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Macabros 093: Fluch der Schlangengöttin

Macabros 093: Fluch der Schlangengöttin

Titel: Macabros 093: Fluch der Schlangengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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eine
weitere Besonderheit fiel auf.
    In dem flachen, schwarzen Kopf glühten giftgrün zwei
mandelförmige, große Augen, in deren Mittelpunkt eine
pechschwarze Pupille schwamm.
    Die Schattengestalt verschwand im Labyrinth der Ritzen und
Löcher und wurde zu einem Teil der Schwärze.
    Die Schattengestalt war ›Jack Hallons‹
Gesprächspartner gewesen.
     
    *
     
    Er hätte sich nur von Marlos nach New York zu versetzen
brauchen, mitten hinauf auf das Dach des Skyskrapers.
    Aber er ging – zusammen mit Rani Mahay – den
›normalen‹ Weg.
    Björn Hellmark versetzte sich mit Macabros in die belebte
Straße. Für einen Moment fiel nicht auf, daß da an
der Straßenecke plötzlich zwei Männer auftauchten,
die sich wie ein Ei dem anderen glichen.
    Die New Yorker, die zu dieser frühen Stunde durch die
Straßen hasteten, hatten keine Zeit, sich etwas genau
anzusehen.
    Da war der Verkehr auf der Straße, der ihre Aufmerksamkeit
forderte, zahllose Eindrücke, die durch Reklameschilder, hupende
Autos, Schlagzeilen rufende Zeitungsboys und Hot Dogs und Hamburger
verkaufende Straßenhändler vermittelt wurden, mußten
beiläufig aufgenommen werden.
    Vielleicht war es auch so, daß der eine oder andere sich
wunderte, daß da plötzlich die blonden
›Zwillinge‹ standen, die kurz davor nicht da gewesen waren.
Aber so genau registrierte das in der morgendlichen Eile auf dem Weg
ins Büro, in die Bank, zur U-Bahn-Station, niemand.
    Ebenso wenig fiel auf, daß gleich darauf ’eine Gestalt
aufgelöst wurde. Hellmark, der nur durch eine Verdoppelung
seines Körpers in der Lage war, Marlos zu verlassen, brauchte
seinen Astralleib jetzt nicht mehr.
    Rani Mahay folgte.
    Fünf Schritte von dem Freund entfernt materialisierte er.
    Der Inder prallte prompt mit einer Frau zusammen, die im selben
Moment die Stelle auf dem Bürgersteig betrat.
    Die Frau gab einen leisen, erschreckten Ausruf von sich.
    »Junger Mann! Passen Sie gefälligst auf, wohin Sie
laufen…« Sie blitzte ihn an. Sie war Mitte Fünfzig und
trug silbergraues Haar, das einen Schimmer ins Violette aufwies. Ihr
Auftreten war resolut. »Wo kommen Sie eigentlich her? Sie waren
doch eben noch nicht da?« Mechanisch suchte sie mit ihren
Blicken den Boden ab.
    »Suchen Sie den Kanaldeckel, Mylady?« fragte Mahay
sofort, der richtig vermutete.
    »Ja! Sie sind aus dem Boden gekommen, haben nicht
aufgepaßt… und außerdem haben Sie vergessen, die
Baustelle zu markieren…« Sie unterbrach sich, als sie sah,
daß es weder einen Kanaldeckel, noch eine Baustelle gab und
Rani Mahay keine Arbeitskleidung trug.
    Der riesige, glatzköpfige Inder nahm die Dame beim Arm und
führte sie an den Straßenrand, dem sie entgegengeeilt war.
Die Fußgängerampel zeigte rot.
    »Bei den Kanalarbeitern bin ich nicht, Madam. Tut mir leid,
daß ich Ihnen im Weg gestanden habe. Ich stehe schon die ganze
Zeit da. Sie müssen mich glatt übersehen
haben…«
    »Das erzählen Sie mal Ihrer Großmutter, junger
Mann. Sie sind so winzig klein, daß man Sie einfach
übersehen muß… Aber vielleicht hab’ ich wirklich
geträumt…«
    Mahay entschuldigte, und geleitete die Frau am Arm über den
Fußgängerüberweg.
    Björn wartete lächelnd auf die Rückkehr des
Freundes.
    Mahay rieb sich die Hände und versetzte Hellmark einen
freundschaftlichen Schlag auf die Schulter. »Das war’
geschafft. Ich hab’ heute früh schon meine gute Tat getan.
Jetzt bist du an der Reihe…«
    »Einverstanden«, nickte Björn Hellmark alias
Macabros, »ich lade dich zum Frühstück ein. Ein
richtiger Kaffee, wie auf Marlos, gutes, frisches Brot –
allerdings nicht selbstgebacken wie von Danielle oder Carminia. Und
in den Kaffee dann ’nen ordentlichen Schuß Milch. Aber
nicht von Ziege und nicht von Kuh – sondern echte Kondensmilch.
Na, was sagst du dazu?«
    »Du bist ein alter Krampfbold«, sagte der Inder
todernst. Hätte jemand die beiden Männer beobachtet,
wäre er wahrscheinlich auf den Gedanken gekommen, daß sie
sich spinnefeind waren. Ein besseres Verhältnis jedoch als
zwischen ihnen konnte man sich schwerlich vorstellen. »Auf die
Dosenmilch kann ich verzichten, da ich meinen Kaffee nur schwarz
trinke. Wenn überhaupt! Ich ziehe Tee vor, wie du weißt
– und dann sind wir bereits eingeladen. Von Rich… Der zahlt
die Zeche. Bei dem Kleingeld, das uns zur Verfügung steht und
der längst abgelaufenen Kreditkarte, die weniger wert ist als
’ne alte Zeitung, duften wir das Restaurant des
›Astoria‹

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