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Macabros 093: Fluch der Schlangengöttin

Macabros 093: Fluch der Schlangengöttin

Titel: Macabros 093: Fluch der Schlangengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Verantwortung für das Experiment, das wir
nun durchführen, trägt. Alle drei Schützen werden auf
Mister Thomason zielen und schießen.«
    Er sagte es in ruhigem Tonfall, als handele es sich um die
größte Selbstverständlichkeit.
    Einige ›Zeugen‹ blickten sich mit einem raschen Blick
an. Richard Patrick wiegte den Kopf. »Das ist ja eine
bedenkliche Sache. Ob sie wirklich gut geht?«
    Er wollte noch mehr sagen, wurde aber durch neue
Ankündigungen Hallons davon abgehalten.
    Jack Hallon wies die Anwesenden darauf hin, daß sie alles
und von jeder Seite aus selbstverständlich fotografieren und
filmen könnten. »Was geschieht – ist kein Geheimnis.
Und damit Sie auch glauben, was Sie gesehen haben und es nicht
für eine Halluzination oder eine Suggestion halten, ist das
belichtete Material der beste Beweis. Menschliche Augen könnte
man täuschen, nicht das Objektiv einer Kamera…«
    Die Munition, die in den Magazinen steckte, machte die Runde und
wurde begutachtet.
    Brian Thomason stellte sich zwischen den Zuschauern und der
Zielscheibe auf.
    Hellmark beobachtete, wie in diesen Sekunden wohl jeder andere
auch, den Mann, der nicht in den Flammen umgekommen war.
    Er stand amüsiert lächelnd da, als ginge ihn das alles
nichts an. Locker fielen die Arme an seiner Seite herab. Thomason
zuckte nicht mit der Wimper, als die drei Schützen ihre Gewehre
wie auf ein stilles Kommando gleichzeitig auf ihn anlegten.
    »Nun passen Sie auf, meine Herren… sehen Sie genau
hin«, Hallon sprach mit einer gewissen Überheblichkeit in
der Stimme. »Fotografieren Sie, filmen Sie, halten Sie auf
Zelluloid fest, was unglaublich für Sie sein wird… Wenn ich
Feuer sage, werden alle drei Schützen gleichzeitig
abdrücken. Alle drei Gewehrläufe sind auf Mister Thomasons
Herz gerichtet… drei…«, er zählte jetzt sehr
langsam, um die Spannung auf den Höhepunkt zu treiben.
    »Zwei…«
    Triumphierend blickte er sich in der Runde um. Alle Augen waren
auf Brian Thomason gerichtet. Er war die Ruhe selbst. Die Tatsache,
daß drei feuerbereite Gewehre auf sein Herz gerichtet waren,
schien ihn überhaupt nicht zu berühren.
    »Eins…«
    Es war jetzt so still auf dem Dach des Wolkenkratzers, daß
man eine Stecknadel hätte fallen hören.
    Das Geräusch eines klickenden Kameraverschlusses ließ
einige Beobachter zusammenzucken. Ein Reporter hatte versehentlich
den Auslöser betätigt.
    Die drei Schützen standen da wie erstarrt. Ihre Finger waren
um die Abzugsbügel gekrümmt.
    »Feuer!«
    Sie schossen gleichzeitig. Ein einziger, heller Knall.
    Alles starrte auf Brian Thomason.
    Deutlich hatte jeder die Einschußlöcher in der
Zielscheibe gesehen.
    Etwas Ungeheuerliches ging hier oben vor. Drei bestellte
Meisterschützen schossen auf einen Menschen, der es selbst so
wollte. Die notarielle Erklärung hierzu war von dem ebenfalls
anwesenden Notar mit ruhiger Stimme verlesen worden.
    Blut mußte aus Thomasons Körper springen. Alles starrte
auf sein Herz. Kameraverschlüsse klickten, Filmkameras surrten.
Auch Richard Patrick machte mit seiner Spezialkamera, die nicht
größer war als eine Streichholzschachtel, mehrere
Aufnahmen.
    Die Schüsse waren längst verhallt.
    Thomason stand noch immer auf beiden Beinen. Er wankte nicht, sein
Gesicht verzog sich nicht vor Schmerz. Das Grinsen verstärkte
sich.
    Ein abgekartetes Spiel!
    Massensuggestion? Nun, die unbestechlichen Augen der Kameras
würden es schon bald beweisen.
    Innerhalb der wenigen Minuten schon. Einige Fotos waren mit
Selbstentwicklungs-Apparaten geschossen worden.
    Die drei Schützen legten zum zweiten Mal an und schossen
erneut.
    Brian Thomason stand wie eine Säule.
    An ihm war kein Einschußloch zu erblicken, nichts, das sich
an seinem Körper rot gefärbt hätte.
    Die Schützen hatten vorbeigezielt - oder Platzpatronen
genommen?!
    Nein! Auch Hellmark revidierte sofort seine mißtrauischen
Überlegungen.
    Und dann ging ein Raunen durch die Menge. Einer entdeckte es
zuerst.
    »Das gibt es nicht!«
    »Ich träume!« So redeten sie alle
durcheinander.
    Aber es sah nicht nur einer. Es sahen fünf, zehn, zwanzig,
schließlich alle.
    Die Kameras hielten fest, was da zu sehen war, und was die Sinne
nicht glauben wollten.
    Im Licht der Morgensonne, die über dem Dachgarten schien,
glitzerten die messingfarbenen Hülsen der Projektile.
    Björn Hellmark und Rani Mahay sprangen als erste nach vorn,
um sich zu vergewissern, daß sie keiner Sinnestäuschung
zum Opfer fielen.
    Drei…

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