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Macabros 078: Apokalyptas Sinfluthölle

Macabros 078: Apokalyptas Sinfluthölle

Titel: Macabros 078: Apokalyptas Sinfluthölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Vielleicht ergibt sich mal die Gelegenheit, für dich
heiße Kartoffeln aus dem Feuer zu holen. Dann ruf mich an.
Stephen Wolfe gibt es in London mindestens ebensoviel wie Peter
Fitzroys.«
    Der dicke Lkw-Fahrer schlug sich auf die Schenkel, lachte
dröhnend, und der junge Londoner fiel in das Lachen mit ein.
    Wolfe sprang vom Trittbrett auf die Straße und winkte
Fitzroy nach, bis der Mann mit seinem Fahrzeug um die nächste
Straßenecke gebogen war.
    Mechanisch fingerte Wolfe nach der Zigarettenschachtel in der
Brusttasche seines Hemdes.
    Während der Fahrt hatte Fitzroy ihn mit Glimmstengeln
versorgt.
    Die Stäbchen in seiner Hemdtasche waren völlig
durchweicht von dem nächtlichen Bad, das er in der kalten See
genommen hatte.
    Der Tabak krümelte zwischen seinen Fingern. Stephen Wolfe
fluchte leise vor sich hin, ohne daß ihm das bewußt
wurde.
    Seit den Ereignissen der letzten Nacht kam er sich vor wie ein
Zwitterwesen. Manchmal glaubte er, gar nicht mehr der zu sein,
für den jedermann ihn hielt – und er machte da keine
Ausnahme.
    Wolfe überquerte die Straße, betrat aber nicht das
Lokal, das er angegeben hatte.
    Sein Ziel war das nächste Postamt. Dort nahm er eines der aus
mehreren Bänden bestehenden Londoner Telefonbücher zur
Hand, in dem das Verzeichnis ’F’ untergebracht war.
    Alle Personen mit dem Namen Peter Fitzroy und auch solche, die nur
den gleichen Nachnamen hatten, schrieb er sich heraus.
Schließlich konnte er nicht wissen, ob es nicht auch in jenen
Familien eine Person namens Peter gab. Darüber hatte Apokalypta
nichts verlauten lassen.
    Er ordnete die Anschriften so, daß er hier aus dem Gebiet um
Westminster den ersten Fitzroy gleich zwei Straßen weiter
aufsuchen konnte.
    Er hieß Peter und war Inhaber eines Fotogeschäfts. Der
Mann war Ende Fünfzig, hatte noch volles, dunkles Haar und
stellte das dar, was man unter einem alten englischen Gentleman
erwartete. Stephen Wolfe gab aus, den Stammbaum des Namens Fitzroy zu
ergründen. Aus rein persönlichen, familiären
Gründen. Er sei der Ansicht, daß dieser Name einen
gemeinsamen Stamm hätte, daß alle Fitzroys miteinander
verwandt wären. Ihm käme es nun darauf an, alle in London
und Umgebung wohnenden Träger dieses Namens ausfindig zu machen
und eine Aufstellung darüber anzufertigen.
    Dieser Hinweis leitete das Gespräch gleich in die Richtung,
die Stephen Wolf sofort mit dem wesentlichen vertraut machte.
    Während des Gespräches, in dem er nur einige kurze
Fragen stellte, merkte er, daß dies offensichtlich nicht der
Mann war, den Apokalypta meinte.
    Er mußte daran denken, was sie ihm gesagt hatte.
    ›Du wirst irgend etwas spüren, wenn du ihm
begegnest… und dann sei auf der Hut! Du wirst alles oder nichts
gewinnen…‹
    Es schien Wolfe, als würden ihre Worte wie ein Echo in ihm
nachhallen.
    Nein – das war nicht der Mann, dessen Gesprächspartner
er sein mußte. Warum eigentlich suchte er diesen Peter
Fitzroy?
    Mehr als einmal ertappte Stephen Wolfe sich dabei, daß ihm
dieser Mann doch eigentlich ganz gleichgültig sein konnte. Er
war ihm vollkommen fremd. Zum erstenmal hatte er seinen Namen aus
Apokalyptas Mund vernommen.
    Und doch – seltsam – kam er nicht mehr los von dieser
Nachforschung, mit der er begonnen hatte.
    Bei jedem Gespräch, das er während der nächsten
Stunde mit einem Peter Fitzroy führte, wartete er auf etwas ganz
Bestimmtes. Doch das trat nicht ein…
    Der nächste Peter Fitzroy wohnte im Stadtteil Soho.
    Stephen Wolfe nahm ein Taxi. »In die Marshall Street Nummer
86, bitte«, sagte er zu dem Fahrer.
    »Okay, Sir.«
     
    *
     
    »Sie lebt nicht. Sie lebt schon lange nicht mehr. Nur durch
mich wurde ihr Körper noch benutzt…«, sagte die
unsichtbare Stimme.
    Björn Hellmark löste sich von dem Sessel mit der toten
Mrs. Green, ging langsam an der Wand entlang, starrte in die
schummrigen Ecken des Zimmers und stieß dann die Tür zum
nächsten Raum auf.
    Auch die Fenster zu diesem Zimmer waren verhangen. Und wiederum
stand kein Möbelstück darin.
    Alles war so kahl und leer. Unheimlich…
    Er hatte damit gerechnet, den Sprecher vielleicht hinter dieser
Tür zu finden. Doch auch in diesem Raum befand sich niemand.
    Schallendes Gelächter… hohl und geisterhaft, von
überallher gleichzeitig, klang ihm entgegen.
    Irritiert blickte Björn nach allen Seiten.
    »Wer bist du? Wo hältst du dich versteckt?« fragte
er rauh.
    »Wir sind uns heute schon mal begegnet. Unten im
Geschäft. Da hast du mich

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