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Macabros 075: Ustur - In den Ketten des Unheimlichen

Macabros 075: Ustur - In den Ketten des Unheimlichen

Titel: Macabros 075: Ustur - In den Ketten des Unheimlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Auch seine Augen
bewegten sich nicht mehr.
    Der Körper zu seinen Füßen löste sich auf,
Stück für Stück, und verschwand schließlich
ganz.
    Molochos war da – aber er war nicht mehr ansprechbar.
    Es schien, als würden die Kräfte aus den Manjaaugen die
des Dämonenfürsten beseitigen.
    »Dies ist deine Stunde, dein Sieg, Björn«, sagte da
die Stimme, in ihm.
    »Al Nafuur!« Hellmarks Stimme war nur ein Hauch.
Derjenige, mit dem er in diesen Sekunden sprach, hatte es nicht
nötig, daß man die Worte, die man sprechen wollte,
überhaupt brauchte. Der bloße Gedanke genügte.
    Sein geheimnisvoller Geistführer, der Weiße Priester Al
Nafuur aus dem Lande Xantilon, fand in diesem Augenblick über
Welten, Zeiten und Räume hinweg den Kontakt zu ihm.
    »Nütze die Stunde gut, Björn…« klang die
telepathische Stimme erneut in ihm auf. »Molochos ist gefangen.
Die Kräfte, die auf ihn einwirken, lähmen ihn. Doch bald
wird der Umschwung kommen. Dann wird er wieder sprechen – sich
aber nicht bewegen können.
    Und das ist gut so. Du selbst mußt erkennen, welchen Weg du
einschlägst, um aus dieser Begegnung für dich den besten
Vorteil herauszuschlagen. Und bedenke eines wohl: Die Augen halten
ihn im Bann. Der Kreis darf nicht gestört werden, willst du
nicht Gefahr laufen, daß Molochos dir in den Rücken
fällt. Ich wünsche dir alles Gute, Björn!«
    Es war ein kurzes und herzliches Abschiednehmen, das sich wie
dieses Zwiegespräch nur in Gedanken abspielte und von dem Marga
Koster nicht mehr mitbekam als den leisen, überraschten Ausruf
Hellmarks beim Namen ›Al Nafuur‹.
    Nach langer Zeit war es wiederum nur ein kurzer, flüchtiger
Kontakt gewesen, den Al Nafuur zustande brachte. In den
entscheidenden Augenblicken - diese Erfahrung hatte Hellmark schon
gemacht – war der Zauberpriester jedoch zur Stelle, als
würden bestimmte Kräfte dafür verantwortlich sein,
daß ein telepathischer Kontakt zustande kam…
    »Was soll nun werden, Herr Hellmark?« wandte sich Marga
Koster an ihn.
    »Dies alles ist erst der Anfang, Frau Koster. Was sich im
einzelnen daraus entwickeln wird, steht in den Sternen. Obwohl das,
was hier geschehen ist, eindeutig als Erfolg gewertet werden kann,
besteht unausgesprochen eine Gefahr nach wie vor. Was wurde aus Ihrem
Bruder? Was für eine Bedeutung hat Ustur, der Unheimliche, in
einem Spiel, das selbst Molochos nicht mehr durchschaut? Deshalb
möchte ich Ihnen einen Vorschlag machen, Frau
Koster…«
    »Und der wäre?«
    »Ich möchte nicht, daß Ihnen etwas
zustößt… Die Gefahr besteht leider in diesem Haus.
Wären Sie bereit, für einige Zeit auf Marlos zu
leben?«
    Marga Koster sah ihn groß an. »Aber ich… ich
weiß nicht… Ullrich…«
    »Ich verspreche Ihnen, in stetem Kontakt mit der Polizei zu
bleiben und gemeinsam mit meinen Freunden mitzuhelfen, das Schicksal
Ihres Bruders so schnell wie möglich aufzuklären. Und auf
unsere Weise – das wissen Sie in diesem besonderem Fall –
dürften wir dabei eher erfolgreich sein als mit den
herkömmlichen Methoden. Dabei werden Sie, Frau Koster, keine
geringe Rolle spielen… Vielleicht wird der Kontakt zu Lena von
Marlos aus sogar noch günstiger und leichter herbeizuführen
sein als hier in der lauten Welt.«
    Das leuchtete Marga Koster ein. Sie stimmte gern zu.
    So kam es, daß Marga Koster noch am Abend auf nicht
alltägliche Weise ihr Haus verließ und in Gedankenschnelle
zu jener Insel gebracht wurde, auf der es keine Nacht gab und ewiger
Frühling herrschte.
    Camilla Davies, seit einiger Zeit schon ihre Vertraute,
kümmerte sich um sie und machte sie mit den Besonderheiten der
unsichtbaren Insel vertraut…
    Durch Hellmarks kurze Rückkehr auf Marlos wurde die
sensationelle Nachricht bekannt.
    Rani und Arson ließen es sich nicht nehmen, gemeinsam mit
dem Freund Björn in das einsame Haus am Rand der Heide
zurückzukehren, wo der gefangene Molochos im Innern des Kreises
aus versteinerten Augen des Heiligen Vogels reglos und steif
stand.
    Rani Mahay konnte kaum fassen, daß endlich das gelungen war,
was seit langem als Plan in Hellmarks Kopf existierte.
    »Und was hast du mit dem Bürschchen vor,
Björn?« wollte der muskulöse, glatzköpfige Inder
wissen.
    »Abgesehen davon, daß es viele Fragen gibt, die ich auf
dem Herzen habe, werde ich etwas versuchen, was zu einer
schicksalhaften Wende zwischen Mensch und Dämon unter
Umständen fuhren kann…«
    Die Art und Weise, wie er es sagte, veranlaßte Rani Mahay
und Arson

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