Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 078: Apokalyptas Sinfluthölle

Macabros 078: Apokalyptas Sinfluthölle

Titel: Macabros 078: Apokalyptas Sinfluthölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
werfen. Kr fragte sich,
weshalb Mrs. Green auch tagsüber die Vorhänge nicht
öffnete.
    Genau dem Fenster gegenüber stand ein alter, verschlissener
Sessel. Durch den Vorhangspalt konnte Björn die Person sehen,
die darin saß.
    Mrs. Green!
    Sie saß da wie schlafend und rührte sich nicht.
    Das schwache, durch den Vorhang sickernde Tageslicht reichte aus,
um erkennen zu lassen, daß die Frau nicht mal mehr atmete.
    Es gab Björn Hellmark einen Stich ins Herz.
    Mrs. Green im Sessel an der Wand gegenüber – war
tot!
     
    *
     
    Da gab es für ihn kein Halten mehr.
    Er zertrümmerte die Scheibe, griff durch das entstandene Loch
und drückte den Fenstergriff nach oben.
    Er stieg das Fenster nach innen und sprang in den Raum, mit der
Rechten dabei den zu Dreiviertel zugezogenen Vorhang auf die Seite
schiebend.
    Der Herr von Marlos erlebte innerhalb weniger Minuten eine weitere
Überraschung.
    Er hatte erwartet, eine vollwertig eingerichtete Wohnung
vorzufinden. Mit Tisch und Stühlen, einer Couch, Sesseln und
einem Schrank. Der Raum vor ihm – war leer bis auf jenen alten,
schweren Sessel in der Ecke an der gegenüberliegenden Wand.
    Ein seltsam graues Licht herrschte im Innern des Zimmers, das auch
durch das trübe Tageslicht von draußen kaum eine
Aufhellung erfuhr.
    Die Luft war kühl, und es lag etwas in ihr, das dem
Eindringling sofort auffiel.
    Bedrohung!
    Flüchtig meinte Hellmark sich daran erinnern zu können,
daß Macabros das Innere dieses kahlen Raumes noch registrierte
und in sein Bewußtsein schickte, ehe der körperliche und
geistige Zusammenbruch erfolgte.
    Kaum daß er Boden unter den Füßen verspürte,
war Björn schon wieder darauf gefaßt, sofort die Flucht zu
ergreifen, wenn die Situation es erfordern sollte und die unheimliche
Atmosphäre ihn direkt angriff.
    Doch das war nicht der Fall.
    Er machte die Erfahrung, daß jene beklemmende
Atmosphäre im Raum ihm unangenehm war, daß sie ihm jedoch
psychisch und physisch nichts zuzufügen vermochte.
    Er durchquerte das Zimmer mit drei schnellen Schritten und befand
sich im nächsten Moment direkt vor der im Sessel sitzenden
Geschäftsfrau.
    »Missis Green«, sagte er mit lauter, deutlicher
Stimme.
    Große, weit geöffnete Augen starrten ihn an; Augen,
deren Pupillen sich nicht mehr veränderten; Augen, in denen kein
Glanz mehr war. Sie waren gebrochen.
    Doch der Körper war noch warm. Mrs. Green war erst vor
wenigen Minuten gestorben…
    Er fühlte ihren Puls. Nichts!
    Er leitete sofort eine Herzmassage ein. Sie brachte keinen
Erfolg.
    »Das alles hat keinen Sinn, wenn ich nicht will, daß
sie sich wieder bewegt«, sagte in diesem Augenblick eine
eiskalte, messerscharfe Stimme hinter ihm.
    Hellmark wirbelte herum, bereit, sich seinem unerwartet
aufgetauchten Gegner sofort zu stellen.
    Doch – da war niemand!
    Der kahle Raum, erfüllt von trübem, gespenstischem
Licht, war – leer.
    Und doch ertönte im nächsten Moment die fremde,
gefährlich klingende Stimme erneut…
     
    *
     
    »Peter Fitzroy?!« entfuhr es Stephen Wolfe im ersten
Moment überrascht. Doch dann faßte er sich schnell wieder,
um sich nicht anmerken zu lassen, daß diese Reaktion nicht zu
der Lüge paßte, mit der er bisher operiert hatte. »Na
– das ist ein toller Witz.«
    »Nein. Ich heiße wirklich so. Ich kann’s Ihnen
zeigen. Hier – mein Ausweis…«
    Der Fahrer griff mit der linken Hand in die Ablage unter dem
Armaturenbrett und zog eine speckige, abgegriffene Brieftasche
hervor, die prall gefüllt war. Doch nicht mit Geldscheinen,
sondern mit Bildern, Zeitungsausschnitten und Ansichtskarten, die er
irgendwann mal bekommen hatte und die er darin aufbewahrte.
    »Hier – sehen Sie selbst…«
    »Ich glaub’s Ihnen«, entgegnete Stephen Wolfe mit
einem Anflug von Jovialität. »Eine verblüffende
Namensgleichheit. Ich habe nicht gewußt, daß es soviele
Fitzroys in London gibt. Wenn Sie jetzt mein Freund Peter wären,
wäre ich gut dran.«
    Sie flachsten mit diesem Thema noch eine Weile, sprachen dann von
der Queen, vom Kursverfall des Pfundes, von den Schwierigkeiten im
Zusammenleben zwischen den unterschiedlichen Rassen, die in der
Zwischenzeit London bevölkerten – und so verging die Fahrt
in die Themse-Metropole wie im Flug.
    An einem Lokal unweit der Westminster Bridge ließ Stephen
Wolfe sich absetzen. »Um diese Zeit«, so war er
überzeugt, »ist Peter meistens in dem Gasthaus dort vorn
anzutreffen. Da nimmt er seinen Lunch ein. Nochmals vielen Dank,
Peter!

Weitere Kostenlose Bücher