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Macabros 085: Oceanus' Totenheer

Macabros 085: Oceanus' Totenheer

Titel: Macabros 085: Oceanus' Totenheer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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irgendwelche Bedingungen gestellt hätte. Aber Turrak
schien da alles sehr mitgenommen zu haben. Er suchte Genugtuung.
    »Was ist mit Whiss?« fragte Hellmark erneut, als er
nicht gleich Antwort erhielt.
    »Er war so vermessen in die Höhle des Monsters zu gehen,
um es zu erforschen. Vielleicht hat er noch entdeckt, auf welche
Weise es zustande kam, ehe der Tod ihn ereilte. Das Monster, durch
seine eigenen Gedanken geschaffen, wird ihn längst verschlungen
haben…«
     
    *
     
    Björn starrte Turrak an wie einen Geist. Doch der war
zunächst nicht bereit, seine rätselhafte Bemerkung zu
erklären.
    Er triumphierte. Mit jeder Geste, jedem Wort, ließ er den
blonden Abenteurer seine Überlegenheit spüren.
    Die Amazonen, Turraks Lieblingsbegleitung, bildeten einen
großen Halbkreis um das Becken, das die Mitte der Halle fast
füllte.
    Der Turm war an dieser Stelle wieder mit Wasser überflutet.
In dem riesigen Bassin, das eine Länge von etwa zweihundert und
eine Breite von hundert Metern hatte, bewegten sich Fischmenschen:
Groß und massig die Köpfe, menschliche Arme, die sie
kraftvoll bewegten, Schwimmhäute zwischen den Fingern.
    Dazwischen war eine Gestalt, die abwesend – wie die anderen
– ihre Kreise zog. Sie war offensichtlich die führende
Kraft. Wohin sie sich auch begab, die anderen Fischmenschen
folgten.
    Hellmark stand am Rand des Beckens. Die kräftige
Zentralfigur, um die sich alles drehte, unterschied sich in
Größe und Farbe. Sein Körper war stahlblau und sah
aus wie poliertes, bläulich schimmerndes Metall. Die anderen im
Becken waren einen Ton heller.
    Björns Herzschlag stockte.
    »Oceanus!« rief er, so laut er konnte, seine Umgebung
vergessend.
    Das war der Freund aus der Tiefe des Weltmeeres, aus einem
phantastischen Palast, der auf dem Meeresboden stand.
    Oceanus stammte aus dem berühmtberüchtigten
Bermuda-Dreieck.
    Wie kam er hierher in die Mikrowelt.?
     
    *
     
    Er reagierte sofort.
    Die Worte hinter der Tür waren laut genug gesprochen worden
und ergaben einen Sinn.
    Rani Mahay konnte sich kein Zögern erlauben.
    Er ließ seine Rechte auf die Klinke herabsausen, warf sich
gegen die Tür, die nicht abgeschlossen war.
    Richard Patrick mußte seinen rätselhaften Besucher
ahnungslos hereingelassen haben. Danach war die Tür nicht mehr
abgeschlossen worden.
    Das erleichterte Mahays Einbruch…
    Der Inder flog wie ein Geschoß in den Raum hinter der
aufspringenden Tür. Viel Zeit, sich mit der Umgebung vertraut zu
machen, hatte Rani nicht.
    Er sauste durch den Raum, der als Diele gedacht war.
    Die Tür zum angrenzenden Zimmer war weit geöffnet.
    Zwei Männer standen sich gegenüber.
    Der ihm das Gesicht zuwandte und kreideweiß war – das
war Richard Patrick. Der andere bot dem Eindringling den
Rücken.
    Der Fremde war von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet. Er
trug einen ebenfalls schwarzen Hut.
    Der Mann wirbelte herum, als die Tür mit lautem Knall
aufflog.
    Er stellte sich sofort auf die veränderte Situation ein und
riß die entsicherte Waffe herum, deren Mündung eben noch
auf den Verleger gerichtet war.
    Der Schwarzgekleidete drückte ab. Der Schuß war kaum zu
hören. Auf die Mündung der Baretta war ein
Schalldämpfer gesteckt. Es wurde ein dumpfes »plopp«
laut.
    Das Projektil sauste über Mahay hinweg und bohrte sich
unterhalb der Decke in die Wand. Der Inder hatte sich rechtzeitig
geduckt und entging so dem Anschlag.
    Durch Mahays Auftauchen war eine völlig neue Situation
entstanden.
    Der Fremde konnte seinen ursprünglichen Plan, Richard Patrick
zu töten, nicht mehr in die Tat umsetzen. Der günstigste
Zeitpunkt dafür war verpaßt.
    Patrick selbst griff ein, um seinen unbekannten Widersacher keine
zweite Chance zu geben.
    Der Verleger duckte sich, griff nach einem Stuhl in seiner
Nähe, riß ihn herum und schleuderte ihn dem
Schwarzgekleideten entgegen.
    Der Fremde taumelte, fiel gegen einen schmalen, hohen
Aktenschrank, der in der Diele stand, und warf sich herum.
    Das geschah so schnell, daß selbst der wendige Mahay nicht
mehr rechtzeitig nach vorn springen und ihn festhalten konnte.
    Der andere ergriff die Flucht!
    Zwei schnelle Schritte, und schon erreichte er die Tür und
stürzte auf den Korridor. Die Schritte des Fliehenden hallten
durch die Gänge.
    Es kam ihm nicht mehr darauf an, die Auseinandersetzung zu Ende zu
führen. Er wollte verschwinden…
    Rani heftete sich an die Fersen des Fremden.
    Der verschwand um die Gangbiegung.
    Mahay war auf der Hut, um

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