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Macabros 083: Apokalyptas todbringende Armada

Macabros 083: Apokalyptas todbringende Armada

Titel: Macabros 083: Apokalyptas todbringende Armada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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seiner Nähe und sprang von einem Bein aufs andere.
»Ein Schloß am Himmel.«
    »Unsinn, Bertrand – red’ nicht so dummes Zeug! Es
gibt keine Schlösser im Himmel…«
    »Aber man spricht doch auch von Luftschlössern –
das ist eines, das ist eines…« Der kleine Kerl war etwa
zehn Jahre alt, sauste an Baktar vorbei und starrte zum Himmel.
    Unwillkürlich blinzelte auch Baktar in das strahlende Blau
und grinste stillvergnügt bei den Worten des Jungen vor sich
hin. Das Lächeln gefror auf seinen Lippen.
    Der kleine Kerl hatte recht!
    Wie von einer Tarantel gebissen richtete der Zigeuner sich auf.
Wie ihm erging es auch anderen Strandbesuchern.
    »Seht doch mal da!«
    »Was ist denn das? Ich glaub’, ich
spinn’…«
    »Eine Fata-Morgana, hier in dieser Gegend! Jetzt fehlen nur
noch die Kamele, die am Himmelszelt entlanglaufen«, konnte ein
älterer Mann in seiner Nähe die witzige Anmerkung nicht
unterlassen.
    Baktar konnte seinen Blick von dem Objekt am strahlend blauen
Himmel nicht wenden. Die Erscheinung erfolgte in den späten
Vormittagsstunden etwa sechzig Kilometer südwestlich von
Arles.
    Hunderte sahen das unglaubliche Bild.
    Mitten über dem Meer hing tatsächlich eine Burg, genauer
– die Reste. Eine riesige Ruine, die Baktar auf die
Größe von zwei Jumbo-Jets schätzte.
    Das gräulichbraune Gemäuer ›stand‹ am Himmel
über ihnen. Deutlich zu erkennen war die klobige Fassade, die
Zinnen und die einzelnen Türme, die groteske Schatten auf den
Strand warfen.
    Die Menschen sprangen auf. Einige rannten davon, weil sie es nun
doch mit der Angst zu tun bekamen.
    Niemand war dies zu verdenken. Auch Baktar spürte beinahe
körperlich die Bedrohung, die von diesem steinernen Koloß
am Himmel ausging.
    Mütter, die mit ihrem Kindern gekommen waren, rafften in
aller Eile ihre Decken und Handtücher zusammen, packten ihre
Babys und liefen, als würden sie von Furien gehetzt. Sie nahmen
sich nicht mal die Zeit, in den meisten Fällen die Kinderwagen
mitzunehmen.
    Andere Menschen schrien erschrocken, wieder andere standen wie zu
Salzsäulen erstarrt.
    Baktar schraubte sich langsam in die Höhe.
    Die Blondine neben ihm nahm die große Sonnenbrille ab und
gab einen leisen, überraschten Aufschrei von sich, der ihr nicht
bewußt wurde.
    Dann war das Pfeifen und Donnern zu hören. Das Objekt schien
sich mit ungeheurer Geschwindigkeit zu bewegen, wie ein Meteor, der
in rasendem Flug der Erde entgegenstürzte.
    Eine Burgruine, die aus dem Weltall kam! Was für eine
verrückte Idee – aber das Bild der Wirklichkeit, das sich
in diesen Minuten Hunderten von Zeugen bot…
    Viele Touristen hatten Kameras dabei. Aber Baktar sah nur einen
einzigen, der unablässig knipste und eine Aufnahme nach der
anderen schoß, um das unheimliche Ereignis auf Film zu
bannen.
    Es war der kleine Bertrand, der eine einfache japanische Kamera
benutzte.
    Baktar sah auf der Decke seiner Nachbarin ebenfalls eine
Kameratasche liegen.
    »Gestatten Sie?« fragte er rasch. »Darf ich sie
benutzen?!«
    Ein irritierter Blick traf ihn. Die Blondine nickte, ohne ein Wort
zu sagen. Offensichtlich war sie dazu nicht imstande.
    Baktar riß die Kameratasche an sich, zerrte den Fotoapparat
heraus und schoß seine Bilder.
    Die Ohren schmerzten. Einige Menschen wälzten sich am Boden,
konnten die Geräuschentwicklung nicht vertragen.
    Groß und massig stand die klobige Ruine über ihnen.
Zwischen zwei wuchtigen Türmen öffnete sich lautlos, wie
von riesigen Geisterhänden bewegt, das Tor.
    Seit dem Auftauchen der Ruine am Himmel waren noch keine drei
Minuten vergangen.
    Als das Tor sich öffnete, rechnete jeder damit, daß
jetzt noch Außergewöhnlicheres geschah. Was würde aus
dem Innern der heranjagenden Burgruine kommen?
    Es kam nichts aus dem Innern – es kam etwas aus der
entgegengesetzten Richtung!
    Eine unheimliche Armada stieg geisterhaft lautlos aus dem Meer.
Einen Moment glaubte Baktar die Umrisse einer riesigen, mit Mauern
und Türmen bewehrten Stadt zu erkennen, die wie eine gigantische
Krone über allem hing.
    Ein Schauspiel, das gleichermaßen faszinierend und schaurig
war, bot sich den Augen der entsetzten, ratlosen und staunenden
Beobachter.
    Der Himmel verdunkelte sich, als die Armada der geflügelten
Schiffe sich davor schob. In nächster Nähe tauchten vier
riesige Galeeren auf, die mit braunen Schwingen versehen waren. Sie
erinnerten an die Flughäute urwelthafter Flugechsen, stark
gezackt und gerippt.
    Unter den Schwingen

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