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Macabros 089: Rückkehr in den Totenbrunnen

Macabros 089: Rückkehr in den Totenbrunnen

Titel: Macabros 089: Rückkehr in den Totenbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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von dem Verleger Richard Patrick
unterschreiben – auch vorlegen. Doch das wäre nicht mal
notwendig gewesen.
    Was zur Sprache gekommen war, war jedermann zugänglich und
unterstand nicht der Geheimhaltung. Nur – ein
Außenstehender konnte mit diesen Aussagen nichts anfangen.
Anders Rani Mahay, dem bestimmte Fakten bekannt waren, und der sie
mit anderen – nur ihm bekannten – Tatsachen in Zusammenhang
brachte.
    Er würde unter einem Vorwand selbst in das Marien-Hospital
gehen, um dort mehr zu erfahren. Im Moment aber hatte er soviel in
Erfahrung gebracht, daß es ihm wichtiger erschien, so schnell
wie möglich eine andere Frau zu sprechen, die in dem
Verhältnis Kay Olsen-Sonja Wilken sicher einiges ausplaudern
konnte. Eine gewisse Dorothea Marstner, deren Mann – just zu der
Zeit als Olsen und Sonja Wilken untertauchten – ebenfalls
spurlos verschwand. Alle diese Zusammenhänge waren auch der
Polizei bekannt, und eine Sonderkommission in Regensburg hatte
seinerzeit die Fälle eingehend behandelt.
    Mahay verließ das Kommissariat, suchte Dorothea Marstners
Telefonnummer heraus und rief an. Er konnte sie nicht ereichen. Da
entschloß er sich, einen anderen Weg einzuschlagen. Er
beobachtete noch die Abfahrt zweier Polizeifahrzeuge, Isar Fünf
und Isar Neun, die beide zum Marien-Hospital abkommandiert waren.
    Der Inder mußte sich erst zurück nach Marlos versetzen,
ehe er von dort eine neue Teleportation an einen anderen Punkt
einleiten konnte.
    Die geheimnisvolle Kraft, die der unsichtbaren Insel Marlos
innewohnte, versetzte jeden, der sich längere Zeit dort
aufhielt, in die Lage, durch reine Gedankenkraft jederzeit jeden
beliebigen Punkt der Welt aufzusuchen. Aber der ›Sprung‹
war jeweils nur von Marlos aus möglich. Dort mußte er
seinen Anfang nehmen.
    Rani hielt sich nur wenige Sekunden auf der Insel auf. Er traf mit
niemand zusammen, sondern versetzte sich im nächsten Moment nach
Regensburg.
    Das alles erfolgte komplikationslos, und die Tatsache, daß
es inzwischen später Abend war, kam seinen
außergewöhnlichen Unternehmungen sehr entgegen.
    Er konnte im Dunkeln verschwinden und ganz nach Belieben darin
wieder auftauchen, ohne daß jemand auf diese gespenstische Art
des Reisens aufmerksam wurde.
    Daß Rani Mahay noch so spät im Revier aufkreuzte,
registrierte man mit einiger Verwunderung, zeigte aber
Verständnis dafür, als er sich als ausländischer
Journalist zu erkennen gab, der unbedingt wissen wollte, wo Kay Olsen
gelebt hatte.
    »Das ist doch der Mann, der vor rund fünf Jahren nach
einer Expedition in den Dschungel von Yucatán nicht mehr
auftauchte und mit dessen Namen man das Verschwinden einer gewissen
Sonja Wilken und eines Heinz Marstner in Verbindung brachte, nicht
wahr?«
    Mahay gab sich nicht ganz wissend aber auch nicht völlig
unwissend. »Über merkwürdige Fälle, die nie
geklärt wurden, plant unser Verlag eine Artikelserie. Ob sie
dann erscheint, steht auf einem anderen Blatt. Die Vorbereitungen
jedenfalls sind im Gang. Ist es möglich, Kay Olsens Wohnort zu
erfahren?«
    Das war hier überhaupt keine Schwierigkeit.
    Der Polizist, mit dem Mahay sprach, führte ein Telefonat.
Dann erhielt er ohne weitere Schwierigkeiten Auskunft.
    Man zeigte ihm sogar ein Foto des Hauses, das Olsen gehörte,
das noch heute in seinem Besitz, aber nicht mehr bewohnt war. Ein
entfernter Verwandter des Verschollenen hatte die Pflege und die
Instandhaltung übernommen, ohne selbst darin zu wohnen. Die
Polizei wußte, daß er von Fall zu Fall dort
auftauchte.
    Mahay erhielt Einblick in das damalige Geschehen, so weit der ihn
unterrichtende Beamte dies verantworten konnte.
    Der Inder hielt sich nicht länger als notwendig im Revier
auf.
    Als er das Gebäude verließ, war er sich seiner weiteren
Schritte sicher.
    Die Lage des Olsen-Hauses war ihm bekannt. Wie magnetisch zog es
ihn dorthin.
    Mahay war vorsichtig und hielt sich an gewisse Spielregeln. Er
konnte sich gut vorstellen, daß seine Fragen einige Leute
neugierig und nachdenklich machen würden.
    Er täuschte sich nicht.
    Als er das Gebäude verließ, stand der Polizist, mit dem
er gesprochen hatte, hinter dem Fenster und hielt den
Telefonhörer in der Hand.
    »Er kommt… er verläßt eben das
Gebäude«, sagte er leise. »Jetzt seid ihr an der
Reihe. War ein recht interessantes Gespräch. Ich habe das
Gefühl, daß er sich ernsthaft für Olsens Haus
interessiert. Wenn ich den Burschen richtig einschätze, macht er
sich noch heute abend auf

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