Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 080: Die Waben-Monster

Macabros 080: Die Waben-Monster

Titel: Macabros 080: Die Waben-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
mußte versorgt werden. Zum Glück war sie nicht
tief, und mit Komplikationen war wohl kaum zu rechnen.
    Doch die Brasilianerin wollte nicht von Hellmarks Seite weichen.
»Gib mir ein Schwert, und ich werde an deiner Seite gegen
Nh’or Thruu und alle bösen Geister dieser Welt
kämpfen.« Sie war tapfer und besaß Kampfgeist.
Erfahrungen und Eigenschaften, die sie mitgebracht hatte aus der
Erinnerung an ihr erstes Leben vor rund zwanzigtausend Jahren. Da
hätte sie wahrlich nicht Loana, die Tochter des Hestus, sein
dürfen, wäre jetzt etwas anderes über ihre Lippen
gekommen.
    »Kommt nicht in Frage«, schüttelte Hellmark den
Kopf. »Ich möchte, daß du zurückkehrst, solange
noch Zeit ist. Drüben braucht man dich auch. Denke an Rani
– an all die anderen, von denen wir nicht wissen, was weiter aus
ihnen wird, wie sich das Eindringen der Nachtseele aus dem
Mikrokosmos bei ihnen entwickelt.«
    Er hatte recht.
    Aber sie kam nicht mehr dazu, ihm ihre Zustimmung oder Ablehnung
mitzuteilen.
    »Warum machst du es ihr so schwer?« sagte in diesem
Moment eine höhnische Stimme. »Ich würde mich freuen,
wenn sie hier bliebe. Je mehr Personen in einem Spiel mitmachen,
desto interessanter wird es doch. Oder – findet ihr
nicht?«
    Die drei Menschen wirbelten herum.
    Björn riß automatisch sein Schwert empor und
umklammerte fester den kostbaren, für seine Hand geschmiedeten
Griff. Arson hielt wie durch Zauberei seine stabförmige Waffe in
der Hand.
    Doch sie sahen beide noch keinen direkten Grund, sie
einzusetzen.
    Zwischen den Wabenbauten tat sich etwas. Im Hintergrund entstand
Bewegung.
    Höhnisches Lachen folgte den ersten Worten des Unbekannten,
dann wieder seine Stimme. Sie kam von überall her, als
würde sie aus zahllosen Lautsprechern übertragen, und
Björn mußte sofort an die seltsamen, bizarren Spindeln
denken, die unregelmäßig verstreut zwischen den riesigen
Waben standen.
    »Ich erwarte euch. Ich bin auf euer Kommen nicht
unvorbereitet«, sagte die Stimme laut und sarkastisch. Sie klang
unangenehm und schmerzte in den Ohren. Es war eine Stimme ohne
Gefühl und gehörte einem Wesen ohne Herz und Seele.
»Ich hätte euch schon tausendmal töten können!
Aber das ist langweilig. Sterben kann jeder nur einmal. Ich habe
anderes mit euch vor. Ich werde euch jagen und hetzen durch eine
Welt, von der ihr nichts wißt. Bis die Stunde kommt, da ihr
mich selbst darum bitten werdet, euch einen gnädigen Tod zu
schenken… aber ich werde ihn euch nicht gewähren!«
    »Nh’or Thruu!« entfuhr es Hellmark. »Der Irre
von Zoor!«
     
    *
     
    Er wußte, daß dies der Augenblick war, auf den er
gewartet hatte.
    Vom ersten Moment an, seitdem sie in das Mikroreich eingedrungen
waren, bestand für sie beide kein Zweifel daran, daß
Nh’or Thruu über jeden ihrer Schritte unterrichtet war.
    Dies war der Beweis!
    Aber gerade weil sei das wußten, kam die Aktion für
Hellmark nicht mehr überraschend.
    Was der Irre von Zoor allerdings im Schilde führte, was
für eine Schweinerei er sich ausgedacht hatte, darüber
Gedanken anzustellen, wäre müßig gewesen.
    Jetzt hieß es handeln.
    Macabros!
    Björn Hellmark ließ sofort seinen Doppelkörper
entstehen und versetzte ihn weit nach vorn, genau jenseits der
riesigen Waben die ihr Blickfeld begrenzten.
    Die Bewegung im Hintergrund spielte sich vor der veränderten
Kulisse der blauen Umgebung ab.
    Es sah aus, als wäre eine Wand verschoben worden und aus dem
dahinterliegenden Bereich kämen neue Akteure auf die
Bühne.
    Die Wand war weit geöffnet.
    Aus allernächster Nähe sah Macabros die neuen
Akteure.
    Es waren Hunderte.
    Erdbraune Menschen, kräftig und muskulös, mit Pfeil und
Bogen bewaffnet. An ihren Hälsen trugen sie seltsam geformte
Kristalle. Als sie sie mit der Hand berührten – alle auf
einmal, wie auf einen stummen Befehl hin – begannen ihre
Köpfe fluoreszierend aufzuleuchten…
    Die Gesichter verschwanden. Es sah aus, als würde zwischen
den Schultern der Ankömmlinge eine übergroße,
beleuchtete Birne sitzen, die geisterhaftes Licht verbreitete.
    Doch das war noch nicht alles.
    Hinter den Bewaffneten tauchten Gestalten auf, die die
Geisterköpfe um das Doppelte überragten, auch
größer waren als Björn Hellmark, Arson und
Carminia.
    Die Nachtseelen von Zoor, das ehemalige Volk der Insektoiden, das
Nh’or Thruu in so großem Umfang auf dieser Welt
angetroffen hatte!
    Eine einzige schwarze Mauer von Leibern, die langsam und lautlos
näherschwebte.
    Björn

Weitere Kostenlose Bücher