluß zuließ, daß er erst
kürzlich seinen Urlaub im Süden verbrachte.
    Marga Koster sprach ihn auch darauf an.
    »Wir waren die letzten drei Wochen auf Mallorca«,
antwortete der Gefragte. Er lächelte. Seine Zähne waren
groß und gleichmäßig. »Das hat uns allen nach
dem Alltagsstreß und dem langen Winter so richtig gut getan.
Aber Gott sei Dank wird es ja nun auch hier langsam Frühling. Da
kann man die braune Farbe nochmal aufpolieren…«
    Mit diesen Worten drückte er die Wohnungstür hinter sich
zu.
    Marga Kosters Augen verengten sich kaum merklich.
    Die Selbständigkeit, mit der Webert auftrat, gefiel ihr
nicht.
    Das anfängliche Mißtrauen, das durch die ersten Worte
des Besuchers praktisch beseitigt worden war, kam wieder stärker
auf.
    Webert stellte sich mit dem Rücken zur Tür und blickte
die Frau mit strenger Miene an.
    »Machen wir es kurz«, sagte er rasch. »Sie
erklären mir genau, was sich heute abend in diesem Haus
abgespielt hat und wie es zu der angeblichen Entführung Ihres
Bruder gekommen ist.«
    »Angebliche Entführung?« Marga Koster glaubte,
nicht richtig zu hören.
    »Ich verstehe Sie nicht«, entrann es ihren Lippen. Sie
mußte sich halten, um nicht nach Björn Hellmark zu rufen,
von dem sie wußte, daß er im Raum war. Befand er sich
auch wirklich noch an Ort und Stelle? Oder war alles nur ein
abgekartetes Spiel, das auch Camilla Davies und Björn Hellmark
mitmachten, und eine Fortsetzung dessen war, was mit dem Verschwinden
ihres Bruders begonnen hatte?
    »Wie benehmen Sie sich? Wieso sprechen Sie so merkwürdig
zu mir?« Ihre Stimme zitterte. Marga Koster stand dicht neben
dem Vorhang beim Fenster. Rechts befand sich der Tisch.
    »Es gibt einige Dinge, die ich nicht verstehe, die ich jedoch
wissen muß, um einer eventuellen Gefahr vorzubeugen«,
erhielt sie zur Antwort. Es war zwar noch immer die Stimme jenes
Hauptwachtmeisters Webert, die zu ihr sprach, doch nun klang sie
kühl und abweisend, ohne jegliches menschliches Gefühl.
»Ihr Bruder verfügt über parapsychologische
Fähigkeiten. Mit wem hat er sich verbündet?«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie’ reden! Mit wem sollte
er sich verbündet haben?« Marga Kosters Stimme klang wieder
fester.
    »Zum Beispiel mit – Ustur…«
    Das letzte Wort klang dumpf und wie eine Drohung durch das kleine
gemütliche Zimmer.
    »Ustur?« fragte Marga Koster gedehnt. »Wer oder was
ist das?«
    »Wissen Sie es wirklich nicht? Ich habe andere Mittel und
Möglichkeiten, herauszubekommen, was wirklich in Ihrem Kopf
vorgeht. Wir brauchen nur die Körper zu wechseln…«
    War dies die Wirklichkeit? Oder ein böser, nicht
endenwollender Alptraum? Unwillkürlich fragte Marga Koster sich
das.
    Körperaustausch?
    Der Polizist, der sich Webert nannte, löste sich langsam von
der Tür.
    »Wer sind Sie wirklich?« fragte rasch die Frau.
    »Molochos… hat Ustur nicht auch davon gesprochen?«
Ein leises, gefährliches Lachen folgte den Worten. Molochos, in
der Gestalt des Hauptwachtmeisters Webert, durchquerte mit zwei
schnellen Schritten das Zimmer und steuerte direkt auf Marga Koster
zu. »Ich führe nicht gerne lange,

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