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Macabros 083: Apokalyptas todbringende Armada

Macabros 083: Apokalyptas todbringende Armada

Titel: Macabros 083: Apokalyptas todbringende Armada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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wirklich?« konnte Rani sich
nicht mehr länger zurückhalten.
    »Sie werden ihn gleich zu Gesicht bekommen. Er ist der letzte
Magier eines fliegenden Volkes, das über eine aus unserer Sicht
großartige Technik verfügte. Aber nicht nur die Technik
stand im Mittelpunkt des Lebens, auch die Magie. Eine feindliche
Rasse fiel eines Tages über Skashs Volk her. Er war einer der
wenigen Gefangenen, denen es gelang, auch einen gefährlichen
Zustand – gekettet an den Mast eines Kriegsschiffes – zu
überleben. Er hat sich seitdem verändert. Er ist nicht mehr
so, wie er früher war. Sie brauchen jedoch nicht zu
erschrecken…«
    Hinter ihnen schloß sich die dreieckige Öffnung ebenso
lautlos wieder, wie sie zuvor entstanden war.
    Unendlich lang kamen Mahay die Korridore vor, riesengroß die
Hallen, durch die sie kamen. Im Mittelpunkt der Pyramide angekommen,
sah er das große Auge an der Decke schweben, das jeden ihrer
Schritte genau zu verfolgen schien.
    Die Wände öffneten sich bei Annäherung jeweils von
selbst, ohne daß Chancell einen Mechanismus betätigte.
    Aus dem Halbdunkeln trat eine Gestalt. Das geschah so
plötzlich, daß Rani automatisch reagierte und den Dolch
aus dem Gürtel zog.
    Der Inder berührte den Druckpunkt, und lautlos wuchs die
Dolchspitze und wurde breiter. Ein vollwertiges Schwert lag in Mahays
Hand.
    Im nächsten Moment erwischte es den Inder.
    Noch ehe er die Gestalt richtig wahrnahm, blitzte das riesige Auge
vor ihm auf und raste mit unvorstellbarer Geschwindigkeit auf ihn
zu.
    Mahay reagierte noch, riß seine Waffenhand empor und duckte
sich gleichzeitig, weil er das Gefühl hatte, das unheimliche,
alles sehende Auge würde wie eine Sichel seinen Kopf
abschlagen.
    »Aaaaahhh!« Mahay war geblendet, taumelte und etwas traf
seine Brust. Der Druck war so gewaltig, daß er fünf Meter
zurückflog und am Boden landete.
    Friedrich Chancell war neben dem Inder, ehe der sich aufrichten
konnte und sich benommen schüttelte.
    »Sie sollten ihn nicht reizen. Skash kann keine Waffen
sehen«, murmelte der dunkelhaarige Mann.
    »Dann sagen Sie ihm, daß ich nervös reagiere, wenn
plötzlich jemand neben mir auftaucht, dessen Annäherung ich
nicht bemerkt habe…«
    »Für Skash war es nichts weiter als aus unserer Sicht
ein Klaps sein würde, den ein wütender Vater seinem
ungezogenen Sprößling versetzt.«
    Mahay klopfte sich ein imaginäres Stäubchen von der
Hose. »Na, dann gehen wir mal zu Papa… mal sehen, was er
uns zu sagen hat«, knurrte er.
    Er konnte noch nicht wieder richtig sehen. Die Blendwirkung
ließ erst allmählich nach.
    Er sah Skash.
    Es war ein Skelett mit Flügeln, deren weiße
Knöchel aussahen wie feingesponnenes Netzwerk. Die
Flughäute fehlten.
    Skash trug einen weitschwingenden, bis zur Erde fallenden Umhang
in sattem Orangeton, auf den geheimnisvolle Symbole und
Schriftzeichen gestickt waren.
    »Es geht ihm schlecht?« raunte Chancell, als lausche er
einer Stimme, die Mahay nicht wahrnehmen konnte.
    Und genauso war es.
    Rani konnte Skash nicht hören. Friedrich Chancell war nach
dessen Wiedererweckung die erste Bezugsperson des Magiers gewesen,
der praktisch nicht tot war, sondern einen über Jahrtausende
hinweg währenden Schlaf durchgemacht hatte.
    Die Verbindung Chancell/Skash war auf eine gewisse Weise
ähnlich der Björn Hellmarks/Al Nafuur. Auch da konnte ein
Außenstehender das persönliche Gespräch nicht
verfolgen.
    Chancell war auf Skash fixiert und bekam jeden Gedanken mit, den
der bewußt ausschickte. Und Chancell machte sich durch sein
Sprechen zum Dolmetscher für Rani Mahay.
    »Du glaubst, nichts mehr für ihn tun zu können?
Deine Magie spricht nicht mehr an, der Körper lehnt sie
ab?«
    Friedrich Chancell sprach die Worte, als würde er sie
angestrengt irgendwo ablesen.
    Der Schweizer lief an dem geflügelten Skash vorbei, und Rani
blieb, ihm auf den Fersen.
    In einem Raum stand eine flache Liege, auf der ein Mensch lag.
    Er atmete flach, sein Gesicht war von fahler Blässe, und die
Nase stach krankhaft spitz daraus hervor.
    Auch vom Tod gezeichnet, hatte dieses Antlitz jedoch noch nichts
von seiner Würde verloren.
    Mahay fuhr wie unter einer kalten Dusche zusammen.
    Er hatte es fast geahnt.
    Der Sterbende war – Al Nafuur!
     
    *
     
    Rani brauchte keinen Ton zu sagen. Seine Reaktion sagte genug.
    »Es ist der Mann, den Sie suchen, nicht wahr?«
flüsterte er.
    »Ja«, sagte Mahay mit verwehender Stimme.
    Er beugte sich über den Schweratmenden. »Er

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