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Macabros 078: Apokalyptas Sinfluthölle

Macabros 078: Apokalyptas Sinfluthölle

Titel: Macabros 078: Apokalyptas Sinfluthölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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erkannte eine nach unten gebeugte Gestalt, die etwas
Schweres über die Stufen zog.
    Durch das winzige, quadratische Flurfenster fiel das schwache,
ferne Licht der abseits stehenden Straßenlaterne. In diesem
schummrigen Schein nahm er die gespenstigen Ereignisse wahr.
    Ein großer, hagerer Mann war damit beschäftigt, eine
schwere Last über die Stufen auf den nächsten Treppenabsatz
zu bringen.
    Offensichtlich war er jedoch zu schwach dazu, den Gegenstand auf
den Schultern zu transportieren. Deshalb schleifte er ihn über
die Treppe.
    Es war ein großes, längliches und breites Paket.
    Pepe glaubte zu erkennen, daß dieser Gegenstand in dunkle
Wolldecken oder einen Teppich eingeschlagen war.
    Einen Augenblick später wußte er es.
    Er fuhr zusammen, als hätte jemand eiskaltes Wasser auf
seinen Rücken geschüttet.
    Dort oben geschah das Unerwartete.
    Der hagere Mann, der die überschwere Last nicht anhieven
konnte, taumelte zurück, als der Körper auf den letzten
Stufen vor dem Treppenabsatz ins Rutschen kam.
    Der eingewickelte Gegenstand hatte die Form eines Körpers,
eines sehr korpulenten Körpers…!
    Fast hätte Pepe aufgeschrien, als ihn ein furchtbarer Gedanke
befiel.
    Missis Green war eine dicke Frau…
    Die Last des Trägers fiel gegen die Wand und blieb dort in
verkrümmter Haltung liegen. Der Zufall wollte es, daß
durch die Schräglage die Decke zur Seite aufklappte – und
ein breites, leichenblasses, von grauen Haaren umrahmtes Antlitz
sichtbar wurde.
    Es war das Gesicht einer älteren Frau, die nicht mehr
atmete.
    Mrs. Green…
     
    *
     
    Sein Herz verkrampfte sich.
    Pepe schluckte nervös, machte auf dem Absatz kehrt und lief
auf Zehenspitzen auf den geöffneten Vorhang zu, wo Jim ihn
erwartete.
    »Nun?« zischte der Guuf. »Hast du etwas
gesehen?«
    »Ich glaube, da hat jemand Missis Green… ermordet«,
stammelte der Mexikanerjunge mit schwerer Zunge.
    Rasch zog er den Vorhang zu und drängte Jim in die Dunkelheit
hinter die Theke. »Bleib hier – versteck’ dich da
unter dem Tisch! Da wird dich kein Mensch sehen. Paß’ auf,
was er mit ihr macht, wenn er sie bringt! Ich versuch’, einen
Polizisten zu erwischen…«
    Jim nickte. Er suchte das Versteck auf, und Pepe huschte aus dem
Laden.
    Der Junge lief, so schnell ihn seine Beine trugen, zum Ende der
Straße.
    Am besten war es, wenn er sich zur Bar begab, wo sich die
Straßenkreuzung befand. Vielleicht war ein Bobby in der
Nähe. Wenn nicht – konnte man von der Bar aus
telefonieren.
    Außer Atem erreichte Hellmarks Adoptivsohn die
Straßenkreuzung. Er blickte nach allen Seiten.
    Es hatte wieder zu regnen angefangen, diesmal stärker. Pepe
war rasch bis auf die Haut durchnäßt.
    Passanten waren nicht auf der Straße. Hier in dieser Ecke
war offensichtlich nicht besonders viel los.
    Vorn kam ein einsamer Autofahrer. Der achtete überhaupt nicht
auf den Jungen, der an der Ecke auftauchte und sich nervös nach
allein Seiten umblickte.
    Also doch die Bar… Er mußte dringend jemand Bescheid
sagen, damit der Mörder nicht entkam.
    Als Pepe kehrt machte und zum Eingang der rotbeleuchteten Bar
lief, hörte er plötzlich die markige Stimme hinter
sich.
    »Nanu, Kleiner? Wohin willst du denn so eilig?«
    Der Mexikanerjunge wandte den Kopf.
    Über die Straßenkreuzung kam ein Bobby und steuerte
direkt auf ihn zu.
    Was für ein Zufall, dachte Pepe.
    Er wußte, daß in London ständig in jeder
Straße Streifenpolizisten patrouillierten.
    »Ich wollte gerade die Polizei anrufen«, rief er dem
Bobby zu. »Ich hab’ etwas entdeckt… Missis Green…
ich glaube, sie ist tot… und nun soll ihre Leiche weggeschafft
werden.«
    »Nun mal langsam, mein Junge«, beruhigte der Polizist
den aufgeregten Sprecher, der seine Nachricht nicht schnell genug los
werden konnte. »Am besten ist es, du erzählst mir alles der
Reihe nach.«
    »Das tu’ ich ja. Kommen Sie schnell! Je mehr Zeit
verstreicht, desto wahrscheinlicher ist es, daß wir
verlieren.«
    Er sprach mit einer solchen Ernsthaftigkeit, daß der Bobby,
der einen dunklen Regenmantel trug, nicht mehr an seinen Worten
zweifelte.
    Der Polizist und Pepe liefen los.
    Ein heftiger Wolkenbruch setzte ein. Der Regen klatschte auf die
Straße und spritzte in Fontänen nach oben.
    Weit und breit war außer Pepe und dem Polizisten niemand zu
sehen.
    Das Musikgeschäft der Mrs. Green lag im Dunkeln.
    Der Junge stürmte über die Treppe nach oben und
stieß die Tür auf.
    Er dirigierte den Bobby hinter die Theke

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