Macabros 083: Apokalyptas todbringende Armada
gut, daß er
dieser Übermacht nichts hätte entgegensetzen können.
Er wäre von dieser Masse einfach überrannt worden, wenn der
Wahnsinnige sich zu einem solchen Schritt entschlossen hätte.
»Sie werden nicht mehr handeln können, wenn es dich nicht
mehr gibt…«
»Unsinn«, stieß Nh’or Thruu hervor: »Wie
willst du das machen?« fragte er dann lauernd.
Hellmark schluckte trocken.
Er hielt Carminia und den Wahnsinnigen im Auge. Die Spielpuppen
bewegten sich leise und bedrohlich auf ihn zu. Sie zogen den Kreis
enger.
Nh’or Thruu hatte durch die Puppen praktisch Tausende von
Armen zur Verfügung. Es genügte aber schon ein einziger,
einer, der stark genug war, ihn in den Säuresee zu
stoßen!
Der Rückweg zu Arson war ihm abgeschnitten.
»Nun, ich warte auf dein Angebot. Du hast mir doch etwas zu
sagen?« höhnte Nh’or Thruu.
»Es muß dich doch verwundern, daß es mir gelungen
ist, bis hierher zu kommen, ohne daß dir etwas aufgefallen
ist.«
»Ich weiß, daß du ein bemerkenswerter Mann bis,
einer, den man nicht unterschätzen darf…«
»Und woher weißt du das?«
Den Dialog in Gang zu bringen, fieberte es in Hellmark, ihn
neugierig machen!
Nh’or Thruus Reaktion war noch nicht ganz so, wie er sie sich
wünschte. Es mußte damit zusammenhängen, daß er
noch nicht völlig ›da‹ war, daß er schlagartig
aus dem Dämonenschlaf gerissen worden war.
»Rha-Ta-N’my ist mächtig, und ihre Kinder sind
demnach aus dem gleichen Holz geschnitzt. Es gibt Verbindung
untereinander. Apokalypta spielt dabei eine besondere Rolle. Ihr
Reich gehört nicht in diese Welt, und doch kann sie von Zeit zu
Zeit hier sein. Sie weiß, daß ich ein besonderes Spiel
mit dir treibe – vielleicht wird sie sogar dabei sein, wenn das
Finale über die Bühne geht…«
Björn Hellmark stutzte. »Das ist unmöglich! In
allen Zeiten kann sie mit ihrer unheimlichen Stadt zu Hause sein
– und auch der Raum ist unbegrenzt für ihre Manöver.
Aber der Mikrokosmos ist ihr nicht zugänglich.«
»Es gibt Brücken. Man kann sie immer wieder schaffen,
wenn es notwendig sein sollte. Aber darüber wollten wir nicht
sprechen…«
Carminia war noch etwa fünfzig Zentimeter von der
Oberfläche des Säuresees entfernt. Rings um Björn war
die Mauer der Puppen dichter geworden. Einen Weg zurück zu Arson
gab es nicht mehr…
»Ich habe Arson zurückgelassen. In seinem Besitz
befindet sich ein Auge des Schwarzen Manja…« Knallhart
hörten sich Hellmarks Worte an.
Nh’or Thruus schwarzgrüne Körperfarbe wurde
intensiver.
»Lüge! Das Auge existiert nicht mehr. Hast du nicht
selbst gesehen, wie der See es gefressen hat? Was willst du damit
bezwecken? Ich erkenne an, daß es dir durch eine mir bisher
unverständliche Aktivität gelungen ist, dich aus der Halle
der bösen Blumen zu befreien und den Weg zu mir einzuschlagen.
Aber das werde ich schneller herausfinden, als du dir vorzustellen
vermagst. Ich habe Mittel und Wege, dich zum Sprechen zu
bringen…«
»Wir reden von verschiedenen Dingen. Ich spreche von einem
anderen Auge – von dem zweiten…«
»Es gibt kein zweites!«
»Es befand sich in meinem Besitz. Arson hat es nun in seiner
Hand. Wenn ich nicht zurückkehre und sie mitbringe –
«, mit dem ausgestreckten Schwert deutete Björn auf
Carminia Brado, die leise stöhnend zu sich kam, ohne zu ahnen,
was sie beim Erwachen erwartete, »wird er das Manja-Auge
einsetzen und mit Hilfe des magischen Gefäßes Zoor
vernichten.«
Björn wußte um die ungeheure Macht eines Manja-Auges
den schwarzmagischen Mächten gegenüber. Und durch Al
Nafuurs inhaltsschwere und detaillierte Gedankennachricht wußte
er um die Zusammenhänge zwischen Gefäß und
Manja-Auge. Vereinzelt bedienten sich graue Riesen auf ihren
nomadenhaften Reisen durch die Räume der Hilfe der versteinerten
Augen des heiligen Xantilon-Vogels. Das alles waren Dinge, die bisher
nicht bekannt gewesen waren. Hätten sie wirklich ein weiteres
Manja-Auge bei sich gehabt, wäre Nh’or Thruu schnell zu
besiegen gewesen. Aber so war alles nur ein Bluff…
Björn bemühte sich mit Erfolg, nicht zu intensiv an die
Dinge zu denken, die ihn wirklich beschäftigten. Er wußte
nicht, inwieweit Nh’or Thruu die Fähigkeit besaß,
seine Gedanken zu lesen, seine Überlegungen zu verfolgen.
Nach Hellmarks Worten herrschte kurze Totenstille.
Sogar die Puppen ringsum verharrten in der Bewegung, als
hätten sie von Nh’or Thruu einen entsprechenden Befehl
erhalten.
»Ich gehe
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