Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 085: Oceanus' Totenheer

Macabros 085: Oceanus' Totenheer

Titel: Macabros 085: Oceanus' Totenheer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
nicht in einen Hinterhalt zu geraten.
Ein gezielter Schuß genügte, um ihn niederzustrecken. Der
andere brauchte sich nur umzudrehen und abzudrücken…
    Der Inder beugte dem vor. Er versuchte es.
    Wie oft hatte er gefährliche Raubkatzen durch seinen
bloßen Willen vom tödlichen Sprung abgehalten. Im
Augenblick höchster Gefahr wandte er seine Gabe auch bei
Menschen an.
    Er konzentrierte sich auf die Waffe, die der andere hielt.
    ›Wirf sie weg!‹ hämmerte Rani Mahays Gedanken.
›Trenne dich von der Waffe… du brauchst sie nicht
mehr!‹
    Gleichzeitig lief er weiter. Rani wußte, daß er bisher
mit seinen geistigen Vorstößen im Fall einer Gefahr stets
Erfolg gehabt hatte.
    Er erwartete ein ganz bestimmtes Geräusch: Das Scheppern von
Metall auf steinernem Boden.
    Nichts tat sich.
    Rani wurde mißtrauisch und merkte, daß da irgend eine
Blockade war, die er nicht überwinden konnte.
    Er blieb abrupt stehen. Da kam blitzschnell die Hand des
Schützen um die Wand.
    Die Waffenmündung spuckte Feuer.
    Mahay ließ sich zu Boden fallen und rollte
geistesgegenwärtig auf die andere Seite der Wand.
    Der Schütze aber zog erneut den Abzugshahn durch.
    Mahay blieb keine andere Wahl.
    Der Schwarzgekleidete, der auf seinen geistigen Vorstoß nur
um so wütender reagierte, würde ihn abknallen wie einen
tollwütigen Hund.
    Der Inder dachte nur an die Insel, die Sicherheit, die sie ihm
bot.
    Die Umgebung veränderte sich, die grauen Wände, die ihn
umgaben, verschwanden.
    Noch ein scharfer, brennend heißer Luftzug streifte seine
linke Wange. Das Projektil aus der Waffe des Gegners verfehlte ihn um
Haaresbreite.
    Rani Mahay taumelte durch die instinktive Abkehrbewegung, die er
machte, in den weißen, weichen Sand von Marlos.
    Er konnte den Sturz nicht verhindern.
    Im Hintergrund, etwa eine Steinwurfweite von ihm entfernt, hielt
Danielle de Barteaulieé sich auf, sah den taumelnden Mahay und
setzte sich sofort in Richtung auf ihn in Bewegung.
    Doch sie erreichte ihn nicht mehr.
    Rani verlor keine Sekunde, sich erneut von Marlos aus jenen Ort
zurück zu versetzen, wo ihn beinahe sein Schicksal ereilt
hätte.
    Doch nicht an die gleiche Stelle. Zehn Meter weiter links,
unmittelbar hinter dem Mauervorsprung – das war sein Ziel. Wenn
er im Rücken des blindwütigen Schützen auftauchte und
ihn von hinten anfiel…
    Doch seine Rechnung ging nicht auf.
    Rani war sofort auf Angriff eingestellt, als die Eindrücke
von Marlos verwischten, und sein Körper im Patrick-Hochhaus in
New York ankam.
    Der andere verschwand genau in diesem Moment hinter der
zugleitenden Aufzugtür. Das war ein Gegner, der mitdachte, der
nichts dem Zufall überließ.
    Der Lift rauschte ab in die Tiefe.
    Es wäre Mahay jetzt ein Leichtes gewesen, sich abermals nach
Marlos zurück und dann von dort aus in den Fahrkorb hinein zu
versetzen. Doch das Risiko war ihm zu groß.
    Er rannte die Treppe nach unten. In den Etagen verfolgte er auf
der Anzeigetafel über dem Fahrstuhlschacht das Aufleuchten der
Ziffern.
    Rani Mahay befand sich in der dritten Etage, als der Lift im
Parterre ankam.
    Der Inder rannte so schnell ihn seine langen, muskulösen
Beine trugen. Sein Herz schlug gleichmäßig, ruhig. Dem
durchtrainierten Körper dieses Mannes machte die momentane
Belastung nichts aus.
    Er erreichte den Ausgang und rannte auf die Straße, um nach
dem Flüchtigen Ausschau zu halten.
    Passanten waren auf der Straße, normal floß der
Verkehr.
    Weder links noch rechts gab es eine auffällige Bewegung, kein
Mensch, der rannte und…
    Da schoß der Wagen aus der Tiefgarage des Hauses!
    Entgegen der Fahrtrichtung preschte der Fahrer – halb auf der
Fahrbahn, halb auf dem Gehweg – die Straße entlang, auf
einen Laternenmast zu, der etwa hundert Meter von der Zufahrt in die
Garage entfernt lag.
    Dort bewegte sich ein Schatten…
    Das war der Flüchtling!
    Alles ging rasend schnell vonstatten.
    Nur der Tatsache, daß augenblicklich nicht soviel Verkehr
auf der Straße war und auch verhältnismäßig
wenige Passanten in der Nähe weilten, war es zu verdanken,
daß durch das unverantwortliche Verhalten des Fahrers kein
folgenschwerer Unfall entstand.
    Aber selbst das hätte ihn offensichtlich nicht
gestört.
    Der weiße Cadillac veränderte seine Geschwindigkeit nur
geringfügig. Die dem Bürgersteig zugekehrte Hintertür
wurde aufgerissen. Der Schwarzgekleidete sprang der Fahrtrichtung des
Autos entgegen. Der Mann trug sogar noch seinen schwarzen Hut, hatte
ihn bei der

Weitere Kostenlose Bücher