Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 091: Die Pestreiter

Macabros 091: Die Pestreiter

Titel: Macabros 091: Die Pestreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
fort, kam von
innen heraus.
    Sekunden nach dem Auftauchen der Pestreiter und dem riesigen Ei am
nächtlichen Himmel über ihm war Eric Fraplin am ganzen
Körper von einer dicken, schleimigen Masse bedeckt, war eine
Gestalt, die ganz daraus bestand. Er sah aus, als wäre er einem
See entstiegen, in dem sich nur gelbgrüner Schlamm befand.
    Ein Ungeheuer wankte durch die Nacht und verließ den Ort des
Grauens, um anderswo als Zeuge für die grauenvolle Macht
Myriadus’ zu fungieren, um den Keim weiterzugeben, der sich in
der Abgeschiedenheit des afrikanischen Dschungels entwickeln konnte,
ohne daß jemand den Fortgang beobachtet hätte.
    Er wußte nun, wie die wirkliche Beschaffenheit von Elisabeth
und Fred Mason war, daß sie Zellen aus Myriadus’
Körper waren. Er dagegen war nur ein Bote und dazu auserkoren,
die Saat des Unheils zu säen.
     
    *
     
    Dies war eine Entdeckung, die er machte.
    Die zweite folgte auf dem Fuß.
    Der körperlose Pepe registrierte im selben Moment eine Kraft,
die ihm bekannt und gleichzeitig fremd vorkam.
    Es war ein parapsychisches Kraftfeld von einer Stärke,
daß es ihn traf wie ein Hammerschlag.
    Um ihn herum begann alles zu kreisen, und er geriet in diesen
Strudel, der am ehesten mit einer magnetischen Kraft zu vergleichen
war.
    Diese Kraft spürte er deutlich, wenn er selbst etwas mit
seinem Geist unternahm, wenn er beispielsweise eine Birne platzen
ließ oder einen Löffel verbog. Früher war dies meist
unbewußt geschehen.
    Er meinte wie ein Metallspan von zwei riesigen Magneten hin und
hergezogen zu werden, ohne daß ersichtlich wurde, in welche
Richtung der Zug erfolgte.
    Das also war es!
    Er erkannte das Ungeheuerliche mit einer Klarheit, die ihn
erschreckte.
    Diese Kraft, der er hier in voller Stärke begegnete, war
bereits wirksam gewesen während der Operation und danach, als er
noch unter narkotisierenden Medikamenten stand. Diese Kraft und seine
Unfähigkeit, die eigene parapsychische Gabe zu kontrollieren und
gegenwirken zu lassen, hatte das Grausame bewirkt. Sein Geist war aus
dem Körper herausgelöst worden und konnte sich nicht mehr
mit der leiblichen Hülle verbinden!
    Aus diesem Zimmer in der höchsten Etage des Hospitals war die
Gefahr gekommen. Und wie er es erfaßte, darüber
wußte niemand Bescheid.
    Doch dieses unheimliche Spiel freier, parapsychischer Kräfte
fing nicht nur ihn ein wie ein Netz einen fliegenden Ball – sie
waren auch eine Gefahr für andere. Er erfaßte es, ohne
dafür zunächst eine Begründung zu haben.
    Es hing mit der Patientin zusammen, die hier lag.
    Sie schwamm in einer wahren Flut parapsychischer Kraft, erzeugte
sie und benötigte sie. Und die Kraft, die sie selbst
verbrauchte, zapfte sie in diesen Sekunden auch Pepes Geist ab, der
durch einen Zufall in dieses Milieu geraten war. Sie tat es
automatisch und schien die Nähe des fremden Geistes
überhaupt nicht zu registrieren.
    Gefahr! Für ihn und für andere.
    Carminia, grellte der Gedanke in ihm auf… ich muß zu
ihr, sie wird gleich hier im Hospital sein. Ich muß mich
bemerkbar machen und versuchen, ihr ein Signal zukommen zu
lassen… sie muß wissen, daß man meinen Leib nicht
beisetzen darf, daß ich eine Chance haben muß, in ihn
zurückzukehren. Wenn diese Kraft hier entfernt wird, ist das
möglich!
    Es war wie ein Jubeln in ihm. Aber gleichzeitig auch tiefe
Niedergeschlagenheit, denn er machte eine grauenvolle Entdeckung.
    Dieses hartnäckige Feld parapsychischer Energie baute sich
aus unbekannten Quellen weiter auf, hemmte ihn, schränkte ihn
weiter ein und hielt ihn umschlungen.
    Er war mitten in der Kräftespirale und kam nicht mehr frei.
Er sah die Wände des Zimmers, die zu kreisen schienen. In
Wirklichkeit war er es, der sich permanent drehte wie ein Planet um
seine Sonne.
    Er versuchte die Außenbezirke des Kraftfeldes zu
erreichen.
    Unmöglich. Das andere war stärker. Es war, als ob David
gegen Goliath kämpfe.
    Pepe konnte nichts mehr unternehmen. Resignierend ließ er
sich treiben, starrte in die Tiefe und sah Elisabeth Mason, die ruhig
schlief. Tiefe Atemzüge kündeten davon.
    Pepe konzentrierte sich auf die Lampe über dem Bett. Er
wollte die Birne mit lautem Knall platzen lassen. Wenn dann jemand
kam – vielleicht wurde wenigstens für einen flüchtigen
Augenblick das Feld gestört, und er konnte entweichen?
    Seine Hoffnung erfüllte sich nicht. Er konnte der
parapsychischen Mauer nichts Gleichwertiges entgegensetzen. Er kam
nicht ›hinüber‹ zur Quelle,

Weitere Kostenlose Bücher