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Macabros 096:  In der Arena der Drachentöter

Macabros 096: In der Arena der Drachentöter

Titel: Macabros 096: In der Arena der Drachentöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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erkannten den Sinn darin,
daß eine dritte Kraft Fuß zu fassen sucht. Wir aber
wollen allein herrschen. Und der Tag wird kommen, an dem dies der
Fall sein wird. Das ›zweite Volk‹ wird den Kumulationspunkt
seiner Entwicklung erreicht haben. Daß es so ist, beweist mir
deine Anwesenheit.«
    »Was hat sie damit zu tun?«
    »Vieles, wahrscheinlich alles. Die Legende – sie ist
sehr alt – stammt aus den Urtagen unserer Väter und
berichtet davon, daß einer aus einem fremden Land kommen wird,
um den König der Drachentöter vom Thron zu stürzen.
Dies ist die Stunde, in der unser Aufstieg und unsere Herrschaft
beginnt. Du kennst selbst die alten Legenden – deine Gedanken
haben sie mir offenbart.«
    »Ich habe dir eröffnet, was ich gesehen, gehört und
erlebt habe…«, widersprach Hellmark.
    »Ich weiß es besser. Die Vergangenheit liegt weit
zurück. Sie wurde für dich lebendig, so daß du
glauben mußtest, diesen Dingen begegnet zu sein. An jenem Ort,
über den du gekommen bist, herrschen besondere Gesetze. Wir
meiden ihn. Alles, was du weißt, ist in ferner Zeit
tatsächlich passiert. Es gab einst den Shomk…«
    Mit dem Begriff ›Shomk‹ verband sich in der
telepathischen Übermittlung des Drachenkönigs eine ganz
bestimmte Vorstellung, so daß Björn sofort wußte,
was damit gemeint war.
    Er beschrieb damit das rätselhafte Schleimwesen mit dem
wurmartigen, röhrenförmigen Körper und den zahllosen
Auswüchsen, die wie Unterkörper in dem porösen
Felsgestein hausten und von den Opfern lebten, die man ihm
brachte.
    Menschen- und Drachenopfer. Die Vermummten seien Symbole für
die unbekannte dritte Kraft, die Fuß zu fassen versuchte und
nur eines im Sinn hatte, sowohl die Menschen als auch die Drachen
auszurotten.
    Dies alles war mit einer merkwürdigen, geistig und emotional
nicht richtig erfaßbaren Einstellung verbunden, mit der
Björn gewisse Schwierigkeiten hatte.
    Er konnte nur als ›Mensch der Erde‹ denken, nicht als
Mensch von Xanoeen oder gar als Drache der gleichen Welt.
    Diese an riesenhafte Echsen erinnernden Geschöpfe waren
intelligent, hatten eine Kultur, wohnten in Städten und hatten
– mehr als Erdenmenschen noch – eine hochwirksame Form der
Verständigung gefunden. Sie bedienten sich nicht des
gesprochenen Wortes, sondern der Telepathie…
    Auf der einen Seite ein Übermaß an Intelligenz und
Vernunft – andererseits der unbezwingbare Haß auf die
anderen, die ›zweite Rasse‹, wie die Humanoiden genannt
wurden. Dieser Haß war so groß, daß selbst eine
Verbindung mit jenen geheimnisvollen ›Dritten‹ aus dem
Dämonenreich für die Drachen nicht infrage kam. Sie hatten
völlig richtig erkannt, daß nach einem Niederwerfen der
›Humanoiden‹ sie selbst an der Reihe sein würden. Das
wollten sie selbst erledigen. Die Humanoiden sollten auf dieser Welt
ausgerottet werden. Wahrscheinlich dachten die ›Humanoiden‹
das gleiche von den Drachen…
    Etwas verband diese Völker – etwas trennte sie!
Eigenartig…
    Björn gab sich allergrößte Mühe zu begreifen,
was er auf telepathischem Weg erfuhr. Die Macht der Gedanken war
großartig und umfangreich. Aber es gab Grenzen, an die er
stieß, da sie sich mit seinen Wahrnehmungen nicht deckten.
    Hier wurde entweder eine Gefahr bewußt ignoriert – was
er sich jedoch nur schlecht vorstellen konnte – oder es war
wirklich so, wie der Drachenkönig ihm darzustellen versuchte.
Das Land zwischen den Felsen und den achteckigen Platten im Boden,
die die Doppelgesichter zeigten, war durch dämonischen
Einfluß aus der Vergangenheit verseucht, und die
Halluzinationen aus jener bösen Zeit hatten sein Denken
vergiftet.
    Aber auch da paßte einiges nicht zusammen, wenn er
berücksichtigte, welcher Art die Botschaft war, die Ak Nafuur
ihm hinterlassen hatte.
    Da stimmte etwas nicht.
    Der Drachenkönig schien ihn mit irgend jemand zu verwechseln.
Für ihn war er derjenige, der in der Legende genannt war.
    Und Hellmark war schlau genug, aus diesem Irrtum Kapital zu
schlagen, als er erkannte, daß dies möglich war.
    Man hielt ihn nicht länger fest. Er stellte keine Gefahr
für das Drachenvolk dar.
    Klauenhände pflückten die an ihm wie angegossen
sitzenden Fesseln von seinem Körper.
    Hellmark atmete tief durch. Aber dies war in der heißen,
trockenen Luft, in der sich die Drachen-Rasse wohl fühlte,
für ihn nicht angenehm.
    Niemand nahm ihm sein Schwert ab, als er sich mühsam
aufrichtete.
    Sie starrten ihn alle an. Der flackernde,

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