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Macabros 096:  In der Arena der Drachentöter

Macabros 096: In der Arena der Drachentöter

Titel: Macabros 096: In der Arena der Drachentöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Erdwall abgesetzt. Seine Reise war zu
Ende.
    Er stieg vom Sattel, die Echse schwang sich augenblicklich wieder
in die Luft empor und verlor sich in der Nacht.
    Er aber war allein – und seine Mission ging weiter. Sie
lautete, den König der Drachentöter aufzusuchen und zum
Kampf herauszufordern…
     
    *
     
    Er war noch immer nicht ganz der alte und merkte, daß ihm
Kraft fehlte, aber das hinderte ihn nicht daran, nun
eigenständig seinen Weg auf die andere Seite des flachen
Erdhügels fortzusetzen.
    Dahinter gab es Bäume in Hülle und Fülle. Sie
flankierten die kerzengerade Straße, die durch den offenbar
künstlich errichteten Erdwall, der die Grenze zwischen den
beiden Ländern darstellte, unterbrochen worden war. Alle auf der
Seite der Drachen wachsenden Bäume schienen von diesen entfernt
worden zu sein.
    Die Vegetation war vielgestaltig. Die Bäume allein waren
schon eine Augenweide und lockerten die streng gestaltete Stadt
auf.
    Turmhohe Häuser, leere Straßen, die jeweils im rechten
Winkel verliefen. Die Stadt war angelegt wie ein
Schachbrettmuster.
    Überall die hohen Bäume mit den kugelförmigen
Blättern, so daß sich Hellmark unwillkürlich der
Gedanke aufdrängte, sie würden sich mit Einbruch der
Dunkelheit schließen wie die Blüten einer Blume.
    Er ging durch die breiten Straßen.
    Die Fenster in den Häusern waren dunkel.
    Björn fragte sich, ob es nach Einbruch der Dunkelheit immer
so still und ruhig war. Er versuchte einen Blick durch die Scheiben
zu erhaschen. Die Oberfläche spiegelte – er sah nur sich
selbst und im Hintergrund die Straße.
    In Vaii-peen war die Luft zwar warm, aber angenehm. Die
Atmosphäre, in der er sich vorsichtig bewegte, schien seine
Lebensgeister wieder anzukurbeln. Er war froh, als er dies bemerkte
– und sofort versuchte er, Macabros entstehen zu lassen. Doch
die Fähigkeit hierzu schien verloren…
    Er kam durch viele Gassen, betrachtete sich von außen die
riesigen Arenen, die in bestimmten Abständen das
gleichmäßige Stadtbild unterbrachen, und es zog ihn
beinahe magnetisch zur größten hin, die alle anderen
überragte.
    Dieser Arena gegenüber stand ein palastähnliches
Anwesen, das von hohen Mauern und Türmen umgeben war.
    Das reich verzierte Gittertor stand weit offen.
    Hellmark wunderte sich schon über gar nichts mehr.
    Es schien, als würde man ihn tatsächlich erwarten…
Oder das, was er für ungewöhnlich hielt, war der Alltag auf
dieser Welt. Dazu gehörte nicht nur, daß weder die Grenzen
noch der Palasteingang durch Wachtposten gesichert waren, sondern
daß das feindliche Volk auf der anderen Seite der Grenze nicht
einen Überraschungsangriff startete, wenn sie wirklich so
machtlüstern war. Allen Gegensätzen und aller
Feindseligkeit zum Trotz schien es zwischen den kriegerischen
Völkern ein Gesetz zu geben, das sie respektierten. Oder
respektieren mußten…
    Hellmark ging den breiten Pfad. Er lag zwischen Baumreihen und
bestand aus einem marmorartigem Gestein.
    Der Hauptbau erinnerte an eine eckige Kathedrale. Viele Kuppeln,
Erker, Türme.
    Björn ging den direkten Weg. Das Tor zum Palast stand offen.
Wieder hielt niemand ihn an und fragte nach seinen Wünschen.
    Dann folgte eine riesige Treppe. Hellmarks Schritte hallten durch
den domartigen Saal.
    Zimmerfluchten zu beiden Seiten hin auf versetzten Stockwerken.
Der Reichtum der verzierten Säulen und Wände, die Fresken,
die mehrere hundert Meter lang an der Decke entlangliefen und nur
Kampfszenen zeigten, waren Kunstwerke, die ihn beeindruckten.
    Und dann kam er in den Thronsaal.
    Dort stand ein einsamer Thronsitz, und die Tatsache, daß
dort jemand saß und ihm entgegenblickte, traf ihn mit einer
Intensität, daß ihm ein eisiger Schauer über den
Rücken lief.
    Vorsichtig, aufs äußerste gespannt, näherte sich
Hellmark der Gestalt.
    Der Fremde trug einen goldfarbenen Umhang und eine ebensolche
Maske, die sein Gesicht verbarg, hauteng anlag, so daß jeder
Atemzug den feinen, hauchdünnen Stoff bewegte.
    Feucht schimmerte es hinter den Augenschlitzen.
    Die Begegnung war für Hellmark wie ein Traum.
    »Ich bin Chomool«, sagte die Stimme des Telepathen in
seinem Hirn. »Ich weiß, weshalb du gekommen bist. Nur in
dieser Nacht konnte es sein. Die Sterne lügen nicht, und die
Legenden beruhen auf der Wahrheit…«
    »Ähnliches habe ich heute schon mal vernommen«,
reagierte Björn in Gedanken, ohne im geringsten die Lippen zu
bewegen. »In der Stadt der Drachen, in der man mich

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