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Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen

Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen

Titel: Macabros 082: Das magische Vermächtnis der grauen Riesen
Autoren: Dan Shocker
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würde auf dem Grund
der rätselhaften See ein gigantisches Herz schlagen…
    Es herrschte eine eigenwillige Strömung. Sie war
reißend wie die eines Wasserfalls. Macabros hatte Mühe,
dagegen anzukommen.
    Er mußte in der Nähe des sinkenden Altars bleiben und
wollte nach dem Lederbeutel greifen…
    Da mischte sich ein zischendes Geräusch unter das rhythmische
Pochen.
    Ein grauweißer Schaum stieg direkt vor Macabros auf und
löste sich von dem schweren Altarblock.
    Macabros warf sich nach vorn, als er die Aufwärtsbewegung der
Platte registrierte.
    Instinktiv streckte er die Hand in den weißlichen Schaum
hinein, um den Lederbeutel mit dem Manja-Auge an sich zu nehmen, ehe
er in dem breiigen See versank.
    Erst in diesem Moment wurde ihm die Ursache der Schaumentwicklung
bewußt, und er begriff sie in ihrer ganzen Tragweite.
    Von dem Beutel und dem Manja-Auge war nichts mehr übrig! Der
schwarze See – bestand aus purer Säure, die alles
zerstörte! Nur das Gestein selbst widerstand der vernichtenden
Gewalt.
    Auch Macabros’ Körper war nicht angreifbar.
    Ätherischer Substanz vermochte auch die wirksamste Säure
nichts anzuhaben.
    Macabros tauchte auf, noch ehe der Altarblock die Öffnung in
dem glatten Gestein wieder verschloß.
    »Carminia, zurück«, rief Björn im gleichen
Augenblick, als die Brasilianerin auf den Uferrand zustrebte und sich
aus seinem Zugriff lösen wollte.
    Irritiert blickte sie zu dem großgewachsenen, blonden Mann
auf, der die verwegenen, kühnen Züge eines Wikingers
hatte.
    Ihre Augen verengten sich. Erkannte sie ihn nicht mehr? Ihr
Gesicht zeigte die Spuren der Entbehrung, der Ängste und des
Grauen, die sie durchgemacht hatte.
    Die Erlebnisse hatten sie gekennzeichnet.
    Dumpf polternd erschien der Altarblock in der Öffnung, und
gleich darauf verfestigte sich das Gestein ringsum wieder.
    Der Gedanke, daß möglicherweise der gesamte
glattgeschliffene Boden auf einen geheimnisvollen Befehl Nh’or
Thruus hin flüssig werden und sie alle in den tödlichen
Schlund ziehen konnte, erfüllte ihn mit Unbehagen.
    Wie schnell hatte das diamantharte Manja-Auge sich aufgelöst!
Er hielt sie fest, während Macabros auf Arson zueilte, der ihn
müde anlächelte. Dann ging ein Lächeln des Erkennens
über seine Züge.
    Mit dem ›Schwert des Toten Gottes‹ trennte Macabros
Arsons Fesseln durch. Der Mann mit der Silberhaut kam auf die Beine.
Er torkelte und war schwach.
    Sie waren alle wieder zusammen.
    Und dennoch konnte Björn nicht froh werden. Das Verhalten und
der Zustand seines Freundes und der Frau, die er liebte,
mißfielen ihm.
    Was hatte Nh’or Thruu mit ihnen angestellt? Welche Erlebnisse
hatten sie hinter sich?
    Auch jetzt bot sich noch nicht die Gelegenheit, über die
Dinge zu sprechen.
    Ein neues Ereignis trat ein.
    Etwas bewegte sich auf dem schwarzen, zähen Wasser.
    Es war ein klobiger Nachen, der wie durch Geisterhand bewegt dem
Ufer näherkam.
    Wortlos starrten der erschöpfte Arson, die benommene,
abwesende Carminia, Björn Hellmark und Macabros auf das sich
nähernde Wasserfahrzeug.
    Carminia Brado hing an Björns Arm, als hätte sie kaum
noch die Kraft, einen Schritt weiterzugehen. Die Dämonenmaske
hing zwischen ihren Fingern.
    Hellmark löste Macabros auf, um Kraft zu sparen. Mit
knirschendem Geräusch legte der schwarz-rote Nachen an. Leicht
schaukelte er auf den Wellen.
    Das Boot war enorm breit und kurz, hatte eine eigenwillige,
gedrungene Form.
    Die Spitzte war abgeflacht und klappte nach außen, so
daß eine Art Landungssteg zwischen der schwarzen Brücke
und den Felsen entstand.
    Björn nickte. »Wir könnten uns umdrehen und
davonlaufen, und Nh’or Thruu hätte tausendundeine
Möglichkeit, uns in irgendwelche Gefahren zu manövrieren.
Da bleibt es sich also schon gleich, welchen Weg wir nehmen. Er ist
überall und nirgends.«
    Er hatte sich entschlossen.
    Gemeinsam mit Carminia und Arson, dem Mann mit der Silberhaut,
ging er über die festen Planken auf das Boot zu, das sie ganz
offensichtlich erwartete.
    »Beinahe wie eine Einladung«, sagte Björn leise zu
seinen beiden Begleitpersonen. »Wir werden erwartet, und der
Gastgeber schickt uns freundlicherweise ein Schiff, um uns auf sein
Schloß zu bringen. Folgen wir dem Ruf, um die Odyssee, die wir
hinter uns haben, zu einem Ende zu bringen. Das Ende ergibt sich aus
der Begegnung mit dem Herrn dieser teuflischen, magischen Welt…
Nh’or Thruu…«
    Sie betraten den Nachen, dessen Bugteil nach oben klappte und
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