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Macabros 091: Die Pestreiter

Macabros 091: Die Pestreiter

Titel: Macabros 091: Die Pestreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Welt war
förmlich mit dem Tier verwachsen.
    Die weiße Hand schoß nach vorn.
    Fraplin erhielt einen Stoß gegen die Brust, daß er
meinte, das Pferd hätte ihn getreten.
    Er taumelte, flog zurück und konnte, im letzten Augenblick
verhindern, daß er zu Boden stürzte.
    Fraplin wich zurück und starrte auf die Pferde, die sich ihm
zuwandten, die unheimlichen Reiter, deren Blicke ihn verfolgten, auf
Fred Mason und dessen Frau, die neben ihm auf der Schwelle des Hauses
auftauchte.
    Sie lachten, daß es grausam laut durch die Nacht hallte und
ihn von allen Seiten einzuholen schien.
    »Narr, Fraplin! Sie sind ein Narr!« rief Mason ihm zu,
und er wollte, sich beinahe kugeln vor Lachen. »Glauben Sie denn
wirklich, Sie würden hinter das Geheimnis jener Dinge kommen,
die mich veranlaßten, den weiteren Weg in den Dschungel
abzubrechen? Fred Mason hat ihn abgebrochen, denn er ist mir
begegnet. Fred Mason und seine Frau hatten Berührung mit mir und
sie sind gestorben. Übrig geblieben bin ich, Myriadus, der
Dämon mit den tausend Gestalten, der kleiner sein kann als eine
Mikrobe und größer als ein Berg. Ich kann tausenderlei
Formen annehmen zur gleichen Zeit Tier und Pflanze und Mensch sein,
ein Staubkorn an deinen Schuhen, ein Vogel in der Luft, ein Stein,
auf den du trittst… ich bin Fred Mason und Elisabeth Mason, bin
ein Teil dieses Hauses, ein Teil dessen, was deine Krankheit sein
wird, die du unter die Menschen tragen wirst. Verbreite die Kunde von
Myriadus und den Pestreitern, die er mitgebracht hat, sie werden dir
glauben, weil sie dich sehen. Aber sie werden an dem, was kommt,
nichts ändern können. Die Zellen sind reif, sie werden sich
teilen und vermehren und weitere Pestreiter schicken. Nichts kann sie
zerstören, töten, aus der Welt schaffen. Die Pest wird
bleiben und das Land für Rha-Ta-N’my vorbereiten, damit sie
sich wohlfühlt unter ihresgleichen.«
    Fraplin stöhnte. Sein Gesicht war
schweißüberströmt, und er zitterte am ganzen
Körper wie Espenlaub.
    Diese abgrundtiefe Angst! Das war kein Traum mehr, das war die
Wirklichkeit.
    Grauen schnürte ihm die Kehle zu, während er weiter
rückwärts taumelte und sich endlich von dem Anblick des
Gespenstischen und des Hauses losreißen konnte. Schwer atmend
und stöhnend lief er weiter, so schnell ihn seine
Füße trugen.
    »Ja, laufe nur… lauf… aber wohin?!« verfolgte
die eisige, spöttische Stimme ihn. »Wo du hingehst, werde
ich schon lange vor dir sein!«
    Ich muß ins Hotel zurück, hämmerte es hinter
Fraplins Stirn. Peggy! Sie befindet sich in tödlicher Gefahr.
Sie hatte Berührung mit – Myriadus, mit den Pestreitern,
sie trägt den Keim in sich und…
    Da sah er das riesige Gebilde über sich, das sich wie ein
Luftballon auf ihn herabsenkte und mit ihm den Weg einschlug, den er
lief: Ein riesiges, schwammig und ekelhaft aussehendes Ei! Es schien,
als wäre es mit schleimiger Brühe Übergossen.
    Das Ei spaltete sich von oben her und klappte auseinander. Aus dem
gewaltigen, düsteren Spalt, der das Innere des Gebildes kaum
ahnen ließ, löste sich etwas und wurde rasch
größer: Reiter auf schwarzen Pferden, Reiter, die nur aus
zwei leuchtenden Händen und einem glühenden weißen
Kopf bestanden!
    Er rannte wie von Sinnen, und es war wie in einem Alptraum, der
den Eindruck vermittelte, auf der Stelle zu treten, trotz aller
verzweifelten Anstrengung keinen Schritt der Gefahr zu
entfliehen.
    Er sah die Reiter auf sich zupreschen und duckte sich instinktiv,
als er meinte, die Hufe würden seinen Kopf zerschmettern.
    Es kam zu einer Berührung, aber er spürte sie nicht.
    Es war, wie Peggy im Fieber berichtet hatte. Aber er hatte es
nicht ernst genommen.
    Die Reiter waren nicht körperlich, waren nur Schemen,
Spukbilder, die ihn streiften.
    Sie ritten durch ihn hindurch!
    Die Hände, die er in Abwehr instinktiv emporgerissen hatte,
ließ er langsam wieder sinken.
    Etwas tropfte auf ihn herab, ein dicker, zäher Tropfen.
    Er starrte auf seine Hände. Sie sahen aus wie geschwollen,
wirkten erst wächsern, dann gelblich grün und schwammig.
Die Konturen seiner Figur wurden überdeckt von der Masse,
aus’ der das unheimliche eiförmige Gebilde bestand.
    Nicht nur die Finger, nicht nur die Hand… Es setzte sich fort
an den Armen, den Beinen, Schultern und dem Kopf. Wie eine
Kettenreaktion nahm es seinen Lauf und war durch nichts zu bremsen.
Die Pest aus einer anderen Welt kam nicht nur von außen, sie
fraß sich auch im Innern seines Körpers

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