Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 096:  In der Arena der Drachentöter

Macabros 096: In der Arena der Drachentöter

Titel: Macabros 096: In der Arena der Drachentöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
zurückzuführen
waren.
    Arson war schon fast Dauergast.
    Genau das Gegenteil war der Fall bei Camilla Davies und Alan
Kennan. Sie und die Freundinnen Anka Sörgensen-Belman und Tina
Morena, die Schauspielerin, gaben nur noch Gastrollen auf der
unsichtbaren Insel.
    Von Zeit zu Zeit trafen sie dort ein, besprachen letzte
Neuigkeiten mit den Freunden und kehrten dann in ihren Alltag
zurück. Sie hatten sich der Aufgabe verschrieben, Hellmarks
Truppe mit weiteren außergewöhnlichen Personen zu
verstärken. Das Geschwisterpaar Koster hatte sich entschlossen,
nach Marlos zu kommen, zeitweise aber ebenfalls wieder in die Welt
zurückzukehren, aus der sie kamen. Beide Kosters waren mit
übersinnlichen Fähigkeiten gesegnet. Diese Anlagen waren
wie besonders empfindliche Antennen, mit denen man
außergewöhnliche Signale auffing. Nicht umsonst
haßten die Wesen aus dem Reich der Finsternis solche Menschen
besonders.
    Sie fürchteten die Paranormalen, weil sie Kenntnis geben
konnten von Vorgängen, die Menschen mit normalen Sinnen nicht
bemerkten.
    Am weißen Strand von Marlos tollten zwei Gestalten herum.
Die eine war ein schwarzhaariger Junge mit der mittelbraunen Haut
südamerikanischer Indios. Das war Pepe. Er stammte aus den
Urwäldern Yucatáns. Hellmark hatte ihn dort gerettet.
Wegen seiner parapsychologischen Veranlagung war der Junge dort als
Ausgestoßener seines Stammes behandelt worden. Unter den
Fittichen Mahays, Hellmarks und vor allem Carminia Brados war Pepe zu
einem guterzogenen, klugen Jungen herangewachsen, der ständig
bemüht war, seine Kenntnisse zu erweitern und vor allem seine
Fähigkeiten kontrolliert einzusetzen.
    Die andere Gestalt war Jim. Sein Aussehen erinnerte an das eines
leibhaftigen Dämons. Er hatte einen kugelrunden, kahlen
Schädel, auf dem ein hornartiger Kamm bis zum Nacken hinunter
wuchs. Im Gesicht gab es zwei kugelrunde Augen, sie waren schwarz wie
die Nacht. An ihrer Stelle waren nur winzige Löcher
angedeutet.
    Wer Jim sah, bekam Furcht. Wer ihn aber kannte, der mochte ihn.
Jim hatte das Aussehen seines Vaters geerbt, aber die ganze Wesensart
seiner Mutter. Er war ein Mischwesen zwischen Mensch und Kugelkopf,
die ihr Dasein dem Dienst an den hochrangigen Dämonen
verschrieben hatten.
    Hier auf der Insel, auf der nur die Eingeweihten lebten, konnte
Jim sich so frei bewegen, wie es ihm gefiel. Nirgendwo sonst auf der
Welt wurde er so akzeptiert. Er war ständigen Anfeindungen
ausgesetzt, worunter er litt.
    Pepe und Jim waren bereits außer Atem. Sie versuchten etwas
zu fangen, das raketenschnell durch die Luft sauste und immer wieder
ihren Zugriffen entwich.
    Es schien ein kleiner Ball zu sein. Aber es war kein Ball. Erstens
war das, was durch die Luft flog, nicht rund, und zweitens flog es
aus eigenem Antrieb, was kein Ball vermochte.
    »Ihr kriegt mich niemals!« rief eine helle, freche
Stimme. »Das kann ich euch prophezeien! Wenn ich nicht will,
dann will ich nicht…«
    Die Stimme kam aus dem kleinen dunklen Ding, das hin und her fegte
und immer gerade dort auftauchte, wo garantiert keine Hand nach ihm
greifen konnte.
    Pepe ließ sich außer Atem auf den Boden sinken.
»Es hat keinen Sinn«, sagte er stockend. »Ich
geb’s auf… Der Bursche ist knallhart. Er macht einen…
total fertig…«
    Auch Jim taumelte durch den Sand und griff noch mal mit beiden
Händen nach vorn.
    »Was grabschst du denn in der Luft herum?« maulte Pepe.
»Es bringt doch nichts, du verbrauchst nur unnötig deine
Kräfte…«
    »Und ihr – raubt mir unnötig den letzten
Nerv!« beschwerte sich eine markante, bedrohlich klingende
Stimme aus der Höhe.
    Pepe und Jim blickten gleichzeitig nach oben.
    In den Blättern der Palme über ihnen stand etwas,
aufrecht wie ein Mensch auf zwei Beinen. Hatte auch zwei Beine. Und
zwei Arme. Darüber hinaus verfügte er über ein
Flügelpaar, das ihm mitten zwischen den Schultern wuchs. Die
Flügel waren prachtvoll wie die eines Schmetterlings, zart, bunt
und durchsichtig wie Glas. Das paßte schon weniger zum
menschlichen Teil des Aussehens jenes Geschöpfes. Auch sein
Gesicht war nicht mehr als menschlich zu bezeichnen. Der Ausdruck
paßte sowohl zu einem Vogel als auch zu einer Schildkröte.
Wobei der Schildkrötenausdruck durch die dicken,
hervorquellenden Augen überwog. Das Wesen, das lässig gegen
ein Palmblatt gelehnt stand, war nicht größer als ein
ausgewachsener Rabe.
    Das war Whiss. Ein Kobold aus dem Mikrokosmos. Rani Mahay hatte
den kleinen Kerl

Weitere Kostenlose Bücher