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Macabros 088: Die flüsternden Pyramiden

Macabros 088: Die flüsternden Pyramiden

Titel: Macabros 088: Die flüsternden Pyramiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Glückspilz«, meinte er, während er
paffte, »Sie haben das Geschäft Ihres Lebens
gemacht.«
    »Die Anschaffung ist nicht billig.« Millan warf einen
raschen Blick auf sein Gegenüber. »Nicht ich, sondern Sie
können mehr als zufrieden sein. Sie erzielten das Doppelte des
ursprünglich genannten Preises.«
    Mouselle antwortete nicht gleich. Er war mit seiner Zigarre
beschäftigt. »Sie haben nun den Schlüssel in der Hand,
alles richtig zu machen. Das dürfen Sie nicht
unterschätzen. Wenn Sie Umgang mit den Geistern pflegen und
bereits von anderer Seite Auszüge aus dem ›Buch der
Totenpriester‹ besitzen, dann ist dieses Pergament
gewissermaßen der Kommentar dazu. Ohne es…«, mit
diesen Worten griff er nach dem Aktenkoffer, der neben ihm stand und
den er die ganze Zeit über wie seinen Augapfel hütete. Er
nahm eine kleine Papprolle daraus hervor, reichte sie zögernd
über den Tisch, als wolle er es sich im letzten Augenblick doch
noch anders überlegen und strich mit der anderen Hand
gleichzeitig das Geld ein.
    Geübt blätterte er die Banknoten durch und steckte sie
dann in die Innentasche seines Jacketts.
    »Ohne das Pergament«, nahm er den Faden wieder auf und
kaute auf der erloschenen Zigarre, »ist alles nur halb soviel
wert. Das wissen Sie auch. Mit ihm nämlich schalten Sie
praktisch jegliches Risiko aus… vorausgesetzt, Sie
interpretieren den Text richtig.«
    Millan hörte nur mit einem Ohr hin.
    Vielleicht war es die Müdigkeit, vielleicht auch die
Aufregung, die ihn so abwesend werden ließ.
    Er warf nur einen flüchtigen Blick in die Papprolle und
ließ sie dann in der Aktentasche verschwinden.
    Monsieur Mouselle versuchte bereits wieder, seine erkaltete
Zigarre in Gang zu bringen, um noch einen Zug zu erhaschen. Er zog
erstaunt die Augenbrauen hoch, als Millan Anstalten machte zu
bezahlen.
    »Sie wollen schon gehen, Monsieur?«
    »Schon ist gut«, der Engländer lachte trocken.
»Wir hatten ein langes Gespräch – viel zu
lang.«
    »Sie haben’s sehr eilig, sich mit dem Text des
Pergaments zu beschäftigen, wie?«
    »Ja, das auch…« Millan erhob sich.
    »Schade«, zuckte Mouselle die Achseln, »die Nacht
ist noch lange. Ich werde hier in Brighton bleiben und morgen
früh nach Frankreich zurückkehren. Es hat mich gefreut,
Ihre Bekanntschaft zu machen, Monsieur.«
    Mouselle hatte die große, kräftige Hand eines Bauern.
Sein Händedruck war dementsprechend.
    »Wenn Sie wieder mal etwas auf dem Herzen haben, wenden Sie
sich getrost an mich«, meinte der Franzose. »Vielleicht
rufen Sie mich auch bei Gelegenheit an und berichten mir
darüber, welchen Erfolg Sie hatten… es wird behauptet,
daß Mächte aus der Welt des Unsichtbaren Gold und
Edelsteine herbeischaffen können. Da werden sich die paar Pfund,
die Sie für das Pergament angelegt haben, sehr schnell
amortisieren…«
    Er fing schon wieder vom Geld an.
    Das schien, zusammen mit der ewig erloschenen Zigarre, sein Hobby
zu sein.
    Philip Millan befand sich in einem eigenartigen Zwiespalt seiner
Gefühle. Auf der einen Seite schätzte er sich
glücklich, den Zusatztext zu haben, andererseits fühlte er
sich überfordert. Er hätte konsequent bei dem zuvor
vereinbarten Preis bleiben sollen. Aber dann hatte Mouselle ihn doch
weich gemacht…
    Nun, vielleicht hatte er gar nicht so unrecht mit dem, was er
zuletzt andeutete.
    Geister konnten viel. Aber an Gold und Edelsteinen war ihm gar
nicht so gelegen. Er wollte eher einen Blick ins Jenseits erhaschen,
jene sehen, die Generationen, der es Brenda und ihm ermöglichte,
ohne besondere Gefahren vielleicht sogar kurze Ausflüge in die
andersartigen Gefilde zu unternehmen…
    Brenda konnte es sicher auch kaum erwarten, zu erfahren, ob er
gefunden hatte, was er suchte.
    Sollte er sie noch anrufen?
    Als er das Lokal verließ, warf er einen schnellen Blick auf
seine Armbanduhr.
    Zwei Uhr nachts…
    Brenda machte, als Anhängerin okkulter Praktiken, stets die
Nacht zum Tag. Wenn andere schliefen, wachte sie. Waren die anderen
wach, lag sie in tiefem Schlaf.
    Sie nachts um zwei oder drei Uhr anzurufen, war fast noch etwas
Normales.
    Er lief zur Straßenecke vor. Vom Meer her wehte eine
kühle Brise. Die Luft war feucht.
    Neben der Hausecke an der Kreuzung stand eine Telefonzelle.
    Millan rief zu Hause an.
    Schon nach dem dritten Klingelzeichen wurde der Hörer auf der
anderen Seite der Strippe abgenommen.
    »Ja?« fragte eine Frauenstimme.
    »Hallo, Darling… ich bin’s… ich hab’s
einfach

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