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Macabros 083: Apokalyptas todbringende Armada

Macabros 083: Apokalyptas todbringende Armada

Titel: Macabros 083: Apokalyptas todbringende Armada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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zeigten sich dunkle Löcher, aus denen
sich die Rohre mächtiger Kanonen schoben.
    Baktars Nackenhaare stellten sich, als er es in den Öffnungen
aufblitzen sah, als das Donnergrollen der Schüsse den
allgemeinen Lärm noch übertönte.
    In die Erstaunens- und Erschreckensrufe mischten sich die ersten
Todesschreie.
    Die schweren Kugeln schlugen ein und rissen Lücken in die
Reihen der Beobachter. Splitterndes Metall, Sand und Steine wurden
durch die Luft gewirbelt. Und Menschen – ohne Arme, Beine oder
Köpfe…
    Es war grauenhaft, das Ereignis alptraumhaft, unverständlich.
Baktar begann an seinem Verstand zu zweifeln.
    Er war selbst eingehüllt in ätzenden Pulverdampf, der
wie dichter Nebel über dem Strand lag. Nun war selbst das dunkle
Gestein der nahen Felsen nicht mehr zu sehen.
    Donnernd schlugen die schweren Kanonenkugeln ein und rissen den
Strand auf. Die Menschen starben wie die Mücken.
    Auch Baktar flog zu Boden, als eine Luftwelle ihn mitriß.
Aus den Augenwinkeln nahm er den blutenden Körper der jungen
blonden Frau wahr, die reglos am Boden lag.
    In der dampfenden und tosenden Luft über sich verwehte der
unwirkliche, bizarr verzerrte und ins Riesenhafte
vergrößerte Schatten einer Reiterin, die in einer
metallisch schimmernden, geflügelten Rüstung steckte.
    Apokalypta, die ›ewige Unheilbringerin‹! Sie war wieder
auf der Erde und hinterließ Tod und Verderben vom Umfang eines
Krieges. Sie kannte keine Gnade. Es sollte und durfte keine Zeugen
dieser außergewöhnlichen Situation für die
Sterblichen geben. DerÜbergang erfolgte im hellen Tageslicht,
nicht nach dämonischer Manier im Schutz der Nacht und der
Schatten. Die Sonne beschien grell eine Szene, von der niemand etwas
sehen und wissen sollte.
    Die Ruine war da – ein gewaltiges Teilstück jener
Zitadelle, in der einst der Dämonenzeuger Shab-Sodd die Reise
vom Makrokosmos in das mikroskopisch Kleine angetreten hatte. Die
Hallen und Kammern waren noch jetzt erfüllt von der
schwarzmagischen Energie, die seinerseits notwendig gewesen war, um
Shab-Sodd in jene Bereiche zu schleudern, die die Dämonischen
inzwischen völlig beherrschten. Ihr Ziel war es, auch das
Normaluniversum zu unterwerfen, mit ihresgleichen zu besetzen und
alles Lebende zu versklaven oder auszurotten.
    Nur den wenigstens war bekannt, daß jeder Quadratzentimeter
der Ruine die Kraft enthielt, die Shab-Sodd seinerzeit
benötigte. Im Lauf der Jahrhunderte war sie nicht
schwächer, sondern stärker geworden; durch den Angriff
Björn Hellmarks auf das Zentrum der Zitadelle war sie in ihrer
Gesamtheit zwar gespalten, aber nicht vernichtet worden. Große
und kleinere Teile jener unheilbringenden Stätte waren noch
verteilt in der sichtbaren wie der unsichtbaren Welt.
    Die Reiterin mit der geflügelten Rüstung preschte ihrem
aus dem Meer kommenden Heer voran und verschwand in der großen
Türöffnung. Die ersten Galeeren aus dem Nichts folgten ihr.
Grausame Gestalten waren auf Deck zu sehen, Monster von
unbeschreiblicher Häßlichkeit.
    Einige trugen Uniformen, die mit phantastischen Verzierungen
versehen waren, andere waren nackt, dritte wieder Tiere mit einem
Fellkleid versehen.
    Ganze Breitseiten wurden abgefeuert, die Kugeln wühlten den
Strand auf. Fliehende wurden durch die einschlagenden Geschosse in
Stücke gerissen.
    Baktar erhielt einen Schlag gegen die Schläfe, kippte um, und
alle Eindrücke erloschen.
     
    *
     
    Als er die Augen aufschlug, wußte er im ersten Moment nicht,
wo er sich befand.
    Er hatte einen trockenen Mund und rissige Lippen. Sandkörner
knirschten zwischen seinen Zähnen.
    Die Armada am Himmel… die Ruine…
    Plötzlich standen die Bilder in all ihrer Farbigkeit und
Schrecklichkeit wieder vor ihm.
    Mit leisem Aufschrei richtete er sich auf.
    Sein Kopf schmerzte. Mit zitternder Hand tastete Baktar nach
seiner rechten Schläfe. Er zuckte zusammen als er das frische
Blut spürte. Es war warm, noch nicht verkrustet.
    Baktar wußte, was das bedeutete. Nur wenige Sekunden waren
vergangen, seitdem er einen Treffer abbekommen hatte.
    Aber diese unheimliche Stille…
    Alles vorbei?
    Schweratmend richtete er sich vollends auf und versuchte die
Schmerzen in seinem Schädel zu ignorieren.
    Der Zigeuner stellte fest, daß er durch den Luftdruck
zwischen die Felsen geschleudert worden und wie durch ein Wunder mit
dem Leben davongekommen war.
    Baktar taumelte um die Felswand. Die kleinen Steine unter seinen
Füßen knirschten.
    Zuerst warf er einen Blick an

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